Fox News fällt Trump wegen Putin-Taktik in den Rücken: „Verstehe nicht, was er sagt“
Die russischen Angriffe auf die Ukraine bringen Trump zu einer scharfen Kritik an Putin. Doch die Frage bleibt: Wird er jetzt wirklich handeln?
Washington, D.C. – Donald Trump hat sich in den letzten Tagen mit ungewöhnlich scharfer Kritik an Wladimir Putin geäußert. Inmitten der nicht abebbenden Attacken Russlands im Ukraine-Krieg, die unter anderem zu zahlreichen zivilen Opfern führen, bezeichnete der US-Präsident den russischen Machthaber via seiner Social-Media-Plattform Truth Social als „völlig verrückt“.
Doch die jüngsten Äußerungen und neue Wendung im Trump-Putin-Dialog stoßen nicht nur in der Politik, sondern auch bei Trumps eigenen Medienpartnern wie Fox News auf Verwunderung.
Fox News fällt Trump wegen „sehr seltsamer“ Putin-Taktik in den Rücken
Erst kürzlich hatte Trump noch betont, eine „sehr gute Beziehung“ zu Putin zu pflegen, doch nach den jüngsten Angriffen auf die Ukraine äußerte er plötzlich Enttäuschung über den russischen Führer auf via Truth Social: „Ich habe immer eine sehr gute Beziehung zu Wladimir Putin gehabt, aber etwas ist mit ihm passiert. Er ist völlig verrückt geworden!“
Bei einem Gespräch mit der Presse in New Jersey konstatierte der US-Präsident laut Reuters zudem: „Ich weiß nicht, was zum Teufel mit Putin los ist. Ich kenne ihn schon lange, bin immer gut mit ihm ausgekommen, aber er schießt Raketen auf Städte und tötet Menschen, und das gefällt mir überhaupt nicht.“
Die Bemerkungen von Trump führten zu einer kritischen Reaktion des bekannten TV-Analysten Brit Hume, der dem Präsidenten in seiner Sendung sogar öffentlich widersprach. „Ich verstehe nicht, was der Präsident sagt“, erklärte Hume. Der politische Kommentator von Fox News bezeichnete Trumps Sicht auf Putin als „sehr seltsam“ und erklärte weiter: „Der Präsident hatte immer eine merkwürdige Vorstellung von Putin. Er dachte wahrscheinlich, sie könnten Freunde und Partner sein und gemeinsam Geschäfte machen.“
Putins ungebrochene Haltung im Ukraine-Krieg und Trumps Ratlosigkeit
Hume stellte ferner klar, dass Putin in seinen Augen immer ein „brutaler Diktator“ gewesen sei, der auf Gewalt zurückgegriffen habe, um seine Interessen durchzusetzen. „Putin hat sich nicht verändert, aber es scheint, dass der Präsident nun zu einer anderen Erkenntnis gelangt ist“, fügte er hinzu.
Trumps erneute Wende könnte indes auch als Zeichen dafür gedeutet werden, dass er zunehmend frustriert ist über den langsamen Fortschritt der Friedensgespräche und Putins unnachgiebige Haltung im Ukraine-Krieg. Sein Meinungsumschwung kontrastieren auch seine früheren Äußerungen, wobei er unter anderem behauptete, den Krieg in der Ukraine in kürzester Zeit beenden zu können.
Fox-News-Analyst über Trump: „Hoffe, der Präsident hat einen echten Moment der Erkenntnis“
Die Luftangriffe Moskaus am 25. Mai, die mit mehr als 350 Drohnen- und Raketenangriffen auf über 30 ukrainische Städte erfolgten, lassen Trump mutmaßlich zu denken geben. Doch während der Präsident öffentlich über Sanktionen nachdenkt, bleibt die Frage, ob er tatsächlich bereit ist, konkrete Maßnahmen gegen Moskau zu ergreifen.
„Ich hoffe, der Präsident hat einen echten Moment der Erkenntnis über Putin und wird entsprechend handeln“, sagte Hume in seiner Sendung. Dabei appellierte an Trump, den vollen Druck der US-Wirtschaft und Militärhilfe auf Russland auszuüben, um den blutigen Konflikt zu beenden oder zumindest mildernd auf ihn einzuwirken.
Krieg und Frieden: Die politische Zwickmühle von US-Präsident Trump
Die Kehrtwende Trumps – der Putin plötzlich scharf verurteilt – wirft Fragen auf, wie es mit seiner Außenpolitik hinsichtlich des Ukraine-Kriegs weitergeht. Wie The Wall Street Journal berichtet, denkt Trump aktuell über neue Sanktionen gegen Russland nach. Jedoch hat er bislang keinen klaren Plan für die Umsetzung dieser Sanktionen präsentiert.
Vielmehr scheint Trump weiterhin zwischen verschiedenen Ansätzen hin- und hergerissen. Während er einerseits die Notwendigkeit betont, den Konflikt zu beenden, zögert er gleichzeitig, die für einen Frieden notwendigen wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland zu verhängen.
Sollte sich Trump aus der direkten Verantwortung für den Konflikt zurückziehen, könnte dies langfristige Auswirkungen auf die Rolle der USA in der internationalen Diplomatie haben. Die Verantwortung würde er damit zunehmend auf andere Akteure wie die Europäische Union oder die Ukraine selbst abwälzen.