Russische Armee bleibt der Krim-Brücke fern: Aus Sorge vor Angriffen?

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Laut ukrainischen Angaben kann die russische Armee ihre Soldaten derzeit nicht mehr über die Krim-Brücke versorgen. Moskau werde aber versuchen, die Verbindung wiederherzustellen.

Kiew – Nach ukrainischen Angaben nutzt Russland die Krimbrücke nicht mehr, um die eigenen Streitkräfte mit Waffen und Munition zu versorgen. Das sagte der Leiter des ukrainischen Sicherheitsdienstes SBU, Vasyl Maliuk, der ukrainischen Nachrichtenagentur Interfax. Die Krim-Brücke gilt als strategisch wichtige Verbindung zwischen Russland und der im Jahr 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim.

Seit Kriegsbeginn attackierten ukrainische Soldaten immer wieder die auch Kertsch-Brücke genannte Straße. Infolgedessen sahen sich die russischen Behörden dazu genötigt, die Verbindung zum Oblast Krasnodar zeitweise zu sperren. Maliuk zufolge werde Moskau aber versuchen, den Verkehr wieder aufzunehmen.

Krim-Brücke
Die Krim-Brücke wurde immer wieder Ziel von Angriffen, wie hier im Oktober 2022. © Uncredited/AP/dpa

Krim-Brücke im Visier der Ukraine: Immer wieder greift Kiews Armee an

Vor den Angriffen seien laut Maliuk täglich bis zu 46 Züge mit Waffen und Munition über die Brücke gefahren. Jetzt seien es maximal fünf, davon transportieren vier Passagiere, der fünfte Lebensmittel und Konsumgüter. „Der Feind nutzt die Brücke derzeit überhaupt nicht, um Waffen zu transportieren“, sagte der SBU-Chef weiter.

Immer wieder soll es der Ukraine gelungen sein, der Brücke substantiellen Schaden zuzufügen. Im vergangenen August soll die Ukraine Raketen auf die Brücke abgefeuert haben, im Juli nahmen zwei Marinedrohnen die Brücke ins Visier. Im Oktober 2022 explodierte ein Lastwagen, der eine Bombe transportierte, Videoaufnahmen zeigten die Schäden an den Schienen und der Fahrbahn. Nicht alle Angaben konnten unabhängig überprüft werden.

Video: Schwarzmeer-Krieg: Ukraine will die Krim zurückerobern

Kurz nach der Annexion der Krim begann Russland mit dem Bau der Krim-Brücke, 2018 wurde sie durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich eingeweiht. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs ist sie Ziel von Angriffen. Vor gut einem Monat warnte der Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR, Kyrylo Budanov, die Zivilbevölkerung davor, die Brücke weiterhin zu nutzen. (fmü)

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