Silvester-Video sorgte für Entsetzen - Rakete in Kinderzimmer geschossen: Influencer droht mindestens ein Jahr Knast
Der Influencer, der in der Silvesternacht eine Feuerwerksrakete in eine Wohnung in Berlin-Neukölln geschossen hat, wurde am Samstag von der Bundespolizei am Berliner Flughafen BER festgesetzt. Das berichtet die „Bild“.
Demnach traf ein Reporter der Zeitung den Influencer zuvor noch am Flughafen. Der Mann wollte nach Jordanien fliegen. Doch dazu kam es nicht. Denn Beamte der Bundespolizei nahmen Atallah Younes mit. Demnach fragte einer der Beamten: „Sind Sie Herr Younes?“ Und dann weiter: „Sie sind festgenommen." So auch sein Begleiter.
Rakete in Berlin abgefeuert: Atallah Younes droht mindestens ein Jahr Haft
Am Sonntag solle ein Richter am Amtsgericht Tiergarten prüfen, ob ein Haftbefehl gegen den 23-Jährigen erlassen werde, teilten Polizei und Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Samstagabend gemeinsam mit. Der Vorwurf: Versuchte schwere Brandstiftung sowie in Tateinheit versuchte gefährlichen Körperverletzung und Sachbeschädigung.
Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft zu FOCUS online sagte, drohe dem Mann eine Mindeststrafe von einem Jahr Gefängnis. Da der 23-Jährige keinen Wohnsitz in Deutschland habe, gehe man von einer Fluchtgefahr aus, was auch ein Grund für die Beantragung der Untersuchungshaft sei. Über das vorläufige Schicksal von Younes werde der Richter wohl noch im Laufe des Vormittags entscheiden.
Influencer schießt Rakete in Haus
Das Video des Influencers aus der Silvesternacht in Berlin hatte Empörung ausgelöst. Auf der Aufnahme ist zu sehen, wie der Mann aus der Hand eine Feuerwerksrakete zündet und auf ein Mehrfamilienhaus richtet. Dann zeigt die Aufnahme, wie die Rakete durch ein Fenster fliegt und im Inneren explodiert.
Nach Angaben eines Polizeisprechers wurde niemand bei der Aktion verletzt. Die Mieter der Wohnung in Neukölln seien zu Hause gewesen und hätten das Feuer schnell löschen können. „Zeit Online“ zufolge handelt es sich nach Angaben des Influencers um ein Kinderzimmer.
Younes entschuldigte sich: „Ich wollte niemanden absichtlich verletzen“
Der Influencer, der „Zeit Online“ zufolge nach eigenen Angaben aus dem Westjordanland kommt, hat das Video inzwischen gelöscht und sich in einem weiteren Beitrag bei den Betroffenen entschuldigt. „Zeit Online“ sagte er: „Ich wollte niemanden absichtlich verletzen.“ Was er getan habe, tue ihm sehr leid. Er wisse nicht, wie eine Rakete funktioniere.
Zugleich äußerte er Unverständnis für die Ermittlungen. „Was will die Polizei denn von mir? Denken die, ich bin ein Flüchtling?“ Er sei als Tourist in Deutschland, sagte der Mann und kündigte an, wieder zurück in seine Heimat zu fliegen. Dies sei sein vorerst letzter Besuch in Deutschland gewesen. Er habe infolge der Aktion Rassismus erlebt. Aus seiner Reise zurück in seine Heimat wird nun allerdings erstmal nichts.