„Sehr verstörend“: Zuckerbergs Treffen mit Trump lässt MAGA-Universum erbeben
Als radikale Trump-Anhängerin stört sich Laura Loomer am Treffen mit Facebook-Gründer Zuckerberg - und verbreitet ihre eigene wilde Theorie.
Washington, D.C. – Knapp zwei Monate vor Donalds Trumps Rückkehr ins Weiße Haus hat der designierte Präsident nicht nur Tech-Milliardär Elon Musk im Rücken, sondern seit kurzem auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Der laut Bloomberg als zweitreichster Mensch der Welt geltende Zuckerberg hatte Trump erst vor wenigen Tagen einen Besuch in Mar-a-Lago abgestattet – offenbar um die Wogen zu glätten, nachdem Trump ihm einst mit Knast gedroht hatte.
Bei Trumps MAGA-Schar kommt das jedoch überhaupt nicht gut an. So hatte die rechtsextreme Influencerin Laura Loomer von Mittwoch bis Donnerstag über Stunden zahlreiche X-Posts abgelassen, in denen sie gegen Zuckerberg wetterte. „Als Amerikanerin und eingefleischte Trump-Anhängerin werde ich nie vergessen, wie Mark Zuckerberg die Bilder des Attentats auf Präsident Trump zensiert hat und dann Facebook so programmiert hat, dass es alle Erwähnungen des versuchten Attentats auf Präsident Trump ausblendet und zensiert“, schrieb Loomer.
Vorwürfe gegen Google und Facebook: Konzerne sollen Informationen zu Trump-Attentat blockiert haben
Sowohl Google als auch Facebook, die sich mit Vorwürfen aus der republikanischen Ecke konfrontiert sahen, teilten damals mit, dass Suchanfragen zu und Fotos von dem Attentat auf Donald Trump automatisch zensiert beziehungsweise gelöscht wurden. Grund seien automatisierte Sicherheitsmaßnahmen gegen die Abbildung von politischer Gewalt gewesen, so Google. Facebook räumte im Anschluss eigene „Fehler“ ein.
Unter anderem repostete Donald Trump Jr. Ende Juli ein Foto auf X, in dem Google mutmaßlich eine Suchanfrage nach dem Trump-Attentat blockiert. Die Echtheit des Screenshots konnte jedoch nicht verifiziert werden. Trump Junior hielt das allerdings nicht davon ab, gegen „Big Tech“ zu schießen: „Wir alle wissen, dass dies eine absichtliche Wahlbeeinflussung durch Google ist. Wirklich verabscheuungswürdig.“
Mythen aus dem MAGA-Kosmos: Zuckerberg soll Trump-Attentäter „unterstützen“
Nun schrieb Loomer, dieses „extrem unamerikanische“ Verhalten sei ein Beweis dafür, dass „Mark Zuckerberg den Mann unterstützt, der versucht hat, Donald Trump zu töten“. Es sei „sehr beunruhigend“ zu wissen, dass der CEO des Tech-Unternehmens Meta in Trumps in Mar-a-Lago zu Abend essen „durfte“.
Facebook hatte Trumps Account schon kurz vor dem Ende seiner ersten Amtszeit gesperrt, nachdem seine Anhänger am 6. Januar 2021 das US-Kapitol in Washington gestürmt hatten. Doch das Aufsichtsgremium von Meta kam letztlich zu dem Schluss, dass eine unbefristete Sperre nicht von den Regeln der Plattform gedeckt sei. Anfang 2023 bekam er seine Accounts bei Facebook und dem ebenfalls zu Meta gehörenden Dienst Instagram zurück – in der Zwischenzeit hatte sich Trump aber bereits an sein eigenes soziales Netzwerk Truth Social gewöhnt.
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Radikale Trump-Anhängerin: Loomer bezeichnet Zuckerberg als „völkermordende Tech-Führungskraft“
Laura Loomer gilt seit Jahren als radikale Trump-Anhängerin und verbreitet in den sozialen Netzwerken regelmäßig Verschwörungsmythen. Trump hatte die rechtsextreme Influencerin in der Vergangenheit mehrfach gelobt und ihre Beiträge auch schon online geteilt. Zudem lassen sich zahlreiche Fotos des Ex-Präsidenten mit der 31-Jährigen finden – etwa auf Trump-Kundgebungen oder politischen Veranstaltungen der Republikaner.
Dass sie von Donald Trumps neuem Verbündeten Zuckerberg, der der künftigen US-Administration seinen Kooperationswillen zugesichert haben soll, nichts hält, machte Loomer in einem weiteren, bizarren X-Post deutlich: „Wir holen uns unser Land nicht zurück, indem wir uns mit Tech-Führungskräften zusammentun […] Trump wird unser Land ohne antiamerikanische völkermordende Tech-Führungskräfte reparieren, die ihn entlarvt.“

Wie Trump mit der – zumindest indirekten – Kritik Loomers umgehen wird, bleibt abzuwarten. Denn für den Republikaner zählt Loyalität bekanntermaßen mehr als alles andere. Dass sich das auch erst Jahre später auszahlen kann, weiß inzwischen Fox News-Moderator Pete Hegseth, der trotz fehlender politischer Erfahrung neuer US-Verteidigungsminister werden soll. Fest steht die Besetzung aber noch nicht; denn während Trump an seinem Kandidaten festhält, denkt das Übergangsteam des Republikaners wohl bereits über Alternativen nach. Der Grund: Hegseth wurde in der Vergangenheit sexueller Missbrauch vorgeworfen. (nak)