Putin lässt zwei ARD-Journalisten aus Russland ausweisen

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Putin lässt zwei ARD-Journalisten aus Russland ausweisen

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Moskau weist zwei ARD-Journalisten aus Russland aus © IMAGO / SNA, IMAGO / NurPhoto

Der Kreml wirft Deutschland vor, deutsche Büros eines russischen Staatssenders schließen zu wollen und will als Antwort zwei ARD-Journalisten ausweisen.

Update vom 27. November, 14.44 Uhr: In einem Tagesschau-Bericht heißt es, dass es sich bei den beiden ARD-Journalisten um den ARD-Korrespondenten Frank Aischmann und um den technischen Mitarbeiter des ARD-Studios in Moskau, Sven Feller, handelt. Die beiden Journalisten müssen demnach auf Forderung Moskaus ihre Akkreditierung abgeben. „Die Ausweisung der beiden ARD-Mitarbeiter markiert einen neuen Tiefpunkt in den Beziehungen zu Russland“, heißt es in dem Bericht.

Putins „Antwort“: Russland weist zwei ARD-Journalisten aus

Erstmeldung: Moskau – Zwei ARD-Journalisten sollen aus Russland ausgewiesen werden. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, gab am Mittwoch bekannt, dass dies eine Gegenreaktion auf das von den deutschen Behörden gegen die Korrespondenten des russischen Senders Perwy Kanal (Erster Kanal) in Deutschland ausgesprochene „Arbeits- und Aufenthaltsverbot“ sei.

Sie erklärte, dass als „Antwort“ auf diese Aktion entsprechende Schritte gegen die Journalisten des Moskauer Büros der ARD unternommen würden. Der Kreml unter Russlands Präsident Wladimir Putin warf Deutschland vor, die Schließung des deutschen Büros des russischen Staatssenders angeordnet zu haben. 

Kreml droht dem Westen: Ausweisung von Journalisten aus Russland

Mit einem solchen Schritt hatte der Kreml bereits im März gedroht. Damals erklärte Sacharowa laut Bericht der russischen Nachrichtenagentur RIA, dass deutsche Journalistinnen und Journalisten Russland verlassen müssten, sollte die Bundesregierung Maßnahmen gegen russische Journalisten in Deutschland ergreifen.

Bericht über Schließung von Putins Propaganda-Sender: Deutschland weist Vorwurf zurück

Der Sender Perwy Kanal gehört zu den Medien, die Russlands Krieg in der Ukraine unterstützen. Konstantin Ernst, der Leiter des Senders, ist eine Schlüsselfigur in der russischen Medienwelt. Aufgrund seiner Aktivitäten hat die Europäische Union Sanktionen gegen Ernst verhängt. Den Vorwurf der Schließung des Senders hat die Bundesregierung zurückgewiesen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte laut AFP-Bericht am Mittwoch: „Die russischen Behauptungen sind falsch, die Bundesregierung hat das Büro nicht geschlossen.“ Der Sprecher könne „nur mutmaßen“, dass es sich um eine aufenthaltsrechtliche Maßnahme der Landesbehörden gehandelt habe.

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs: Putin beschneidet unabhängige Medien

Seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 geht der Kreml hart gegen unabhängige Medien in Russland vor. Für westliche Journalistinnen und Journalisten stehen seither nur noch eine begrenzte Anzahl an Visa zur Verfügung. Auch die Dauer der Aufenthaltserlaubnis hat Russland auf drei Monate verkürzt. Seit 2022 mussten bereits mehrere westliche Journalistinnen und Journalisten das Land verlassen.

Ein Fall, der für Aufsehen gesorgt hatte, war der US-Reporter Evan Gershkovich, der mehr als ein Jahr im russischen Gefängnis saß. Im Rahmen eines Gefangenenaustauschs wurde Gershkovich freigelassen. Nach Angaben der Internetseite des russischen Außenministeriums sind derzeit rund 20 deutsche Medien in Russland akkreditiert. (pav/AFP)

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