Der Bioabfall im Landkreis Ebersberg wird nun stärker kontrolliert. Wer sich nicht an die Regeln hält, bekommt eine rote Karte. Die Tonne bleibt stehen.
Ebersberg – Wenn der Biomüll abgeholt wird, schieben nicht nur in Ebersberg die Hausbewohner ihre Tonnen auf die Straße. Doch inzwischen wird in der Kreisstadt nicht mehr jede geleert. Es könnte passieren, dass die Tonne, mit einer roten Karte geschmückt, vom Entsorgungsunternehmen stehen gelassen wird – wenn nicht alles passt.
Die Abfallberaterinnen der Stadt Ebersberg haben die „Aktion Biotonne“ ins Leben gerufen. Nun soll nochmal jedem unter den Deckel geblickt werden. „Wenn wir schauen, schauen wir auch ein bisschen tiefer in die Tonne“, sagt Agnes Lang, Mitarbeiterin der Stadt Ebersberg und eine der beiden Initiatorinnen der Aktion. Die Mitarbeiter der Müllabfuhr werfen bereits seit Langem einen Blick hinein, aber eben nur einen Blick, erklärt Lang. Die Damen vom Amt hingegen würden nun auch die tieferen Schichten kontrollieren.
Plastik und Co. können ganze Wagenladung verunreinigen
Dabei gelte: Inhalt genau inspizieren und sogenannte Störstoffe identifizieren. Zu Letzteren zähle alles, was nicht in die grüne Tonne gehöre und so ein Problem bei der Kompostierung darstelle. Denn Plastiktüten, Obstnetze oder auch biologisch abbaubare Plastiktüten aus Zellulose gehören nicht in den Biomüll, betont Lang. Durch sie könne eine ganze Wagenladung verunreinigt werden – und das könne teuer werden. Bei über drei Prozent Störstoffen werde also die Tonne gar nicht erst entleert.
(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt in unserem regelmäßigen Ebersberg-Newsletter.)
Die Kübel werden am Straßenrand stehen gelassen und mit einem roten Kärtchen versehen. Die Besitzer müssten sie dann nachsortieren oder die Tonnen gegen eine Gebühr gesondert entsorgen. „Für die Kompostbauern ist es ein großes Problem, wenn sich Störstoffe im Biomüll befinden“, erklärt Lang. Dadurch würden höhere Sortierkosten entstehen, die letzten Endes der Verbraucher bezahlen müsse.
Sortierkosten-Zuschlag zwischen 67 und 79 Euro pro Tonne
Die Abfallgebühr beträgt in Ebersberg rund 111 Euro pro Tonne. Hinzu kommt ein Zuschlag, der sich je nach Größe pro Tonne zwischen 67 und 79 Euro bewegt.
Das Biomüll-Dilemma bestehe schon seit Jahren, erklärt Lang. Ende 2024 haben die Abfallberaterinnen eine „Biotonnen-Zeitung“ verteilt, die praktischerweise auf einer Papiertüte gedruckt war. So habe die ausgelesene Zeitung, weiterverwendet werden können, um Küchenabfälle zu entsorgen.