22-Jährige fast gestorben: Berühmtes Dorf in Italien erhebt „Geldstrafen für Rücksichtslose“
Im beliebten italienischen Dorf Vernazza, das zu den berühmten Cinque Terre in Ligurien gehört, sind Selfies nun unter bestimmten Bedingungen verboten. Der Bürgermeister Marco Fanelli hat diese Maßnahme eingeführt, nachdem kürzlich eine Touristin nur knapp einem Unglück entging.
Die 22-Jährige aus Trentino wollte Fotos bei rauer See aufnehmen, als sie von einer Welle erfasst wurde und ins Wasser fiel. Ihr Leben verdankt sie dem beherzten Eingreifen des Personals eines nahegelegenen Restaurants, das sie aus dem Wasser rettete und und Erste Hilfe leistete.
Wer ein Foto trotz Absperrung macht, zahlt 50 Euro
Vernazzas Bürgermeister, Marco Fanelli, bezeichnete die Retter der Frau als „Helden“. Dennoch handelte es sich bei der Aktion der Touristin um eine rücksichtslose Aktion, die ihr Leben und das der Helfer gefährdet hätte, so sagte er der Zeitung „Corriere Torino“.
In der Folge dieses Vorfalls stehen nun neue Sicherheitsvorkehrungen im Fokus. Bürgermeister Fanelli erklärte, dass bereits diverse Maßnahmen existieren, darunter Warnschilder, eine rote Flagge und Absperrungen, die jedoch oft von Besuchern ignoriert werden. Bisherige Kontrollen durch die lokale Polizei sollen verstärkt und mit der Androhung von Sanktionen zusätzlich unterstützt werden. 50 Euro kostet ein Foto in der verbotenen Zone fortan laut „The Times“. Fanelli bezeichnete dies als „Geldtrafen für Rücksichtslose“.

Immer wieder kuriose Strafen für Italien-Urlauber
Andere Gemeinden in der Region, wie Monterosso und Riomaggiore, erwägen ähnliche Verbote, um der wachsenden Gefahr durch unachtsame Touristen entgegenzuwirken. Dies berichteten mehrere Medien übereinstimmend.
Dabei fallen italienische Gemeinden immer wieder mit harten Verboten auf. In Santa Margherita Ligure greift die Lokalregierung gegen Oben-Ohne-Männer durch. Sie müssen sich außerhalb des Strandes auch obenrum bekleiden oder riskieren eine Geldstrafe. Noch wilder sind diese fünf kuriosen Verbote:
- In Eraclea nahe Venedig sind Sandbrugen verboten. Wer sie baut, zahlt zwischen 250 und 1000 Euro, denn es könnte Rettungsdienste bei der Arbeit behindern.
- Ein Kuss im Auto kostet in Eboli in Kalabrien 500 Euro.
- In ganz Italien ist es verboten, einen Arm aus dem Autofenster hängen zu lassen. Das macht bis zu 150 Euro.
- Essen auf der Straße ist in Rimini und Rom untersagt.
- Am Strand von Stintino in Sardinien ist Kaugummikauen nicht erlaubt. Es kostet bis zu 500 Euro.
Am Gardasee trifft es Einheimische: Aufdringliche Kellner bekommen dort 500 Euro Strafe aufgebrummt, wenn sie Urlaubsgäste Bedrängen.
Leere Strände an der Adria wegen Preisschock
Auf der anderen Seite des italienischen Festlandes, am adriatischen Meer, haben die Tourismus-Anbieter das gegenteilige Problem. Unter der Woche bleiben hier oft die Strände leer. Der Verband der Strandbad-Betreiber SIB meldet im Juli 2025 einen Rückgang der Besucherzahlen um durchschnittlich 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in Regionen wie Emilia-Romagna sogar bis zu 25 Prozent. Hauptgründe dafür seien Hitzewellen und steigende Kosten.