Die Jugendherberge in Urfeld am Walchensee schließt ihre Türen. Mitte November soll der Betrieb eingestellt werden. Die Verantwortlichen nennen wirtschaftliche Gründe.
Kochel/Walchensee – Aus für die Jugendherberge Urfeld am Walchensee: Das Präsidium des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH Bayern) hat die endgültige Schließung der Einrichtung beschlossen. Voraussichtlich zum 17. November wird der Betrieb eingestellt, teilt der Verband mit.
Zu geringe Auslastung: Voraussichtlich zum 17. November wird der Betrieb der Jugendherberge in Urfeld am Walchensee eingestellt
Die mit 101 Betten kleine Jugendherberge konnte „aufgrund mangelnder betriebswirtschaftlicher Rentabilität bereits seit einigen Jahren nur durch eine innerverbandliche Querfinanzierung betrieben werden“, heißt es zur Begründung. Die Nachfrage nach Übernachtungen und Programmen stagniere, die Auslastung sei in den vergangenen Jahren vor allem aufgrund eines reinen Sommer-Betriebs „deutlich“ hinter den Landesverbands-Schnitt zurückgegangen. Dazu sei ein anwachsender Investitionsstau gekommen, der die touristische Attraktivität zunehmend verringert habe.
Schließung sei unausweichlich
Die Schließung in Urfeld sei unausweichlich geworden, begründet Klaus Umbach, Präsident des DJH Bayern, den Schritt. Eine Jugendherberge, die dauerhaft geschlossen wird, sei „immer ein Verlust an pädagogischen Angeboten, Räumen für soziales Lernen und Gelegenheiten für Begegnungen“. Aber der Landesverband sei „auch im wirtschaftlichen Sinne verpflichtet und dürfen dauerhaft defizitär arbeitende Jugendherbergen nicht zur Belastung für das Gesamtnetz werden lassen“.
Sozialplan wird ausgehandelt
Zwischen Personalabteilung und Betriebsrat wird laut Verband ein Sozialplan ausgehandelt. „Es schmerzt besonders, wenn wir im ländlichen Raum ein Haus verlieren, weil wir gerade dort präsent sein wollen“, wird Umbach in einer Mitteilung zitiert. Der Landesverband beweise jedoch mit Investitionen in anderen strukturschwachen Regionen, „dass wir auch in Zukunft Jugendherbergen unbedingt auch jenseits der Metropolen betreiben wollen“.
Jugendherbergen in der Region
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