Kassensturz: So viel kostet der Familienbesuch auf dem Waldsommer
Essen gehen, einkaufen - und Karussellfahren: Alles wird teurer in diesen Zeiten. Auf dem Geretsrieder Waldsommer macht eine Familie für uns beispielhaft Kassensturz.
Geretsried - Für Kinder ist ein Besuch des Volksfestes pures Vergnügen – für Eltern in diesen Zeiten ein teures. Am Familientag am Mittwoch locken die Schausteller auf dem Waldsommer mit Rabatten. Nach dem Mittagessen schlendern bereits ein paar Eltern, Großeltern, Kinder und Jugendliche durch die Budengasse. Darunter Sandra Hawlig und ihr Sohn Jonas. „60 Euro werden es schon werden“, schätzt die 40-Jährige, bevor sie mit ihren beiden Kindern, ein Sohn will nicht in die Zeitung, loszieht. Erstmal soll es Lose geben.
Familientag auf dem Waldsommer: Schausteller bieten Volksfestbesuchern Rabatte an
Drei Lose kosten zehn statt zwölf Euro. An der Schießbude gibt es an diesem Tag statt zehn Schuss für acht Euro 15 Schuss für zehn Euro. Bei der Fahrt im Kinderkarussell sparen Familien einen Euro. Ob sich die Angebote für die Schausteller lohnen, können sie am frühen Nachmittag noch nicht abschätzen. Sie hoffen noch auf mehr Schüler, die erfahrungsgemäß erst später kommen, weil ja noch keine Ferien sind. Und sie fragen sich nach dem regnerischen Start, ob es bei vereinzelten Tropfen bleibt.
Trotz Rabatt am Familientag: Nach einer knappen halben Stunde hat Familie Hawlig die prognostizierten 60 Euro bereits ausgegeben. Nach den Losen haben sie Pfeile auf Luftballons geworfen und mit Bällen auf Dosen gezielt. Jonas – als Bayern-Fan im roten Trikot – präsentiert stolz die Fußball-Tröte, die er dabei gewonnen hat. Der Sechsjährige kommt gerade aus dem Bayernlift (vier Euro die Fahrt statt regulär 4,50 Euro). Eigentlich sollte es bei zwei Runden mit seinem Bruder bleiben. „Aber die Nebelmaschine war nicht an, und sie wollten unbedingt Nebel“, erklärt Hawlig die dritte Fahrt.
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Kindheitserinnerung lockt aufs Geretsrieder Volksfest
Sie erinnert sich noch an eine Art Maibaum, die es auf dem Geretsrieder Volksfest gab, als sie Kind war. „Wenn man ausgewählt wurde, durfte man hochklettern“, erklärt die 40-Jährige. Wer es geschafft hat und drankam, schnappte sich oben eine Tüte voller Freichips. „Damit konnte man den ganzen Nachmittag umsonst fahren.“
Finanziell gesehen ist der Volksfestbesuch heute für Familien eine andere Nummer. Mit Blick auf die ausgegebenen 60 Euro sagt Hawlig: „Für einen Nachmittag ist das schon viel Geld.“ Verpassen will sie den Waldsommer trotzdem nicht. „Es ist ein Stück Kindheitserinnerung.“ Die Freude wolle sie ihren Kindern nicht vorenthalten. Außerdem müsse man es nutzen, „wenn es so etwas schon in der eigenen Gemeinde gibt“. Und immerhin sei es noch günstiger, als auf die Wiesn zu gehen.
Waldsommer Geretsried: Am Samstag ist Kindernachmittag im Festzelt
Ein Blick in Jonas‘ Gesicht beweist, dass das Geld gut angelegt ist. Der Sechsjährige versichert mit großen Augen, wie „cool“ die rasante Runde in dem Fahrgeschäft durch den künstlichen Nebel war. So zieht es die Familie noch nicht nach Hause. Schließlich war sie noch nicht im Riesenrad. „Was naschen und trinken werden wir auch noch“, verspricht Hawlig. Allerdings, und da macht sich die allgemeine wirtschaftliche Situation doch bemerkbar, wird es heuer wohl keinen zweiten Besuch auf dem Festplatz geben. „Das wäre sonst schon viel für den Geldbeutel.“ Der Waldsommer läuft noch bis Sonntag, 3. August. Am Samstag ist Kindernachmittag mit Kasperl-Theater und einem Ballonkünstler.
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