Demonstration in Mainburg: „Wir geben das Krankenhaus nicht auf“

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Für den Erhalt des Mainburger Krankenhauses gingen am Samstag rund 3000 Bürger auf die Straße. Auch aus dem Landkreis Freising kamen Teilnehmer. © Privat

Rund 3000 Bürger aus der Hallertau gingen am Samstag in Mainburg wieder auf die Straße: Sie forderten einmal mehr den Erhalt des Krankenhauses.

Hallertau – Im Kampf um den Erhalt des Mainburger Krankenhauses geben die Bürger nicht auf: Obwohl der Kreistag im Nachbarlandkreis Kelheim im Juni 2024 beschlossen hat, die Einrichtung zu einem Versorgungszentrum herabzustufen, gingen rund 3000 Bürger aus der Hallertau am Samstag erneut auf die Straße, um für den Erhalt der Notaufnahme, der Intensivstation, der Inneren Medizin und der stationären Versorgung zu kämpfen.

Erneut am Start waren aus dem Landkreis Freising unter anderem die Nord-Bürgermeister Michael Krumbucher (Rudelzhausen), Michael Hobmaier (Hörgertshausen) und Gerhard Betz (Nandlstadt). Für sie ist der Kampf noch nicht verloren. „Verloren hat man, wenn man nicht kämpft. Wir kämpfen weiter“, sagte Gerhard Betz im FT-Gespräch. Denn nicht nur für die Bürger aus Mainburg, sondern für alle Hallertauer hätte eine Schließung des Krankenhauses fatale Folgen: „Die Fahrtwege ins Krankenhaus werden deutlich länger“, weiß Betz, der viele Jahre als Notfallsanitäter im Rettungsdienst gearbeitet hat und noch immer gelegentlich ehrenamtliche Schichten besetzt, aus Erfahrung. Will heißen: Statt eine schnelle Versorgung im benachbarten Mainburg wären Fahrten zu den Krankenhäusern nach Landshut, Kelheim oder Freising notwendig – sofern diese Kliniken überhaupt Kapazitäten frei haben. Ist dies nicht der Fall, werde die Fahrt für den Patienten noch länger und anstrengender. In der Folge wären auch die Rettungswagen lange Zeit nicht verfügbar, weil sie sehr lange im Einsatz sind. „Und wer glaubt, dass die Zahl der Rettungswagen erhöht wird, ist realitätsfremd“, sagte Betz im FT-Gespräch.

Werner Hampel, der die Demonstration am Samstag organisiert hatte, sagte im Vorfeld: „Das Krankenhaus Mainburg hat schon viele Menschen in letzter Minute gerettet. Jetzt ist die letzte Minute des Mainburger Krankenhauses angebrochen, und jetzt werden wir es retten.“ Ob dies gelingen wird, möglicherweise sogar mit einem von ihm angedachten Bürgerentscheid, bleibt abzuwarten.

Annette Setzensack, die Sprecherin der Initiative „Rettet das Mainburger Krankenhaus“, erklärte am Samstag einmal mehr: „Dass es unser Krankenhaus als Grundversorger nicht mehr geben soll, dass 42 700 Menschen in die Unterversorgung fallen sollen, dass wir die stationäre Notaufnahme mit Intensivstation verlieren sollen, das hat die Hallertauer ins Herz getroffen.“ Und deshalb werde man „nicht müde“, sich weiterhin für den Erhalt des Krankenhauses einzusetzen. „Auch wenn es manchmal aussichtslos erscheint, wenn im Hintergrund bereits die Weichen für den Abbau gestellt werden: Unser Krankenhaus ist noch da, und immer noch hat es eine tolle Belegschaft, viele Ärzte und Pflegekräfte, die seit Jahren alles für unsere Gesundheit geben und im letzten Jahr viel Unsicherheit und steigende Arbeitsbelastung ertragen mussten.“

Ihr Appell an die Hallertauer: „Glaubt weiter an unser Krankenhaus! Solange das Krankenhaus nicht geschlossen ist, können und müssen sich auch wieder Fenster in der Politik öffnen, die die Weiterführung als echtes Krankenhaus möglich machen. Wir geben das Krankenhaus nicht auf.“

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