Zu geringe Auslastung: Jugendherberge Urfeld am Walchensee wird geschlossen

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Bad Tölz
  4. DasGelbeBlatt

Kommentare

Die mit 101 Betten kleine Jugendherberge habe „aufgrund mangelnder betriebswirtschaftlicher Rentabilität seit Jahren nur noch mit Finanzspritzen betrieben werden können, heißt es vom Verband. © DJH Baqern/Robert Pupeter

Die Jugendherberge in Urfeld am Walchensee schließt ihre Türen. Mitte November soll der Betrieb eingestellt werden. Die Verantwortlichen nennen wirtschaftliche Gründe.

Kochel/Walchensee – Aus für die Jugendherberge Urfeld am Walchensee: Das Präsidium des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH Bayern) hat die endgültige Schließung der Einrichtung beschlossen. Voraussichtlich zum 17. November wird der Betrieb eingestellt, teilt der Verband mit.

Zu geringe Auslastung: Voraussichtlich zum 17. November wird der Betrieb der Jugendherberge in Urfeld am Walchensee eingestellt

Die mit 101 Betten kleine Jugendherberge konnte „aufgrund mangelnder betriebswirtschaftlicher Rentabilität bereits seit einigen Jahren nur durch eine innerverbandliche Querfinanzierung betrieben werden“, heißt es zur Begründung. Die Nachfrage nach Übernachtungen und Programmen stagniere, die Auslastung sei in den vergangenen Jahren vor allem aufgrund eines reinen Sommer-Betriebs „deutlich“ hinter den Landesverbands-Schnitt zurückgegangen. Dazu sei ein anwachsender Investitionsstau gekommen, der die touristische Attraktivität zunehmend verringert habe.

Blick auf die Jugendherberge Urfeld am Walchensee.
Die Jugendherberge Urfeld am Walchensee habe wegen des reinen Sommer-Betrieb deutlich weniger Auslastung als der Landesverbands-Schnitt. © DJH Bayern

Schließung sei unausweichlich

Die Schließung in Urfeld sei unausweichlich geworden, begründet Klaus Umbach, Präsident des DJH Bayern, den Schritt. Eine Jugendherberge, die dauerhaft geschlossen wird, sei „immer ein Verlust an pädagogischen Angeboten, Räumen für soziales Lernen und Gelegenheiten für Begegnungen“. Aber der Landesverband sei „auch im wirtschaftlichen Sinne verpflichtet und dürfen dauerhaft defizitär arbeitende Jugendherbergen nicht zur Belastung für das Gesamtnetz werden lassen“.

Sozialplan wird ausgehandelt

Zwischen Personalabteilung und Betriebsrat wird laut Verband ein Sozialplan ausgehandelt. „Es schmerzt besonders, wenn wir im ländlichen Raum ein Haus verlieren, weil wir gerade dort präsent sein wollen“, wird Umbach in einer Mitteilung zitiert. Der Landesverband beweise jedoch mit Investitionen in anderen strukturschwachen Regionen, „dass wir auch in Zukunft Jugendherbergen unbedingt auch jenseits der Metropolen betreiben wollen“.

Jugendherbergen in der Region

In der näheren Umgebung gibt es laut Verband unter anderem noch Jugendherbergen in Benediktbeuern (Träger sind die Salesianer Don Boscos) sowie die zwei Landesverband-Einrichtungen in Bad Tölz und Lenggries.

Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare