Sternschnuppen über Franken: Wo man den Perseiden-Schauer am besten beobachten kann
Meteorstrom, Sternschnuppen und Feuerkugeln: Franken erwartet ein leuchtendes Himmelsspektakel. Die Zeit der Perseiden-Schauer ist gekommen.
Nürnberg – In Bayern werden sie noch oft Laurentiustränen genannt, nun sind die Perseiden wieder über Franken zu sehen. Weil die Perseiden vor allem im August, rund um das Fest des Märtyrers Laurentius, auftauchen, sind sie schon lange unter ihrem volkstümlichen Namen bekannt. Wer in den Sommernächten zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, kann dutzende Sternschnuppen am Himmel erblicken.
Lange wach bleiben: „Zu Beginn der Nacht sieht man noch nicht so viel“
Wenn man eine Sternschnuppe sieht, darf man sich etwas wünschen. So zumindest der Aberglaube. Ob man das ernst nimmt oder nicht, schön anzusehen sind Sternschnuppen auf jeden Fall. Der sogenannte Perseiden-Schauer lässt den Himmel über Bayern hell erleuchten und gibt die Möglichkeit, viele Wünsche abzugeben. Lange wach bleiben ist jedoch angesagt, denn der Leiter der Bayerischen Volkssternwarte, Bernhard Buchner, weiß: „Zu Beginn der Nacht sieht man noch nicht so viel.“

Was sind die Perseiden?
Die Perseiden sind ein jährlicher Meteorstrom, der aus den Trümmern des Kometen „Swift-Tuttle“, dem Mutterkörper, entsteht. Die Trümmer treten in die Erdatmosphäre ein und verglühen, was die sichtbaren Sternschnuppen erzeugt. Größere Trümmerstücke des Kometen, die besonders hell leuchten, nennt man Feuerkugeln. Die Perseiden sind seit Jahrhunderten bekannt und bieten ein beeindruckendes Himmelsereignis. Während des Höhepunkts können bis zu 100 Meteore pro Stunde gesehen werden.
Wo und wann sind die Sternschnuppen am besten zu sehen?
Wichtig, um möglichst viele Sternschnuppen zu entdecken: „Man braucht eine gute Rund-um Sicht. Je dunkler der Himmel, desto besser“, weiß Buchner. Mitten in der Stadt wird es daher schwierig, das Himmelsspektakel zu beobachten, man sollte sich lieber auf dem fränkischen Land aufhalten. Buchner sagt: „Nachdem der Mond abends gegen elf Uhr untergeht, ist es noch dunkler. Die Fallraten erhöhen sich gegen drei Uhr in der Früh.“
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Schon seit dem 17. Juli können durch den Meteorstrom vermehrt Sternschnuppen beobachtet werden, der Höhepunkt der Perseiden steht Mitte August bevor. In der Nacht vom 12. auf den 13. August ist die Fallrate der Meteore dann am höchsten. Bis zum 24. August, also für den ganzen Zeitraum, in dem das Himmelsspektakel zu sehen ist, gilt: Man braucht kein Teleskop, um möglichst viele Sternschnuppen zu entdecken. Raus setzen und zuschauen reicht vollkommen aus. Wer den Perseiden-Schauer fotografieren möchte, nimmt sich für seine Kamera am besten ein Weitwinkel oder Fisheye-Objektiv mit – so bekommt man möglichst viele Sternschnuppen auf ein Bild.
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120 Sternschnuppen pro Stunde: rekordverdächtig hohe Fallrate im letzten Jahr
Schaut man in den Himmel, scheinen die Sternschnuppen alle aus einem Punkt, aus dem Sternbild des Perseus zu kommen. Daher stammt auch der Name der Perseiden. „Die Sternschnuppen fliegen aber über den gesamten Himmel, man sollte also nicht nur den einen Punkt anstarren“, sagt Buchner, der sich das Spektakel auch nicht entgehen lassen wird. Durchschnittlich haben die Sternschnuppen eine Fallrate von etwa 100 Stück pro Stunde. Im letzten Jahr habe die Volkssternwarte in München sogar schon 120 Sternschnuppen in einer Stunde gemessen.
Doch so viele wird man beim Beobachten nicht entdecken: Viele Sternschnuppen leuchten zu schwach und seien mit dem bloßen Auge jedoch nicht zu erkennen, sagt Buchner. Außerdem kann man alleine nie den ganzen Himmel im Blick behalten. Buchner klärt auf, wie die Profis vorgehen: „Kollegen setzen sich zu viert Rücken an Rücken hin und zählen dann genau die Fallrate mit.“ So könne man dann einen 360-Grad-Blick abdecken.