Über 100 Internet-Domains beschlagnahmt - US-Justizministerium und Microsoft gelingt Schlag gegen russische Hacker
Die russische Hackergruppe „Star Blizzard“ nutzte bei ihren Cyberangriffen laut dem „Spiegel“ sogenannte Spear-Phishing-Kampagnen. Dabei handelt es sich um gezielte Attacken, bei denen Einzelpersonen oder ganze Gruppen dazu verleitet werden sollen, vertrauliche Informationen oder Zugangsdaten preiszugeben.
„Die russische Regierung nutzte diese Methode, um sensible Informationen von Amerikanern zu stehlen, indem sie scheinbar legitime E-Mail-Konten verwendete, um Opfer dazu zu verleiten, ihre Zugangsdaten preiszugeben“, erklärte die stellvertretende Justizministerin Lisa Monaco „Reuters“ zufolge.
Callisto-Gruppe zielt auf hochrangige US-Einrichtungen
Die Phishing-Kampagne werde demnach von der sogenannten Callisto-Gruppe organisiert, die zum Zentrum 18 innerhalb des russischen Geheimdienstes FSB gehöre.
Betroffen von den Hacker-Angriffen seien in den USA ansässige Unternehmen, ehemalige Mitarbeiter der US-Geheimdienste, ehemalige und derzeitige Mitarbeiter des Pentagon und des Außenministeriums sowie Personal des Energieministeriums. Dem US-Justizministerium gelang es nun, 14 von der Gruppe genutzte Domains aus dem Verkehr zu ziehen.
Microsoft beschlagnahmt 66 Hacker-Domains
Microsoft wiederum identifizierte zwischen Januar 2023 und August 2024 Angriffe auf „mehr als 30 zivilgesellschaftliche Einrichtungen und Organisationen“ berichtet der „Spiegel“.
Dazu zählten dem Nachrichtenmagazin zufolge NGOs, Denkfabriken und auch Journalisten. Der Softwarekonzern beschlagnahmte nun 66 von der Hackergruppe verwendete Internetdomains und stellte dafür Zivilklagen.
Auch russische Staatsbürger in den USA wurden zum Ziel in den vergangenen Jahren
Die Aktivitäten der Hackergruppe erstrecken sich laut Microsoft bis ins Jahr 2017 zurück. Die Hacker zielen demnach vor allem darauf ab, Zugansdaten zu E-Mail-Konten zu stehlen, wie der „Spiegel“ berichtet.
„Star Blizzard“ griff in den vergangenen Jahren speziell frühere Geheimdienst-Mitarbeiter, Russland-Experten und russische Staatsbürger in den USA an.