„Ich will Spaß“: Renitenter Münchner Motorradfahrer macht Polizei sprachlos
Mit einem recht uneinsichtigen Motorradfahrer bekam es die Polizei am Kesselberg zu tun. Nach einem Verstoß gegen das Überholverbot erklärte er den Beamten, er wolle hier Spaß haben.
Kochel am See – „Manchmal fehlen einem die Worte“: So ist der Pressebericht der Kontrollgruppe Motorrad überschrieben. Was die Polizisten so sprachlos machte, ist ein Vorfall, der sich am Donnerstag am Kesselberg ereignete. Beamte der Kontrollgruppe des Polizeipräsidiums Oberbayern waren an der bei Bikern beliebten Bergstrecke im Einsatz, um dort gezielt Motorradkontrollen durchzuführen.
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Motorradfahrer quetscht sich trotz Fahrbahnteilern an Nissan vorbei
Gegen 11.20 Uhr standen die Beamten an der Aussichtskurve und beobachteten den Verkehr. „Was dann geschah, war als nicht alltäglich zu bezeichnen“, schreibt Polizeihauptkommissar Jan Zangenfeind im Pressebericht. Im Bereich der dortigen Fahrbahnteiler weist die Fahrbahn eine Breite von 3,50 Meter auf. Es gilt ein Überholverbot. Das hielt einen 25-jährigen Münchner Motorradfahrer nicht davon ab, sich in rasantem Tempo mit seiner BMW S1000 RR zwischen dem Fahrbahnteiler und dem dort fahrenden Nissan durchzuquetschen.
Biker bemängelt, dass es keine Rennstrecke gibt
Dass dies äußerst knapp war und das geltende Überholverbot, interessierten den Motorradfahrer wenig. Der Münchner wurde gleich danach angehalten. „Bereits beim Einfahren in die Kontrollstelle schüttelte er genervt den Kopf“, so die Polizei. Als ihn die Beamten auf sein Fehlverhalten hinwiesen, habe er angegeben, „dass er Spaß haben will und nicht mit 30 km/h hinter den Fahrzeugen her fahren will“, so die Polizei. Außerdem bemängelte er, dass es in der Nähe keine Rennstrecke gebe, wo er sich ausleben könne. „Auf das gefährliche Überholmanöver angesprochen, entgegnete er nur genervt: ,Mit Ihnen kann man sowieso nicht reden!‘“.
Motorradfahrer muss zum Verkehrsunterricht
Für den Motorradfahrer hat das Verhalten allerdings Konsequenzen. Nachdem bei dem Münchner keinerlei Anzeichen von Einsicht oder Reue erkennbar war, wird er laut Polizei zusätzlich zu dem Bußgeldbescheid in Höhe von rund 200 Euro auch noch eine Vorladung zum Verkehrsunterricht in seinem Briefkasten vorfinden.