Neue Studie zeigt: Zu viel Schärfe erhöht deutlich das Risiko, an Fettleibigkeit zu erkranken
Die eigene Ernährung kann sich auf die Gesundheit auswirken. Eine Studie hat nun herausgefunden, dass ein scharfes Gemüse Fettleibigkeit beeinflusst.
Frankfurt – Eine gesunde Ernährung kann Krankheitsrisiken senken und spielt für viele Menschen eine wichtige Rolle. Dennoch leiden zahlreiche Deutsche an Übergewicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag der Anteil der übergewichtigen Erwachsenen in Deutschland im Jahr 2019 bei knapp 54 Prozent (Männer 61 Prozent, Frauen 47 Prozent). Als Indikator für Übergewicht gilt der Body-Mass-Index (BMI).
Laut Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten Menschen, die einen BMI ab 25 bis unter 30 aufweisen, als übergewichtig. Liegt der BMI bei 30 oder mehr, wird eine Person als adipös (fettleibig) eingestuft. Dabei kann einer neuen Studie zufolge auch scharfes Essen das Risiko erhöhen, an Adipositas zu erkranken.
Neue Studie zeigt: Zu viel Schärfe erhöht Risiko, an Adipositas (Fettleibigkeit) zu leiden
Ein Forscherteam aus China hat „den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Chiliverzehrs und dem BMI und der Adipositas“ untersucht, wie es in einer Mitteilung zur Studie heißt. Diese wurde auf dem Fachportal frontierin.org am 30. Mai 2024 veröffentlicht. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität für elektronische Wissenschaften und Technologie in Chengdu fanden heraus: Wer viel scharfe Chilis isst, erhöht das Risiko, an Fettleibigkeit zu leiden.
Welche gesundheitlichen Gefahren bestehen bei Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit)?
Übergewicht und Adipositas sind Mitursache für viele Beschwerden. Sie können die Entwicklung chronischer Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. (Quelle: Robert Koch-Institut)
Als Basis für die Untersuchungen der chinesischen Forschenden dienten Daten von Teilnehmern der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES), die von 2003 bis 2006 erhoben worden waren. Die Querschnittsstudie lieferte Angaben zum Chiliverzehr und BMI von insgesamt 6.138 Teilnehmenden. Alle Probandinnen und Probanden waren mindestens 20 Jahre alt und entstammten unterschiedlichen Altersgruppen und Ethnien.
Die Daten der Probandinnen und Probanden wurden von dem Forscherteam aus China in drei Gruppen eingeteilt:
- Menschen, die gar kein Chili essen.
- Menschen, die nur gelegentlich (höchstens einmal pro Woche) Chili essen.
- Menschen, die häufig (mindestens einmal pro Woche) Chili essen.

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Neue Studie aus China: Wer regelmäßig Chili isst, erhöht das Adipositas-Risiko deutlich
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden nach Analyse der Daten heraus, dass „eine höhere Häufigkeit des Chili-Konsums mit höheren BMI-Werten und einer größeren Prävalenz von Fettleibigkeit verbunden“ war. So wiesen die Personen der Gruppe mit dem höchsten Chili-Konsum im Vergleich zu Nicht-Konsumentinnen und -Konsumenten ein um 55 Prozent höheres Risiko für Fettleibigkeit auf. Und auch bei den Menschen, die nur gelegentlich Chili aßen, lag das Adipositas-Risiko um 37 Prozent höher als bei denen, die auf Chili in ihrem Essen verzichteten.
Eine weitere Beobachtung machte das chinesische Forschungsteam bezüglich der Geschlechter- und Altersgruppen. Der „positive Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Chiliverzehrs und Fettleibigkeit war bei Frauen und älteren Erwachsenen (ab 60 Jahren) stärker ausgeprägt“, hieß es in dem Bericht zur Studie.
Indes ist von Schärfe auf dem Teller nicht immer abzuraten. Bei Hitze kann es durchaus helfen, auf scharfes Essen zu setzen. Dagegen steigert Übergewicht laut einer weiteren Studie das Krebsrisiko. (kh)