Bundeswehr gibt Taurus-Systemen und Luftverteidigung „höchste Priorität“

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Die Bundeswehr rüstet auf: Bis 2029 soll Kampfbereitschaft erreicht werden. Luftverteidigung und Taurus-Systeme stehen dabei im Mittelpunkt.

Berlin – Die Bundeswehr intensiviert ihre Verteidigungskapazitäten unter der neuen Regierung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Es gelte künftig „no Limit“ bei den Verteidigungsausgaben, so die Ankündigung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). Besonderes Augenmerk liegt dabei wohl auf dem Ausbau der Luftverteidigungssysteme, gemäß einem Dokument vorliegenden Dokument mit der Unterschrift von Generalinspekteur Carsten Breuer, das Reuters vorliegt.

„Höchste Priorität“ wird laut dem Dokument der Verstärkung der Abwehrmaßnahmen gegen Luftbedrohungen eingeräumt. Zusätzlich ist eine Erweiterung der integrierten Raketenabwehrsysteme sowie der Luftverteidigungskapazitäten für kurze und mittlere Distanzen und der allgemeinen Flugabwehr vorgesehen. Ein spezieller Fokus liegt offenbar auf der Entwicklung von Abwehrsystemen gegen unbemannte Flugobjekte. Auf Anfrage des Tagesspiegels äußerte sich das Verteidigungsministerium zu dem Dokument nicht.

Mehr Taurus-Marschflugkörper für die Bundeswehr: „Aufbau der Fähigkeit zu Präzisionsschlägen“

Laut einem Bericht von Politico plant die Bundeswehr den „Aufbau der Fähigkeit zu Präzisionsschlägen“ weiter zu fördern. Diese Formulierung bezieht sich vermutlich hauptsächlich auf die Taurus-Marschflugkörper, die zur Neutralisierung von Zielen in Entfernungen von mehr als 500 Kilometern konzipiert sind. Der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte zuvor das strategische Ziel verkündet, die Streitkräfte bis 2029 „kriegstüchtig“ zu machen.

Am 22. Mai besichtigte Generalinspekteur Breuer die Stationierung der neuen Bundeswehr-Brigade in Litauen. Nach Breuers Einschätzung vermittelt die Präsenz dieser Brigade eine unmissverständliche Botschaft an die russische Führung. „Wir stehen hier zusammen, wir stehen als Nato hier zusammen, es passt kein Blatt zwischen uns“, erklärte Breuer gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Vilnius im Anschluss an den Gottesdienst anlässlich des Aufstellungsappells.

Bundesverteidigungsminister Pistorius besucht Polen
Boris Pistorius, Bundesverteidigungsminister, dürfte momentan alles, was er braucht für die Bundeswehr bekommen. © Kay Nietfeld/dpa

Stärkung der Nato-Ostflanke durch deutsche Soldaten: Brigade in Litauen soll 5000 Mann umfassen

Die Panzerbrigade 45 wurde nun offiziell in Dienst gestellt, nachdem vor zwei Jahren der Beschluss zur Entsendung von rund 5000 deutschen Militärangehörigen zur Verstärkung der Nato-Ostgrenze in Litauen gefasst worden war. Die Einrichtung dieser Brigade stellt Deutschlands Antwort auf die zunehmende Bedrohungslage für die Nato durch Russland unter Präsident Wladimir Putin seit Beginn des Ukraine-Kriegs dar.

Die Stationierung dieser Einheit soll auch als Zeichen der Solidarität gegenüber Litauen und seinen Bürgern verstanden werden. „Wir sind bei euch, wir unterstützen euch, wir sind Teil von euch in der Verteidigung“, betonte Breuer. Er fügte hinzu, dass Deutschland hiermit eine ähnliche Unterstützung leiste, wie sie die Bundesrepublik während des Kalten Krieges von ihren Bündnispartnern erfahren habe. Der ranghöchste deutsche Militär bezeichnete diesen Schritt als Beginn einer neuen Ära für die Bundeswehr. Die vollständige Einsatzbereitschaft der Brigade ist für 2027 vorgesehen. Anders als bei früheren Auslandsmissionen handelt es sich hierbei um die erste permanente Stationierung einer deutschen Kampfeinheit außerhalb der Landesgrenzen. (sischr/dpa)

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