Für eine Spendenveranstaltung gastierte FC Bayern-Präsident Herbert Hainer am Mittwochabend in Pforzen. Dabei äußerte er sich auch zur Zukunft von Vereinslegende Thomas Müller.
Pforzen - Als Botschafter der FC Bayern Hilfe e.V. war Präsident Herbert Hainer höchstpersönlich nach Pforzen gekommen, um den Spendenabend mit seiner Präsenz zu unterstützen. Die drei regionalen Fan-Clubs „Rot Weiß drei Rosen“ aus Baisweil, die Allgäuer Hundling aus Mauerstetten sowie der Fantreff B16 aus Pforzen veranstalteten gemeinsam einen bunten Abend. Mit der Unterstützung regionaler Gönner konnte man am Ende einen Scheck über die stolze Summe von 11.111 Euro an die Hilfsorganisation überreichen.
„Wenn es Geld gibt, komme ich immer persönlich“, sagte der Bayern-Präsident schon zur Begrüßung und hatte dabei gleich die Sympathien der Fans auf sich gezogen. Die FC Bayern Hilfe e.V. wurde 2005 gegründet und soll unschuldig in Not geratene Personen unterstützen. Dass Herbert Hainer zu Gast in Pforzen war, schiebt er der Hartnäckigkeit von Günther Blösch zu, der im vergangenen Jahr bei einem Basketballspiel in München nicht ganz zufällig den Kontakt zu ihm gesucht hatte. Ins Ostallgäu begleitet wurde Hainer von Markus Meindl, der beim FC Bayern für die Betreuung von 4.400 Fan-Clubs verantwortlich ist.
Seine Sympathie für die Roten aus München habe er schon immer gehegt, sagte Hainer. „Ich stand schon als Fan in der Kurve und irgendwann hat mich Uli Hoeneß dazu überredet, sein Nachfolger als Präsident zu werden“, erzählt der ehemalige Adidas-Chef über den Schachzug von Hoeneß, der im Übrigen die Würste für den Abend in Pforzen gesponsert hatte.

Als Aufsichtsratsvorsitzender der FC Bayern München AG sitzt Hainer auch im Kontrollorgan für die Profiabteilung und ist daher ganz nah dran am Tagesgeschäft. „Uns schaut man ja praktisch ständig auf die Finger, was an der Säbener Straße passiert. Aber das gehört in dem Zirkus dazu“, sagt der 71-Jährige, der die heutige Medienwelt als Fluch und Segen bezeichnet. Auch mit dem einen oder anderen nicht immer glücklichen Zitat aus den eigenen Reihen müsse man leben, „oder auch von ehemaligen Spielern die nun am Sonntagvormittag als Experten auftreten“, frotzelte der Bayern-Boss mit einem Schmunzeln.
Dass der Deutsche Fußballbund künftig seinem langjährigen Ausrüster Adidas den Rücken kehrt und eine neue Liaison mit Nike beginnen wird, schmerz den ehemaligen CEO der Marke mit den drei Streifen. „Aber so ist das Business heute“, so die Empfindung von Hainer, der heute noch seinen Erstwohnsitz in Herzogenaurach hat.
Herbert Hainer im Austausch mit Unternehmen aus Kaufbeuren und dem Ostallgäu
Die Verbindung von Sport und Wirtschaft war auch eine gute Überleitung in die illustre Talkrunde mit erfolgreichen Geschäftsleuten aus der Region. „Wir engagieren uns schon auch im Sport, aber vorrangig dort wo auch die Jugend mit am Start ist“, sagt Peter Leo Dobler vom gleichnamigen Bauunternehmen. Tradition trifft Zukunft, dazu eine gute Kommunikation und Transparenz in allen Bereichen war das Motto für Manuela Kunz, die zusammen mit ihrer Schwester erfolgreich die Firma Reico in Oberostendorf führt. Sport und Wirtschaft vereinen ist auch das Motto für Thomas Petrich, vom Landgasthof Hubertus in Apfeltrang. Der angesehene Gastronom ist zugleich auch Vorstand und Gesellschafter beim ESV Kaufbeuren. „Natürlich sind Sponsoren im Sport wichtig, aber man darf dabei eine Schmerzgrenze und die guten Sitten nicht überschreiten“, so die Philosophie des Sportfunktionärs.
Wie geht es weiter mit Thomas Müller und dem FC Bayern München?
Auf eine Frage aus dem Publikum, was denn in Zukunft mit Thomas Müller ist, machte Hainer den zahlreichen Bayern-Fans im Saal leise Hoffnung. „Thomas ist eine Ikone und verkörpert wie kaum ein anderer das Mir-san-mir. Er leistet ja gerade in Vancouver Fußball-Entwicklungshilfe und wird noch gereifter zurückkommen. Dann wird man sich sicher zusammensetzen und schauen, was möglich ist“, spricht Herbert Hainer mit viel Respekt über den ehemaligen Publikumsliebling.
Zum Ende erfüllte der Bayern Präsident geduldig alle Foto- und Autogrammwünsche, ehe er sich nochmals ganz herzlich für die Spende und den tollen Abend bedankte. „Ich denke, alle die heute Abend hier gewesen sind, sind auf ihre Kosten gekommen“, sagte Hausherr Günther Blösch.
Mit dem Kreisbote-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Kreisbote“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.