Trump nimmt Russlands Wirtschaft ins Visier – zentrale Einnahmequelle von Putin bedroht

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Trump plant schärfere Sanktionen gegen Russland. Auch Handelspartner könnten betroffen sein. Wird Putin einlenken oder eskaliert die Lage weiter?

Washington D.C. – US-Präsident Donald Trump erwägt erneut, die Sanktionen gegen die russische Wirtschaft zu verschärfen, um Kremlchef Wladimir Putin zur Beendigung des Ukraine-Kriegs zu bewegen. Nach anfänglichen Annäherungen, die Hoffnungen auf eine Lockerung der Sanktionen geweckt hatten, könnte Trumps Geduld bald erschöpft sein. Dabei geraten nicht nur Russlands Wirtschaft, sondern auch Putins Handelspartner stärker ins Visier.

Härtere Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft – USA wollen Putins Öleinnahmen schwächen

Der republikanische Senator Lindsey Graham, ein enger Vertrauter Trumps, plant, Sekundärzölle auf Länder zu erheben, die russische Energieprodukte importieren. Er hat einen „parteiübergreifenden Gesetzesentwurf mit fast 60 Mitunterzeichnern, der Sekundärzölle auf jedes Land erheben würde, das russisches Öl, Gas, Uran oder andere Produkte kauft“, wie er in einem X-Beitrag am Samstag (26. April 2025) mitteilte.

Donald Trump in Washington.
„Gewaltiger Sieg für Putin“ – deutliche Warnung vor Trump-Alleingang bei Sanktionen © IMAGO / ZUMA Press Wire

Graham reagierte damit auf einen Beitrag von Trump, der Putin zuvor mit härteren Sanktionen gedroht hatte. Trump schrieb auf Truth Social: „Es gab keinen Grund für Putin, in den letzten Tagen Raketen auf zivile Gebiete, Städte und Dörfer abzufeuern.“ Er äußerte weiter: „Das lässt mich denken, dass er den Krieg vielleicht gar nicht beenden will, sondern mich nur an der Nase herumführt und dass man anders mit ihm umgehen muss, durch ‚Banking‘ oder ‚Sekundärsanktionen‘? Es sterben zu viele Menschen!!!“

Trump will Frieden im Ukraine-Krieg – zwingen schärfere Sanktionen Putin in die Knie?

Graham unterstützte Trumps Haltung gegenüber dem Kremlchef und lobte dessen Bemühungen um eine Friedenslösung im Ukraine-Konflikt. Trump fordert insbesondere von Kiew Zugeständnisse. Der ukrainische Präsident Selenskyj hat jedoch bisher kategorisch abgelehnt, auf die von Russland 2014 annektierte Krim oder andere von Moskau beanspruchte Gebiete im Osten der Ukraine zu verzichten. Laut Trump stehen die Verhandlungen zur Beendigung des Angriffskrieges gegen die Ukraine kurz vor einem Abschluss.

Die USA haben Putin bereits mehrfach mit schärferen Sanktionen gedroht. Im Januar hatte Trump neue Sanktionen in Betracht gezogen, falls Putin sich Verhandlungen über ein mögliches Kriegsende verweigern sollte. Die von Graham vorgeschlagenen Maßnahmen wären Sekundärsanktionen, die sich gegen Drittländer, Unternehmen oder Einzelpersonen richten, die weiterhin mit Russland Handel treiben.

Sanktionen gegen russische Wirtschaft besorgen Putins Handelspartner

Die Angst vor den Auswirkungen der Sekundärsanktionen hat in den letzten Monaten viele wichtige Handelspartner Russlands verunsichert. Indien und China sind prominente Beispiele. Indien, ein bedeutender Abnehmer russischen Öls, hat aufgrund verschärfter Öl-Sanktionen weniger Öl aus Russland importiert. China hat nach strengeren Maßnahmen im Finanzsektor den Zahlungsverkehr mit russischen Banken eingestellt. Russlands Wirtschaft ist besonders im Energiesektor verwundbar, da die Einnahmen aus Öl- und Gasverkäufen eine wesentliche Finanzierungsquelle für den Ukraine-Krieg darstellen.

Ob die USA letztlich die Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft verschärfen, bleibt abzuwarten. Trumps Kurs in der Russland-Sanktionspolitik hat ebenso viel Verwirrung gestiftet wie seine unvorhersehbare Zollpolitik. Ein Rückzug Trumps von den Sanktionen wäre daher nicht auszuschließen.

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