Als Papst-Aufreger bei „Miosga“ aufkommt, bricht es aus Baerbock heraus: „Versteh‘s wirklich nicht!“

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Der Papst steht wegen seiner Ukraine-Aussagen schwer in der Kritik. Auch bei „Miosga“ wird das Thema diskutiert – mit einer sehr emotionalen Annalena Baerbock.

Berlin – Ärger für den Papst: Pontifex Franziskus steht durch seine Aussagen zum Ukraine-Krieg aktuell schwer in der Kritik. Das Oberhaupt der katholischen Kirche rief in einem Interview mit dem Schweizer Fernsehsender RSI Verhandlungen im Krieg auf, man sollte den „Mut zur weißen Fahne“ beweisen. Nicht nur in der Ukraine kam das nicht gut an.

Kiews Außenminister Dmytro Kuleba kritisierte den Papst deutlich für die Aussagen, die er als eine Aufforderung zur Kapitulation wertete. Er sprach auch davon, Franziskus solle selber einmal in die Ukraine reisen, um sich das Land anzusehen. Kritik kam auch aus der Politik. FDP-Außenpolitikexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, „ich schäme mich als Katholikin“. Der Vatikan relativierte die Aussagen deshalb bereits. Aber auch im Talk am Sonntagabend polarisierte das Thema.

Papst-Aussagen entsetzen Baerbock bei „Miosga“: „Was hat er sich dabei gedacht?“

In der ARD sprach Caren Miosga in ihrer Sendung mit Außenministerin Annalena Baerbock. Unter anderem kam auch das Thema Taurus-Ringtausch für die Ukraine auf den Tisch. Zusätzlich dazu sprach auch die „Miosga“-Sendung die heiß debattierten Aussagen Papst-Sätze durch. Mit einer überraschend emotionalen Grünen-Ministerin.

Als es um die Papst-Sätze zum Ukraine-Krieg geht, wird Baerbock emotional. © Screenshot ARD / dpa/AP | Gregorio Borgia

„Was hat er sich dabei gedacht?“, sagt Baerbock zu Miosga, die daraufhin den Fall nochmal einordnet und von der Ministerin wissen will, ob sie die Papst-Aussagen ebenfalls als Aufruf zur Kapitulation gewertet habe. Dann bricht es aus der Ministerin heraus. „Ich versteh‘s nicht“, sagt Baerbock kopfschüttelnd. „Also ich verstehe es wirklich nicht. In diesen Zeiten ...“, dann stockt die Ministerin kurz, um in die Offensive zu gehen: „Manchmal wünsche ich mir, man würde mit denjenigen vielleicht zusammen in die Ukraine fahren“.

Als es bei Miosga um kritische Vatikan-Sätze geht, bricht es aus Baerbock heraus: „Wo ist der Papst?“

Der Papst an die Ukraine-Front? Ein eher unrealistisches Szenario, auch wegen Franziskus‘ Gesundheitszustand. Baerbock ordnet ihre Aussage aber natürlich noch ein. „Mir ist es wichtig, das ist auch Teil meiner Arbeit. Zu Beginn wurde gesagt: Warum fährt die denn da an die Kontaktlinie? Ich glaube, man kann manche Dinge nur verstehen, wenn man sie selber – erleben tue ich das ja nicht, ich lebe ja nicht im Krieg – aber selber sieht, was da passiert. Wenn man sieht, wie ein Kindergarten angegriffen wird. Wenn da noch das Spielzeug liegt“, führt sie höchst ergriffen aus. „Wenn man mit Frauen redet, die sagen: ‚Wenn Frauen nicht sicher sind, ist niemand sicher‘“

Drei Wochen später sei besagtes Dorf, in dem sie mit den Personen gesprochen habe, „platt gemacht“ worden. „Und man fragt sich, wo sind diese Frauen?“. Ebenfalls berichtet sie von einer 16-Jährigen, die aus ihrer Schule verschleppt wurde. „Da sind russische Busse gekommen, haben gesagt, wir fahren jetzt auf Klassenfahrt, dann haben die Kinder logischerweise gesagt: ‚Wir wissen nichts von einer Klassenfahrt, was ist mit unseren Eltern?‘ – dann wurden die alle in die Busse gepackt und nach Russland gebracht“.

Emotionaler Ausbruch der Außenministerin, die mit einer Frage anschließt: „Wo ist da der Papst?“ Besagte 16-Jährige habe ihr nach ihrer Freilassung gesagt: „Frau Baerbock, bitte, bitte geben Sie Putin nicht nach“. Ihr Appel an den Papst: „Man muss Mut haben, zu sprechen“. Man müsse nun den Mut haben, an der Seite dieser Kinder, an der Seite der Ukraine zu stehen und alles zu tun, dass das Land sich weiterhin verteidigen könne. (han)

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