Russland erhöht seine Feuerkraft – Doch die Ukraine hat bereits Strategien
Mit modernen Gleitbomben mit tonnenweise Sprengpotenzial will Russland den Widerstand der Ukraine ins Wanken bringen. Doch die Ukraine sieht Chancen, sich zu wehren.
Kiew/Moskau – Neue Bombentypen mit immer mehr Sprengkraft wie der erst kürzlich gegen die Ukraine verwendete Typ FAB-3000 könnten für Russland im Ukraine-Krieg die Wende bringen und nach über zwei Jahren Krieg in der Ukraine noch mehr Angst und Schrecken verbreiten. Doch ukrainische Kräfte sind fest entschlossen, das zu verhindern und dabei alle möglichen Mittel auszuschöpfen.
Das bestätigte auch Igor Romanenko, Generalleutnant und Militärexperte sowie Gründer der ukrainischen Stiftung „Close the Sky of Ukraine“ (dt. Schließt den Himmel der Ukraine) in einer TV-Schalte im ukrainischen Fernsehen. Dabei erklärte er auch laut einem Bericht der Nachrichtenseite Unian, welche Risiken die neuen tonnenschweren Gleitbomben mit sich bringen und welche Strategien die Ukraine nutzen kann, um sie auszuschalten.

Gleitbomben im Ukraine-Krieg: Einsatz von Bomben mit bis zu drei Tonnen Gewicht bestätigt
Denn tatsächlich habe die Ukraine mit dieser Art Waffe, die etwa von Su-34-Kampfjets abgeworfen werden kann, bereits seit vergangenem Jahr einige Erfahrungen gemacht. Was sich dennoch über die letzten Monate geändert habe, sei die Feuerkraft der Gleitbomben. „Im Umgang mit dieser Art hochexplosiver Bombe müssen wir unser Angriffspotenzial steigern“, so Romanenko
Die Waffen sind kontrollierbarer geworden, und treffsicherer. Sie legen größere Strecken zurück. Was grundsätzlich für die Verteidigung der Ukraine größere Gefahren bedeutet“, zitiert die Nachrichtenseite den Militärexperten. Was sich ebenfalls geändert hat: „Russlands Militär hat auch die Feuerkraft erhöht. Das heißt 250 Kilogramm, 500, eine Tonne, eineinhalb. Inzwischen liegt das Potenzial bei 3000 Kilo.“ Laut Unian-Bericht geben die Zahlen im Bombentyp das Gesamtgewicht wieder, etwa bei der Hälfte davon liege das tatsächliche Gewicht des Sprengstoffs.
Strategien gegen Russlands Gleitbomben: Geschosse frühzeitig in Lagerhäusern und in der Luft zerstören
Das Ziel müsse, wie Unian den Militärexperten zitiert, aus diesem Grund sein, dafür zu sorgen, dass Bomben mit solcher Zerstörungskraft gar nicht erst zum Einsatz kommen. Das könne etwa mithilfe von Partisanen geschehen, die die Ausrüstung bereits in den Lagerhäusern zerstören. Zusätzlich müssten auch die Transporte der Bomben sowie die Flugplätze, an denen die Angriffe starten, ins Visier genommen werden. In einem letzten Schritt müsse die Ukraine auch die Su-34-Kampfjets angreifen, die bereits mit den Bomben unterwegs Richtung Ukraine seien – und diese abschießen, bevor sie ernsten Schaden anrichten können.
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Bedeutend dafür sind jedoch vor allem westliche Waffen, die in der Militärstrategie der Ukraine eine wichtige Rolle spielen. Ein schwedisches Frühwarn-Flugzeug, die SAMP/T-Abwehrraketen, sowie das US-amerikanische Patriot-System. Ebenfalls strategisch wichtig: Der moderne Kampfjet vom Typ F16, der schon bald an die Ukraine geliefert werden soll. Im Westen gelten die Maschinen des US-Herstellers General Dynamics als wichtiger Hoffnungsträger, mit dem die Ukraine die Dominanz russischer Luftangriffe brechen kann. (saka)