DJ TÉA aus Memmingen legt zum dritten Mal auf dem Ikarus Festival auf – Interview zu ihren Werdegang

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DJ TÉA aus Memmingen legt zum dritten Mal auf dem Ikarus Festival auf – Interview zu ihrem Werdegang

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Die Memmingerin DJ TÉA legt dieses Jahr bereits zum dritten Mal auf dem Ikarus Festival auf. © Paul Meckes

DJ TÉA aus Memmingen ist mit Mitte 20 eine der jüngsten Artists, die auf dem Ikarus auftreten. Zum dritten Mal schon wird sie dem Publikum von Süddeutschlands größtem Elektrofestival so richtig einheizen und auf eine musikalische Reise mitnehmen.

Memmingerberg – Wer ihren Auftritt nicht verpassen will, sollte am Sonntag, 9. Juni 2025, von 15 bis 16 Uhr, im Minos Tent vorbeischauen. Schon vorab kann man DJ TÉA in ihrem Element erleben, nämlich bei der Festival Warm-Up Session am 31. Mai 2025 (Beginn: 16 Uhr) von Mittenacht bis 1:30 Uhr in der Airlounge, Businesspark Süd, Gebäude 44, in Memmingerberg. Gemeinsam mit dem PURE by H3O Fitnessstudio hat DJ TÉA für die Warm-Up Session für PURE-Mitglieder eine tolle Überraschung vorbereitet.

Im Interview mit dem Memminger KURIER gab DJ TÉA einen Einblick in ihre Arbeit und erzählt von ihrer Karriere in einer doch eher männlich dominierten Szene.

Téa, wolltest du schon immer DJ werden?

DJ TÉA: Nein, eigentlich nicht. Ich bin zwar in einer sehr musikalischen Familie aufgewachsen. Mit sechs Jahren habe ich begonnen Klavierunterricht zu nehmen. Das war aber eigentlich nicht so meins, Schlagzeug hätte mir mehr getaugt. Das hätte wohl aber unseren Nachbarn nicht gefallen (lacht).

Wie kam es dann dazu?

DJ TÉA: Ich war schon immer musikaffin, aber Rhythmus und Beat haben es mir angetan. Ich habe schon immer versucht meine Kreativität in Musik zu wandeln. Während meines Auslandsjahres an einer kanadischen Highschool habe ich sehr viel elektronische Tanzmusik (EDM) gehört. Da fasste ich den Entschluss, das selbst zu probieren. 2017 habe ich mir von meinem Weihnachtsgeld ein Mischpult gekauft. Auf Anfrage meiner Freundin Leandra habe ich das DJing für die Oberstufenparty des Ottobeurer Gymnasiums im Grünen Haus übernommen. Das war dann auch gleich mein erster Auftritt, da war ich noch nicht mal 18 Jahre alt. Daraufhin folgten mehrere Auftritte, ebenfalls im Grünen Haus aber auch private Feiern.

Musik ist mein ständiger Begleiter.

Das Minos Tent war letztes Jahr schon sehr voll, als ich aufgelegt habe, das ist bei einem Opening Act am Sonntagnachmittag schon beachtlich. Auch das diesjährige Set, das ich vorbereite, hat es wieder in sich.

Wie ging es weiter?

DJ TÉA: Ich habe mein Abitur gemacht und bin für mein Jura-Studium in eine andere Stadt gezogen. Ziemlich bald darauf kam Corona mit seinen bekannten Einschränkungen. Auflegen war zu dieser Zeit nicht möglich. Als die Pandemie abebbte, ging ich für ein zweijähriges juristischen Masterstudium nach Bordeaux (Frankreich). Dort hatte ich dann meine ersten internationalen Auftritte. Danach folgten schon meine beiden Ikarus-Auftritte 2023 und 2024.

Woher kommt dein Name „DJ TÉA“?

DJ TÉA: Der Name kommt tatsächlich aus der Grundschule, als meine Freunde eine Abkürzung für meinen Namen Teresa finden wollten. Die Klassiker passten nicht zu mir, dann nannten sie mich Tea. Bei meinem ersten Auftritt 2018 musste es schnell gehen, da kam mir der Spitzname als geeignet vor. TÉA wurde es dann mit dem besonderen E, damit man es nicht wie das englische Tea ausspricht.

Wie ist es, als Frau in einer eher männlich geprägten Musikszene durchzustarten?

DJ TÉA: Generell glaube ich, dass es für Frauen, die in der EDM-Szene anfangen schon etwas schwieriger ist als für die männlichen Kollegen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass mir schon mit einer gewissen Skepsis begegnet wurde. Das kann aber vielleicht auch daran liegen, dass wir Frauen nicht immer mit demselben Selbstbewusstsein in den Ring steigen, wie Männer es machen – obwohl wir es könnten. Es ist eine eher männlich dominierte Branche, aber es ändert sich gerade viel und mittlerweile gibt es schon mehr Frauen in der elektronischen Musikszene.

Du stehst dieses Jahr zum dritten Mal auf der Bühne beim Ikarus. Bist du noch nervös?

