„Russland gewinnt nicht“: Frontsoldaten der Ukraine reagieren auf Trump-Initiative

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Im dreijährigen Krieg hat die Ukraine zahlreiche Soldaten verloren. Die Kämpfer an der Front zeigen sich verärgert über Trumps neuen Kurs hinsichtlich der Friedensverhandlungen mit Russland.

Kiew – Der dritte Jahrestag des Kriegsendes rückt näher, doch anstatt von einem bevorstehenden Frieden zu sprechen, wehren sich die Soldaten an der Front der Ukraine gegen die jüngsten Entwicklungen. Sie sind empört über die Annahme der Verbündeten ihres Landes, der Krieg gegen Russland sei verloren und es sei nun an der Zeit, Frieden zu suchen, erzählten sie der britischen Zeitung Independent. Diese Haltung wird weiter bestärkt durch die geplanten Friedensgespräche zwischen Donald Trump und Wladimir Putin, die den Fortbestand westlicher Unterstützung für die Ukraine gefährden könnten.

Ukrainischen Soldaten an der Front
Ukrainischen Soldaten an der Front (Symbolbild). © Madeleine Kelly/IMAGO

Ukraine-Krieg: Ukrainische Offiziere halten am Widerstand fest und kämpfen weiter für den Sieg

„Wir haben es satt zu kämpfen, aber es hätte keinen Sinn gehabt, wenn wir jetzt Putin nachgeben würden, wie Trump es von uns verlangt. Also werden wir kämpfen, egal, was man uns sagt“, erklärt ein hochrangiger Offizier der ukrainischen Armee, der fest an die Notwendigkeit des Widerstands glaubt.

An der Frontlinie steht der Widerstand ungebrochen. „Russland gewinnt in der Ukraine nicht. Sie verlieren nicht, aber sie gewinnen einfach nicht“, betont Kallas, ein hochrangiger Offizier einer Spezialbrigade, die entlang der 1.300 Kilometer langen Front stationiert ist. „Der Feind erzielt nur sehr geringe Fortschritte bei enormen Kosten an Menschen und Ausrüstung. Sie haben keine nennenswerten operativen Erfolge und sind definitiv nicht in der Lage, auch nur annähernd so viel Artillerie und Panzer einzusetzen wie noch vor einigen Monaten.“

Ein ehemaliger MI6-Offizier, der auf russische Angelegenheiten spezialisiert ist, stimmte dem zu. „Russland sollte aus einer Position der Schwäche heraus in die Verhandlungen gehen“, sagte er. „Die Wirtschaft liegt auf den Knien, es ist von unzuverlässigen Freunden im Iran, in China und Nordkorea abhängig, und der Krieg in der Ukraine führt zu nichts“.

Annäherung zwischen Washington und Moskau: Ukraine bleibt bei Friedensgesprächen außen vor

Erstmals seit Jahren finden wieder direkte Gespräche zwischen Washington und Moskau statt, mit dem zentralen Thema: Russlands Krieg in der Ukraine. Doch Kiew bleibt zunächst außen vor. Nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin sowie einem Treffen der Außenminister Marco Rubio und Sergej Lawrow in Riad zeichnen sich Zeichen der Annäherung zwischen den beiden Großmächten ab. Nach Jahren der Eiszeit seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs scheint die US-Regierung darauf abzuzielen, Russland aus seiner Isolation zu befreien.

Rubio und Lawrow einigten sich in Riad darauf, dass beide Seiten Unterhändler für zukünftige Friedensgespräche zur Ukraine benennen werden. Aus Washington hieß es, dass das Ziel eine dauerhafte, stabile und für alle Seiten akzeptable Lösung sei. Die Ukraine war bei den Gesprächen in Riad ebenso ausgeschlossen wie ihre europäischen Verbündeten. (jal)

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