Kreuzfahrtschiff-Gigant aus Papenburg: „Disney Destiny“ verlässt den Werfthafen

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Die traditionsreiche Meyer Werft in Niedersachsen feiert einen Erfolg. Das neue Disney-Kreuzfahrtschiff „Disney Destiny“ wurde vor tausenden Schaulustigen vom Stapel gelassen.

Die Papenburger Meyer Werft hat ihr neuestes Kreuzfahrtschiff „Disney Destiny“ vor mehreren tausend Schaulustigen – und in Anwesenheit von Mickey Mouse – aus der Bauhalle in den Werfthafen geschleppt. Der Ozeanriese ist bereits das dritte Schiff der sogenannten Wish-Klasse, das die emsländischen Schiffsbauer für den US-amerikanischen Unterhaltungskonzern Disney fertiggestellt haben.

Mit Platz für etwa 4.000 Passagiere und rund 1.250 Kabinen setzt die „Disney Destiny“ wie ihre Schwesterschiffe „Disney Wish“ und „Disney Treasure“ auf einen umweltfreundlicheren Flüssigerdgasantrieb. Dieser soll im Vergleich zu konventionellen Systemen weniger Emissionen verursachen. Für den Spätsommer plant die Werft die Überführung des 340 Meter langen und 41 Meter breiten Neubaus über die Ems in die Nordsee.

Meyer Werft dockt das Kreuzfahrtschiff "Disney Destiny" aus dem Werfthafen
Ein Feuerwerk für das neue Kreuzfahrtschiff „Disney Destiny“ der Meyer Werft in Papenburg. Es wurde heute ausgedockt. © Lars Penning/dpa

Meyer Werft lässt neues Disney-Kreuzfahrtschiff vom Stapel – 4.000 Passagiere finden Platz

Die Zusammenarbeit zwischen der Meyer Werft und Disney besteht seit mehr als einem Jahrzehnt. Bereits 2010 und 2011 baute das Papenburger Unternehmen zwei Kreuzfahrtschiffe für den amerikanischen Konzern. Im vergangenen Jahr sicherte sich die Werft vier weitere Aufträge von Disney, deren Auslieferung zwischen 2027 und 2031 erfolgen soll.

An Bord der „Disney Destiny“ erwartet die Passagiere eine thematische Welt rund um „Helden und Bösewichte“ mit zwei Kinosälen, zehn Pools und einer Wasserrutsche mit Film-Animationen. Die ersten Gäste soll der Kreuzfahrtriese am 20. November in Fort Lauderdale, Florida, empfangen. Eine fünftägige Kreuzfahrt kostet rund 1.300 Euro.

„Disney Destiny“ verlässt Werfthafen: Niedersachsens Schiffsbau-Erfolg

Diese Aufträge kamen für die traditionsreiche Werft zur rechten Zeit. Trotz eines bis 2031 gefüllten Auftragsbuchs geriet das Unternehmen im vergangenen Jahr in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten. Neben den Disney-Schiffen umfasst das Portfolio auch Konverterplattformen für Offshore-Windkrafträder und ein Forschungsschiff. Dennoch verweigerten Banken dem Schiffsbauer dringend benötigte Kredite.

Die Rettung kam schließlich durch ein umfangreiches staatliches Hilfspaket: Bund und Land übernahmen für 400 Millionen Euro zusammen etwa 80 Prozent der Unternehmensanteile. Zusätzlich stellten sie Bürgschaften von jeweils rund einer Milliarde Euro bereit, um den Fortbestand der für die Region wichtigen Werft zu gewährleisten. Außerdem prüft die Meyer Werft jetzt auch den Einstieg in die Rüstungsindustrie. (mit dpa)

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