CDU-Mann Chialo beleidigt - Merz kritisiert Scholz nach „Hofnarr“-Vorfall scharf: „Hat mich sprachlos gemacht“

Auf einem privaten Empfang in Berlin hat der Kanzler Chialo demnach als „Hofnarr“ der Union bezeichnet. Zuvor hatte der Kanzler seinen Herausforderer Friedrich Merz des falschen Spiels in Zusammenhang mit der AfD bezichtigt und die Union in die Nähe des Faschismus gerückt. FOCUS-Chefredakteur Meck stand bei dem Vorfall daneben.

Als Joe Chialo einwandte, ob er das wirklich so meine mit dem Rassismus der CDU, jener Partei also, in deren Bundesvorstand er sitzt, fuhr Scholz ihn an, er, der Schwarze, sei nicht mehr als ein Feigenblatt. „Jede Partei hat ihren Hofnarren“, sagte Scholz vor Zeugen an den Berliner Kultursenator Chialo gewandt.

Merz kritisiert Scholz scharf: „Mich hat das sprachlos gemacht“

CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat Scholz am Rande eines Wahlkampftermins scharf kritisiert. Gegenüber dem FOCUS sagte er: „Mich hat das sprachlos gemacht. Das ist der Bundeskanzler, der immer Respekt beansprucht, offensichtlich aber nur für sich selbst.“

Ein Statement, in dem Scholz die Äußerung indirekt bestätigte und rechtfertigte , mache „die Sache nicht besser“, so Merz weiter. Er frage sich, „ob dieser Bundeskanzler eigentlich irgendwann mal in der Lage ist, zuzugeben, dass er etwas Falsches gesagt hat“.

Auf seinem privaten X-Profil hatte Scholz am Mittwochnachmittag seine Sicht auf den Vorfall geschildert und betont, die Äußerung sei nicht „rassistisch konnotiert“ gewesen.

SPD-Sprecherin bestätigt, dass Scholz Chialo „Hofnarr“ nannte

Eine Sprecherin der SPD bestätigte gegenüber „Bild“, dass es in dem Statement um den Gebrauch des Wortes „Hofnarr“ geht.

Nicht nur CDU-Chef Merz äußerte scharfe Kritik. Auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann zeigte sich entsetzt. Gegenüber „Bild“ sagte er: „Mir fehlen die Worte. Olaf Scholz verliert die Kontrolle.“

FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki meldete sich bei X ebenfalls klar zu Wort. „Eine entsprechende Entgleisung würde nicht nur die traditionsreiche sozialdemokratische Partei, sondern auch das Ansehen der demokratischen Institutionen ernsthaft beschädigen. Sie wäre beispiellos und unentschuldbar. Ein Kanzler, der sich derart rassistisch äußerte, wäre untragbar für dieses Land“, schreibt Kubicki auf seinem Profil.