Nach Aufruhr um „Miss Olympia“ ergreift Verband radikale Maßnahmen

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Die deutschen 400-Meter-Athleten verursachen bei Olympia abseits der Laufbahn einen großen Aufruhr. Der Verband reagiert nun entschieden.

Paris – Es ist der große Aufreger um das deutsche Leichtathletik-Team bei Olympia: Nicht, dass die deutsche 4x400-Meter-Staffel bereits im Vorlauf scheiterte, sondern viel mehr, wie sie sich danach präsentierte. Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat nun zwei Tage drastische Konsequenzen gezogen.

Bulmahn wird aus Olympia-Staffel gestrichen

Sprinterin Luna Bulmahn (Wolfsburg) wurde demnach aus dem Staffel-Pool für die weiteren Wettbewerbe in Paris gestrichen. Damit hat die Wolfsburgerin keine Chance mehr auf einen Einsatz in der 4x400-m-Staffel der Frauen, wenn am Freitagvormittag im Stade de France die Vorläufe anstehen. Das gab der DLV am Sonntag bekannt.

„Staffeln sind Mannschaftssport. Die Athleten und Trainer bilden diese Mannschaft. Der Erfolg hängt vom guten Teamwork und gegenseitigem Vertrauen aller ab“, sagte DLV-Sportvorstand Jörg Bügner.

Luna Bulmahn (vorne) wird nicht bei Olympia starten.
Luna Bulmahn (vorne) wird nicht bei Olympia starten. © IMAGO/Sven Beyrich

Schmidt ist langsamer als Bulmahn – darf aber trotzdem in der Mixed-Staffel dran

Der deutsche Startläufer Jean Paul Bredau hatte nach dem enttäuschenden Vorlauf-Aus der Mixed-Staffel die Aufstellung kritisiert und von Unstimmigkeiten im Vorfeld gesprochen. Seine Freundin Bulmahn wurde nicht nominiert. Stattdessen lief Alica Schmidt, die als eine der bekanntesten deutschen Leichtathletinnen gilt. Bei den Spielen von Tokio 2021 wurde sie zu „Miss Olympia“ gewählt, außerdem macht sie als Model und Influencerin Karriere.

Die Berlinerin hat in diesem Jahr allerdings eine schlechtere Saisonbestleistung als Bulmahn. Diese hatte bei Instagram geschrieben: „Ja, ich bin die zweitschnellste 400-Meter-Athletin auf dem Papier. Nein, ich wurde nicht für die Mixed-Staffel nominiert.“

Die Aufstellung „wurde mit Blick auf ein erfolgreiches Mixed-Staffelteam getroffen“, hieß es nun vom DLV, und sei auch „gegenüber den Athletinnen und Athleten begründet“ worden.

Bredau verpasst direkten Halbfinal-Einzug nach Wirbel um Freudin

Bredau hatte sich nach eigener Aussage in „sehr, sehr guten“ Gesprächen beim Team und den Trainern entschuldigt. Auf die Frage, ob er Verständnis für den Ausschluss seiner Freundin aufbringe, könne er „heute nichts äußern“, sagte der 25-Jährige.

Zuvor hatte er am Sonntagabend in 45,07 Sekunden den direkten Halbfinaleinzug über 400 m verpasst: „Ich bleibe einfach mit dem Kopf momentan hier, bereite mich auf meinen Hoffnungslauf morgen vor und werde das Beste abrufen.“ (sid/kk)

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