Ukraine-Plan für F-16-Kampfjets: Russland „wird Taktik ändern müssen“

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Die Ukraine erhält von der Nato versprochene F-16-Kampfjets. Ein ausgetüftelter Plan soll es Russland schwer machen, gegen die Kampfflugzeuge anzukommen.

Kiew – Welche Auswirkung haben sie auf den Ukraine-Krieg? Das wird sich zeigen müssen. Die Ukraine bekommt nun in mehreren Etappen Dutzende F-16-Kampfjets für die Luftverteidigung aus den Beständen der Verteidigungsallianz Nato.

Waffen für die Ukraine: Niederlande liefert Kiew erste F-16-Kamfjets

Während die russischen Panzer-Verluste einen traurigen Tiefpunkt erreichen, bereiten sich die ukrainischen Piloten auf ihre Einsätze in den F-16-Kampfflugzeugen vor. Die Niederlande kündigten nun zum Beispiel an, dass Kiew die ersten F-16-Kampfjets ihren Beständen noch diesen Sommer erhalten soll. Die Ausbildung von Piloten und Bodenpersonal ist demnach in der finalen Phase.

Die Ukrainer sollen in den nächsten Monaten und Jahren aus Dänemark (19 Flugzeuge), aus den Niederlanden (bis zu 42 Flugzeuge), Norwegen (fünf bis zehn Stück) und Belgien (30 Flugzeuge) rund 100 Kampfjets der älteren Version F-16A/B erhalten. Um es der Flugabwehr aus Russland so schwierig wie möglich zu machen, haben die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe des Militärbündnisses Nato einen Plan ausgetüftelt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (2.v.li.) lässt sich in Belgien einen F-16-Kampfjet erklären. (Archivfoto)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (2.v.li.) lässt sich in Belgien einen F-16-Kampfjet erklären. (Archivfoto) © IMAGO / Photo News

F-16-Kampfjets für die Ukraine: Niederlande schulen Piloten und Techniker

„Es sind nicht nur die Piloten, die geschult werden müssen. Auch Techniker und Wartungspersonal benötigen eine gründliche Einweisung. Wir bieten umfassende Support-Schulungen an, um sicherzustellen, dass sie das Flugzeug effektiv warten können. Es muss also alles zusammenpassen“, sagte Gen Arnoud Stallmann, ein niederländischer Luftwaffen-Kommandeur laut The Guardian.

„Die F-16 sind wirklich viel komplizierter als die Systeme, die die ukrainische Luftwaffe bisher verwendet hat. (…) Man kann nicht einfach über mehrere Stufen springen, man muss jeden Schritt des Prozesses durchlaufen, aber wir wollen sie auch so schnell wie möglich liefern“, erklärte die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren. Durch die F-16 soll nach Vorstellungen der Ukrainer und der Nato erreicht werden, dass die russischen Streitkräfte ihre heimtückischen Gleitbomben KAB-500 und FAB-500 sowie FAB-1500 nicht mehr aus sicherer Distanz auf ukrainische Städte abwerfen können.

Russen-Bombardements auf Ukraine-Städte: F-16-Kampfjets sollen dagegen helfen

Dies taten die Truppen von Kreml-Autokrat Wladimir Putin im Fall der mit 1,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern zweitgrößten Stadt Ukraine, Charkiw, bislang von russischem Territorium aus. Laut The Guardian müssen die Gleitbomben aus geschätzt 50 bis 70 Kilometern Entfernung zum Ziel entkoppelt werden. Der ukrainische Luftfahrtexperte Anatolii Khrapchynskyi erklärte der britischen Tageszeitung: „Die Russen werden gezwungen sein, ihre Taktik zu ändern. Wir werden in der Lage sein, ihre Flugzeuge und Raketen effektiver ins Visier zu nehmen, und es wird für sie wirklich schwierig sein, weiterhin KAB-Luftbomben einzusetzen, die sie aus einer Entfernung von 50 bis 70 km abfeuern müssen.“

Die Luft-Luft-Raketen AIM-120 AMRAAM, die die F-16 gegen feindliche Kampfflugzeuge abfeuern kann, haben eine Reichweite von bis zu 180 Kilometern. Damit ließen sich zum Beispiel Putins Jagdbomber Suchoi Su-34 bekämpfen. Umgekehrt gelten die S-400-Triumf-Flugabwehrsysteme des russischen Rüstungsherstellers Almas-Antei aus Moskau mit ihren Langstrecken-Boden-Luft-Lenkwaffen mit einer geschätzten Reichweite von bis zu 380 Kilometern sowie einer Dienstgipfelhöhe von bis zu 30 Kilometern als große Gefahr für die F-16-Kampfjets. Können die Ukrainer mit diesen schon bald die russischen Bombardements unterbinden? (pm)

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