DJ TÉA: Ja, aber es ist eine gesunde Nervosität. Ich bereite mich da akribisch darauf vor. In meinem Set stecken sehr viel Zeit und Arbeit drin. Lampenfieber hab ich aber nicht.

Worauf freust du dich dieses Jahr besonders?

DJ TÉA: Ich freue mich darauf, die Menge wieder zum Tanzen zu bringen. Das Minos Tent wird von Contact Munich gehostet, da spielen auch weltbekannte Acts. Dass ich für die dann eröffnen darf, ist schon krass.

Ich find’s toll, dass ich da auch Memmingen ein bisschen vertreten kann auf dem Ikarus.

Wie findest du die Tracks für deine Sets?

DJ TÉA: Ich bereite mich, wie schon gesagt, sorgfältig vor. Neue Tracks finde ich beispielsweise über Social Media, lasse mich da von anderen Künstlerinnen und Künstlern inspirieren. Gern nehme ich Tracks von jüngeren bzw. unbekannteren Produzenten. Ich vergleiche meine Sets mit einem Kunstwerk, am Ende soll es ein großes Ganzes geben.

Worauf achtest du bei deinen Sets?

DJ TÉA: Ich will die Leute mitnehmen auf eine musikalische Reise. Ich achte sehr auf die Komposition der Tracks, die ich verwende. Meine Sets sollen die Zuhörerinnen und Zuhörer herausfordern, es soll ihnen nicht langweilig werden. Deswegen baue ich auch immer mal kleine „Überraschungsmomente“ ein, etwa Breaks. Auch beim Build-up schaue ich darauf, dass die Spannung bis zum Drop hält. Zudem spiele ich gern mit Vocals, weil ich finde, dass das noch ein größeres Gemeinschaftsgefühl bei den Menschen auslöst, wenn sie mitsingen können.

Welche Künstlerinnen und Künstler inspirieren dich?

DJ TÉA: Ich bin ein ganz großer Fan von Oliver Heldens aka HI-LO. Er hat auch klein angefangen und produziert jetzt selber Musik und macht eigentlich genau die Musik, also in dem Bereich, den ich gut finde. Maddix find ich gerade sehr gut, der ist auch durch die Decke geschossen. Von den Männern finde ich noch den Newcomer The Rocketman inspirierend. Bei den Frauen ist es ganz klar: Charlotte de Witte. Gemeinsam mit Amelie Lens, die auch am Sonntag im Minos Tent auftritt. Lunax ist eine Deutsche, bei ihr gefällt mir vor Allem, wie sie sich präsentiert und welche Euphorie sie in ihre Sets steckt.

Auch Lari Luke beeindruckt mich mit ihrer Bühnenpräsenz sehr. Auch Alle Farben höre ich gern. Lovra (Olymp Stage) hat schon vor ein paar Jahren aufgelegt und war echt gut. Miss Monique (Forest Stage) geht aktuell auch durch die Decke. Es gibt viele gute Künstlerinnen und Künstler.

Hattest du schon mal einen Fanmoment?

DJ TÉA: Beim Ikarus 2022, da hab ich noch nicht selbst dort aufgelegt, stand ich mal ganz nah an Oliver Heldens dran, der für Robin Schulz einspringen musste. Andersherum hatte ich das aber tatsächlich auch schon. Auf dem Ikarus kamen auch schon Leute zu mir, die mich erkannt haben und ein Selfie mit mir machen wollten.

Was macht dich als Person aus?

DJ TÉA: Ich will mir immer selbst treu bleiben. Ich fülle das Set, das ich für andere spiele, nur mit Tracks, die auch mir gefallen. So kann ich das auch authentisch rüberbringen.

Hast du bei deinen Auftritten einen Glücksbringen/einen Talisman dabei?

DJ TÉA: Ja, meine Schwester (lacht). Meine Schwester Annie ist selbst auch Musikerin. Sie singt in einer Band in Forchheim. In Bezug auf meine Vorbereitung für Sets spielt Annie auch eine große Rolle. Wenn ich Tracks finde oder Ideen habe, dann bespreche ich das mit ihr und hole mir ihre Meinung ein. Daher ist sie auch bei allen meiner Auftritte dabei.

Wie sieht dein Plan für die Zukunft aus?

DJ TÉA: Ich will mein Studium beenden, gleichzeitig will ich aber auch auflegen. Beruflich steht bei mir immer noch im Fokus, Volljuristin zu werden. Musikalisch möchte ich mich auf Festivals spezialisieren, vielleicht irgendwann auch als Producerin versuchen. Zuerst freue ich mich mal aufs Ikarus und das Festival Warm-Up in der Airlounge am 31. Mai 2025.

Vielen Dank für das Gespräch.

DJ TÉA auf Social Media und SoundCloud

Laufende Updates von DJ TÉA, Einblicke hinter die Kulissen ihrer Arbeit und ihrer Auftritte sowie Sneak-Peaks ihrer Musik gibt es auf Instagram (@djtea.music) und Facebook (DJ TÉA).

Wer sich ihre Sets anhören will, findet diese auf der Plattform SoundCloud (DJ TÉA).

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