Bußgeld für Influencerin wegen fehlender Werbekennzeichnung auf Instagram

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Eine Influencerin erhält ein Bußgeld von 9.500 Euro für nicht gekennzeichnete Werbung auf Instagram, so das Oberlandesgericht Stuttgart.

In der dynamischen Welt der sozialen Medien, in der Influencer zunehmend an Bedeutung gewinnen, hat das Oberlandesgericht Stuttgart mit einem jüngsten Urteil (Az. 6 ORbs 24 Ss 89/23) wichtige rechtliche Grenzen aufgezeigt. Eine Influencerin wurde zu einem Bußgeld von 9.500 Euro verurteilt, nachdem festgestellt wurde, dass sie auf ihrem Instagram-Kanal Werbung für verschiedene Produkte machte, ohne diese angemessen als Werbung zu kennzeichnen.

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Eine Influencerin erhält ein Bußgeld von 9.500 Euro für nicht gekennzeichnete Werbung auf Instagram, so das Oberlandesgericht Stuttgart. © Imago Sportfotodienst GmbH

Die Wichtigkeit der Kennzeichnung von Werbung

Gemäß einem Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2021 sind Influencer nicht dazu verpflichtet, jedes vorgestellte Produkt oder jede Dienstleistung als Werbung zu markieren. Sobald jedoch eine Gegenleistung von einem Unternehmen vorliegt oder die Produktpräsentation übertrieben werblich gestaltet ist, wird eine Kennzeichnung als Werbung erforderlich. Ziel dieser Regelung ist es, Transparenz zu schaffen und Verbraucherinnen und Verbraucher eindeutig darüber aufzuklären, wann es sich um gesponserte oder werblich motivierte Inhalte handelt. Eine Studie der EU-Kommission zeigt, dass 80 % der Influencer Werbung in Beiträgen nicht korrekt kennzeichnen.

Die betroffene Influencerin, die eine beachtliche Zahl von 400.000 Followern auf Instagram hat, wurde von der Landesanstalt für Kommunikation aufgrund von 19 festgestellten Verstößen gegen die Kennzeichnungspflicht für Werbung abgemahnt. Der Medienstaatsvertrag sieht vor, dass Werbung klar erkennbar und als solche gekennzeichnet sein muss – eine Anforderung, die im vorliegenden Fall nach Einschätzung des Gerichts nicht erfüllt wurde. Laut NEXTG.tv ist die erfolgreichste Person auf Instagram übrigens Cristiano Ronaldo mit über 600 Millionen Followern.

Konsequenzen und Lektionen für die Branche durch den vorliegenden Fall

Das Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart betont die Notwendigkeit der strikten Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zur Werbekennzeichnung in sozialen Netzwerken. Es dient als ernste Mahnung an Influencer, Unternehmen und alle Akteure, die Werbeinhalte online veröffentlichen, die gesetzlichen Richtlinien zu beachten, um ähnliche Strafen zu vermeiden. Dieser Fall unterstreicht die Bedeutung von Transparenz und ehrlicher Kommunikation gegenüber dem Publikum.

Das aktuelle Gerichtsurteil sendet ein klares Signal an die Influencer-Welt sowie an Marken, die Bedeutung der korrekten Werbekennzeichnung nicht zu unterschätzen. In der Online-Werbelandschaft ist ein hohes Maß an Transparenz essenziell, um das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten zu bewahren. Dieser Fall zeigt, dass Verstöße gegen diese Prinzipien nicht nur das persönliche Ansehen beschädigen, sondern auch erhebliche finanzielle Folgen nach sich ziehen können. Instagram ist laut den neusten Erkenntnissen des Influencer-Marketing-Reports 2024 die stärkste Plattform für Influencer-Marketing.

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