Terroristen hielten sie gefangen - Israelin spricht erstmals über grausame Vergewaltigung durch die Hamas
Hinweis: Dieser Artikel thematisiert sexualisierte Gewalt.
Eine von der Hamas in den Gazastreifen entführte Israelin hat als eines der ersten Opfer der Islamisten öffentlich über dort erlittenen sexuellen Missbrauch und Folter gesprochen. Amit Soussana sei während ihrer Gefangenschaft immer wieder tätlichen Angriffen, Folter, Demütigungen und angsteinflößenden Situationen ausgesetzt gewesen, sagte sie der „New York Times“.
Terroristen der Islamisten-Organisation Hamas hatten die 40-Jährige am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Kfar Aza nahe der Gaza-Grenze ihren Angaben zufolge mit brutaler Gewalt in das Küstengebiet verschleppt. Einer ihrer Wächter habe sie in einem Privathaus sexuell belästigt und sie schließlich mit vorgehaltener Waffe zu sexuellen Handlungen mit ihm gezwungen. Festgehalten worden sei Soussana unter anderem in privaten Häusern, einer Schule und einem Tunnel.
Sexueller Missbrauch in Hamas-Gefangenschaft: Israelin schildert grausame Momente
Soussana berichtet detailliert über die grauenvollen Taten, die ihr widerfahren sind. Einer der Wächter habe sie über ihr Sex-Leben ausgefragt, sie festgehalten, angekettet, an ihrem linken Fußgelenk in einem Kinderzimmer. Er habe sich immer wieder zu ihr aufs Bett gesetzt und ihr unter ihr Oberteil gefasst.
Am 24. Oktober habe er sie attackiert, berichtet Soussana. Ihre Periode sei vorbei gewesen, er habe daraufhin ihre Fessel gelöst, sie ins Badezimmer gehen lassen. Dort habe sie sich ausgezogen und gerade begonnen, sich in der Badewanne zu waschen. Doch plötzlich habe der Wächter in der Tür gestanden. „Er kam auf mich zu und hielt mir die Waffen an die Stirn“, berichtet die 40-Jährige.
Er habe sie geschlagen und dann gezwungen, das Handtuch abzulegen. Er habe sie begrapscht, auf die Badewanne gesetzt und erneut auf sie eingeschlagen. Mit vorgehaltener Waffe habe er sie zurück ins Kinderzimmer gedrängt. „Dann zwang er mich, mit einer auf mich gerichteten Waffe, zu einem sexuellen Akt.“
Ende November, als Israel und die Hamas 110 Geiseln gegen rund 400 palästinensische Strafgefangene austauschten, war sie dann freigekommen. Laut „New York Times“ deckt sich die persönliche Schilderung ihrer Erfahrungen in der Gefangenschaft mit dem, was sie weniger als 24 Stunden nach ihrer Freilassung am 30. November zwei Ärzten und einer Sozialarbeiterin gesagt hatte. Mit dem Opfer sei vereinbart worden, dass die Einzelheiten nicht öffentlich gemacht werden.
Islamistenorganisation leugnet sexuelle Verbrechen
Die Islamistenorganisation leugnet beharrlich, dass ihre Milizionäre beim Überfall auf Südisrael oder im Umgang mit Geiseln sexuelle Verbrechen begangen hätten, obwohl dies eine erdrückende Last von Indizien und Beweisen belegt. Ein von der „New York Times“ kontaktierter Sprecher der Hamas sprach den Aussagen der Frau die Glaubwürdigkeit ab und bezeichnete sie als „Konstrukte (israelischer) Geheimdienstoffiziere“.
Opfer von Vergewaltigungen und sexualisierter Gewalt sind traumatisiert, und es fällt ihnen äußerst schwer, über das ihnen Widerfahrene öffentlich zu sprechen. Der „New York Times“ sagte die Frau, sie wolle mit ihrer Darstellung auf das Leid jener rund 100 Geiseln aufmerksam machen, die noch in der Gewalt der Hamas sind.
Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober den Süden Israels überfallen. Im Laufe eines beispiellosen Massakers töteten sie 1.200 Menschen und verschleppten weitere 250 in den Gazastreifen. Bereits während des Überfalls verübten die Terroristen massive sexuelle Verbrechen an ihren Opfern. Der Bericht einer Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen stuft diesbezügliche Aussagen von Überlebenden, Augenzeugen und Ärzten als glaubwürdig ein. Derselbe Bericht von Anfang März hält Informationen, dass sexualisierte Gewalt auch gegen verschleppte Geiseln verübt wurde und noch werde, für überzeugend.