Bürgergeld 2024: Tabelle zeigt, wie viel mehr Geld Sie durch die Erhöhung bekommen

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Wer auf Sozialhilfe oder Bürgergeld angewiesen ist, bekommt seit Anfang 2024 mehr Geld. Hintergrund ist die Erhöhung des Regelsatzes.

Berlin – Das Bürgergeld wurde 2024 deutlich erhöht, damit Empfängerinnen und Empfänger ihren Lebensunterhalt sichern können. Zum 1. Januar 2024 sind die Regelsätze im Bereich der Sozialhilfe und im Bürgergeld um gut zwölf Prozent gestiegen. Eine Übersicht, wie sich die Erhöhungen auswirken.

Höhere Regelsätze beim Bürgergeld 2024: Tabelle zeigt Auswirkungen

Warum sich die Regelbedarfe des Bürgergelds zum 1. Januar 2024 so deutlich erhöht haben, hat mit der Einführung des Bürgergeldes Anfang 2023 zu tun. Im Zuge der Reform wurden laut Angaben der Bundesregierung die Berechnungen der Regelbedarfe auf eine neue Grundlage gestellt. Hintergrund waren die extrem steigenden Lebenshaltungskosten und Energiepreise.

So sind die Regelsätze in der Sozialhilfe und im Bürgergeld gestiegen:

seit 1.1.2023 seit 1.1.2024
Alleinstehende/Alleinerziehende (Regelbedarfstufe 1) 502 Euro 563 Euro
Paare je Partner/Bedarfsgemeischaften (Regelbedarfstufe 2) 451 Euro 506 Euro
Volljährige in Einrichtungen (Regelbedarfstufe 3) 402 Euro 451 Euro
Jugendliche von 14-17 Jahre (Regelbedarfstufe 4) 420 Euro 471 Euro
Kind von 6-13 (Regelbedarfstufe 5) 348 Euro 390 Euro
Kind von 0-5 Jahre (Regelbedarfstufe 6) 318 Euro 357 Euro

Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Unterschied zwischen Bürgergeld und Sozialhilfe

Anspruch auf Sozialhilfe haben hilfebedürftige Menschen, die aufgrund des Alters oder Krankheit nicht arbeiten können. Anspruch auf Bürgergeld haben Menschen, die trotz umfassender Bemühungen keine Arbeit finden oder mit ihrer Arbeit so wenig verdienen, dass ihr Lebensunterhalt nicht gesichert ist.

Kürzungen beim Bürgergeld ab Juli 2024: Was das konkret bedeutet

Auf der anderen Seite gibt es auch nicht so erfreuliche Nachrichten: Bürgergeld-Empfänger sind bereits seit dem ersten Juli 2024 von Kürzungen betroffen. Künftig dürfen die Kosten für den TV-Kabelanschluss nicht mehr über die Nebenkosten abgerechnet werden. Die Jobcenter übernehmen diese Kosten also nicht mehr als Teil der Kosten der Unterkunft (KdU). Die Wohnungswirtschaft sieht dies als eine faktische Kürzung des Bürgergelds an.

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Die Ampel-Koalition diskutiert über etwaige Verschärfungen für Empfänger des Bürgergelds (Symbolbild). © IMAGO / Lobeca

Ampel-Pläne beim Bürgergeld für 2025: Worauf sich Bezieher einstellen können

Was plant die Ampel 2025 für das Bürgergeld? Die Ampel-Koalition hofft offenbar, dass im kommenden Jahr die Zahl der Bürgergeld-Empfänger deutlich zurückgeht. Das ging aus einem Entwurf des Haushalts hervor. Demnach will die Ampel aber auch an anderer Stelle bei den Arbeitslosen sparen. Die Bundesregierung will 2025 im Vergleich zu 2024 ganze 5,5 Milliarden Euro weniger für Arbeitslose ausgeben.

Schärfere Sanktionen beim Bürgergeld geplant – Kritik wird lauter

Künftig will die Ampel zudem Sanktionen beim Bürgergeld verschärfen. Unter anderem sollen neue Meldeverpflichtungen für kurzfristig dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehende Menschen würden eingeführt werden. Betroffene sollten sich einmal monatlich bürokratiearm bei der Bundesagentur für Arbeit melden müssen. Regeln dafür, welche angebotene Arbeit als zumutbar gelte, würden weiterentwickelt. Die Karenzzeiten beim Schonvermögen würden zudem halbiert, so Finanzminister Christian Lindner (FDP).

Langfristig soll Bürgergeld offenbar mehr Menschen in die Arbeit bringen. „Das Bürgergeld ist keine soziale Hängematte, sondern soll zur Arbeit motivieren“, betonte FDP-Fraktionschef Christian Dürr bereits Mitte Juli 2024 gegenüber Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bezieher werden infolge der geplanten Verschärfungen nach Darstellung des FDP-Fraktionschefs teils stärker gefordert werden als im früheren Hartz-IV-System. Verdi-Chef Frank Werneke kritisierte die geplanten Änderungen beim Bürgergeld. Mit der Reduzierung des Schonvermögens und der Ausweitung der zumutbaren Pendelzeiten wolle die Bundesregierung Menschen unter Druck setzen, schlechte Arbeitsbedingungen zu akzeptieren, erklärte Werneke. Dies wirke sich negativ auf jeden aus, der seinen Job verliere. (bohy mit Material der dpa)

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