Schließung Ende des Jahres: Wer zieht ab 2025 ins Studienzentrum Josefstal?
Seit das Aus des Studienzentrums Josefstal besiegelt ist, mehren sich die Gerüchte, wie es ab dem Winter mit dem Areal weitergehen könnte. Beschlossen ist aber noch nichts.
Neuhaus – Neues lernen für die zukünftigen Tage der Orientierung: Darum geht‘s beim Fortbildungswochenende für die evangelische Jugendarbeit mit Schulklassen Ende November im Studienzentrum in Josefstal. Doch die Umsetzung der Inhalte in der Praxis wird an anderer Stelle stattfinden müssen, denn: Die Fortbildung ist laut Online-Kalender die letzte Präsenzveranstaltung im Tagungshaus in Neuhaus, das Ende des Jahres seine Pforten schließen muss.
Noch alles offen
Wie berichtet, hatte der Landeskirchenrat trotz des Protests des Vereins Josefstal Studienzentrum für evangelische Jugendarbeit beschlossen, an der geplanten Streichung der Zuschüsse festzuhalten, um sich ab 2025 auf die inhaltliche Arbeit zu fokussieren. Das Aus für das vor 63 Jahren eröffnete Tagungshaus war damit besiegelt – und mit ihm die Kündigung von acht langjährigen Mitarbeitern. Offen blieb zunächst die Frage, was aus den Gebäuden im Josefstal wird. Der Verein als Eigentümer führe Gespräche über eine weitere Verwendung, es sei aber noch vieles offen, sagte Studienzentrumsleiter Pfarrer Roger Schmidt auf Nachfrage unserer Zeitung.
Daran hat sich gut drei Monate später noch nichts geändert. Es gebe mehrere Optionen, die derzeit geprüft würden, sagt Schmidt. Die Landeskirche stehe dabei unterstützend und beratend zur Seite. Nicht kommentieren möchte der Pfarrer Beobachtungen aus der Nachbarschaft, wonach das Landratsamt Miesbach für Vermessungen vor Ort gewesen sei, um hier möglicherweise eine Unterkunft für Flüchtlinge zu prüfen. Bei einem Ensemble aus Hauptgebäude, drei Bettenhäusern und einem weiteren Haus mit Tagungsraum, das im aktuellen Zustand mehr als 100 Betten aufweist, sicherlich eine durchaus naheliegende Vermutung.
Landratsamt bestätigt Gespräche
Das Landratsamt hält sich auf Nachfrage unserer Zeitung ebenfalls noch bedeckt, bestätigt aber immerhin, dass Gespräche stattfinden würden. „Seitens der Unterkunftsverwaltung werden alle Möglichkeiten geprüft“, teilt die Pressestelle der Kreisbehörde mit.
Unabhängig davon betont Schmidt, dass auch mehrere unterschiedliche Nutzer der Anlage denkbar wären, inklusive eines Verbleibs der Büroräume für die Mitarbeiter im „inhaltlichen Bereich“. Letztlich müssten die Konzepte dann aber untereinander harmonieren. Schon weiter sei man indes bei der Suche nach neuen Standorten für die Präsenzangebote des Studienzentrums ab 2025: Das Programm laufe dabei intensiv weiter, versichert Schmidt. Die Tage der Orientierung für Schulklassen würden schwerpunktmäßig in der Jugendherberge Possenhofen stattfinden, was nicht zuletzt für die Teilnehmer aus dem Großraum München eine gute Lösung sei. Die Fortbildungen für Mitarbeiter aus sozialen und kirchlichen Kontexten würden an verschiedenen Orten in Bayern und darüber hinaus durchgeführt. Außerdem, erklärt der Pfarrer, habe man ein breites Spektrum an Selbstlernkursen.
sg