Schreiner müssen Besten-Ehrung einstellen - Work-Life-Balance immer mehr Thema

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Zur Jahreshauptversammlung der Brucker Schreinerinnung trafen sich die Mitglieder in der Schreinere von Nikolaus Acher. Dort gab der Obermeister unter anderem bekannt, dass der Anton-Hoch-Preis eingestellt werden muss. © Innung

Bei der Jahreshauptversammlung der Brucker Schreinerinnung wies der Obermeister, Andreas Obermaier, auf die jüngsten Entwicklungen hin – innerhalb der Innung und deren Betriebe, aber auch auf dem Arbeitsmarkt.

Fürstenfeldbruck – Vor allem die finanzielle Situation bereitet Sorgen.

So muss der Anton-Hoch-Gedächtnispreis, der auf den früheren Kreishandwerksmeister Anton Hoch zurückgeht, aus Geldmangel eingestellt werden, wie Obermaier berichtete. Der Preis wird seit 1989 an die Besten aus dem Handwerk mit einem Notendurchschnitt bis 2,0 bei der Freisprechungsfeier vergeben wurde. Geplant sei aber schon eine Alternative von der Kreishandwerkerschaft: die Verleihung eines Ausbildungsehrenpreises in Form einer Urkunde bei einem Notendurchschnitt von bis zu 1,5 – allerdings ohne Geldpreis.

Damit die Schreinerinnung finanziell über die Runden kommt, sieht Obermaier nur zwei Alternativen: entweder man erhöht den Beitrag oder requiriert weitere Betriebe. Eine dritte Möglichkeit, wäre sparen, so Obermaier, aber er wüsste nicht wo. „Die einfachste Lösung wäre, wenn wir noch fünf Betriebe für uns gewinnen könnten.“

Die Jahreshauptversammlung fand zum zweiten Mal bei einem der Mitgliedsbetriebe statt. Nachdem die Gastronomie seit einiger Zeit Raummiete verlangt, beschloss die Innung schon vor längerem, ihre Versammlungen zukünftig bei einem ihrer Mitgliedsbetriebe abzuhalten. So traf man sich diesmal in der Brucker Schreinerei Nikolaus Acher.

Hinsichtlich der Entwicklungen in der Branche sagt Obermaier, dass die Konjunktur laut der aktuellsten Umfrage bei den Schreinern abzukühlen scheint. Darauf deutet ein deutlicher Rückgang der Auftragsreichweite hin. Dennoch bewege sich das Gewerk aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau, berichtete der Obermeister.

Work-Life-Balance

Auch das Thema „Work-Life-Balance“ erreiche die Schreinerbetriebe immer mehr. So berichtete der Obermeister von einem Vortragvom Bayerischen Schreinertag, an dem er teilgenommen hatte. Dort sei der Referent auf den allgemeinen gesellschaftlichen Trend eingegangen, dass Leistung immer kritischer gesehen und die „Work-Life-Balance“ – die Balance zwischen Arbeit und dem Lebensalltag – immer stärker betont wird. Dadurch gebe es vielfältige Diskussionen, berichtete Obermaier, über die Abschaffung der Benotung von Schülern bis hin zur Vier-Tage-Woche mit deutlicher Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich.

Eine gute Nachricht hatte der Obermeister noch im Gepäck: Der Schreiner-Wettbewerb „Gute Form“ sei im November die meistbesuchte Sonderschau bei der Handwerksmesse in München gewesen. „Die Messe besteht fast drauf, dass wir immer dabei sind“, agte o Obermaier. „Wir sind ein Magnet und das zeigt uns auch, dass der Schreiner gefragt ist.“

Zum Abschluss sprach der Schreiner-Obermeister gleich drei Glückwünsche dem Prüfungsausschussvorsitzenden Hans Aumüller aus. Dieser feierte unlängst seinen 60., seine Frau Birgit den 50. Geburtstag. Obendrein konnte der Betrieb auf das 30. Firmenjubiläum anstoßen.  lif

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