Nächster Schritt: Ausschuss vergibt Auftrag für Heizungsarbeiten bei Mindelheimer Christoph-Scheiner-Kita
Der geplante Austausch der veralteten Heizungsanlage in der Christoph-Scheiner-Kindertagesstätte kommt einen großen Schritt voran.
Mindelheim – Der Umwelt-, Verkehrs- und Bauausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung dem Vorschlag zugestimmt, den Auftrag für die Heizungsarbeiten an die Firma Träger aus Mindelheim zu vergeben. Diese hatte mit rund 136.500 Euro das wirtschaftlichste Angebot abgegeben.
Mindelheimer Christoph-Scheiner-Kita bekommt neues Heizsystem – Ausschuss vergibt Auftrag
Sachbearbeiterin Gundula Hermeking vom städtischen Bereich Hochbau stellte dem Gremium die Ergebnisse der Ausschreibung vor und erläuterte die Hintergründe zur geplanten Maßnahme. Die bisherige Heizungsanlage stammt aus dem Jahr 1993 und soll, wie berichtet, durch eine Kombination aus Luftwärmepumpe und Gasbrennwertgerät ersetzt werden. Aus technischen Gründen wird zunächst allerdings nur die Gasheizung installiert – das für die Wärmepumpe vorgesehene, klimafreundlichere Kältemittel ist derzeit noch nicht verfügbar. „Ein altes käme aus Umweltschutzgründen nicht in Frage“, sagte Hermeking. Man hoffe aber, die Wärmepumpe noch vor dem Wintereinbruch einbauen zu können.
Insgesamt belaufen sich die geschätzten Kosten für den Austausch auf rund 186.700 Euro. Darin enthalten sind neben den Heizungs- und Elektroarbeiten auch die Planungskosten des Büros Lutzenberger in Höhe von rund 20.000 Euro. Für die Elektroarbeiten gingen vier Angebote ein – die Preise lagen dabei deutlich über den ursprünglichen Erwartungen. Der günstigste Bieter kalkulierte mit 30.200 Euro.
Trotz Förderung hohe Kosten für Stadt Mindelheim
Derzeit gebe es eine Förderung von 30 Prozent der Heizungs-, Elektro- und Umbaukosten, was circa 50.000 Euro ausmacht. Bürgermeister Dr. Stephan Winter verteidigte das Vorgehen: „Natürlich kann man die Ausgaben schönrechnen mit der Förderung. Dennoch ist es für eine Heizung viel Geld, das wir ausgeben – aber auf die Zeit gesehen lohnt sich das.“ Im Haushalt 2025 waren 50.000 Euro eingeplant, die restlichen Mittel könnten aufgrund verzögerter Lieferung und Einbau auf 2026 geschoben werden.
Skeptisch zeigten sich dagegen die Vertreter der Freien Wähler. Alfred Beilhack kritisierte: „Es macht keinen Sinn, eine solche Heizung ohne eine energetische Sanierung des Gebäudes einzubauen.“ Er und Fraktionskollege Dietmar Wagner warnten vor einer verfrühten Umsetzung ohne Gesamtkonzept. Hermeking entgegnete, dass das Gebäude aus den 1990er-Jahren stamme, ordentlich gedämmt und daher durchaus für den Betrieb mit Wärmepumpe geeignet sei. Zudem verwies sie auf die Vorbildfunktion der Stadt: „Wir wollen grün sein – das ist mit einer reinen Gasheizung schwer umzusetzen.“
Warum kann Gasheizung in Mindelheimer Christoph-Scheiner-Kita nicht weiter betrieben werden?
Auch Grünen-Stadtrat Josef Doll äußerte Bedenken, dass die Übergangslösung mit einer alleinigen Gasheizung in der Praxis problematisch sein könnte. Diese sei eigentlich nur dafür gedacht, Leistungsspitzen abzudecken. Solange die Wärmepumpe fehle, müsse sie das ganze Gebäude heizen, bemängelte er. Hermeking entgegnete, man hoffe, dass die Wärmepumpe noch vor dem richtigen Wintereinbruch eingebaut werden könne. Zudem sei die Gasheizung mit einer Leistung von 40 Kilowatt dimensioniert – sie könne das Gebäude im Notfall auch allein versorgen. Doll betonte trotz aller Kritik, dass eine Wärmepumpe grundsätzlich eine „zukunftssichere Investition“ sei.
Dr. Manfred Schuster (MBG) fragte, warum die bestehende Gasheizung nicht einfach weiter betrieben werde. Hermeking wies auf deren mangelnde Wirtschaftlichkeit und Reparaturanfälligkeit hin. Bürgermeister Winter mahnte zur Sachlichkeit: Der Ausschuss habe das alles vor zwei Monaten schon intensiv diskutiert und entschieden. Jetzt gehe es nur noch darum, wer den Auftrag bekommt.
Verzögerungen sollen vermieden werden
Ein Vorschlag von Stadtrat Peter Miller (ÖDP), die Entscheidung zu vertagen und das Ingenieurbüro Lutzenberger eine neue Kalkulation auf 20 Jahre erstellen zu lassen, fand keine Zustimmung. Hermeking warnte, eine Verzögerung würde die dreiwöchige Sommerpause in der Kita ungenutzt verstreichen lassen – und damit den rechtzeitigen Einbau gefährden.
Am Ende sprachen sich neun Ausschussmitglieder für die Auftragsvergabe an die Firma Träger aus. Zwei stimmten dagegen – beide Vertreter der Freien Wähler.
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