Zwischenfall in der Arktis: Russischer Zerstörer feuert wohl Warnschuss auf Fischerschiff
Ein russisches Kriegsschiff hat ein norwegisches Fischerschiff ins Visier genommen. Der Vorfall ereignete sich während einer Arktis-Militärübung.
Moskau – Die Spannungen, die durch den von Wladimir Putin initiierten Ukraine-Krieg entstanden sind, beschränken sich nicht nur auf die Ukraine selbst. Es kommt immer wieder zu Konflikten an verschiedenen Orten, insbesondere in Gewässern, in denen russische Schiffe präsent sind. Ein aktuelles Beispiel dafür ist ein Vorfall im Arktischen Ozean.
Konfrontation in der Arktis: Russisches Schiff feuert auf norwegisches Fischerboot
Berichten des norwegischen Mediums FriFagbevegelse zufolge, hat ein russisches Kriegsschiff ein norwegisches Fischerboot ins Visier genommen. Dieser Zwischenfall zwischen dem russischen Zerstörer Admiral Levchenko und dem Fischerboot Ragnhild Kristine ereignete sich bereits am 12. September in der Barentssee.

Zum Zeitpunkt des Vorfalls befand sich der russische Zerstörer in der Region für die Militärübung „Ocean-2024“. Diese Übung, die in Zusammenarbeit mit der chinesischen Marine durchgeführt wurde, war die erste größere Übung der russischen Marine seit drei Jahrzehnten. „Ocean-2024“ fand vom 10. bis zum 16. September statt und umfasste laut russischen Angaben 400 Schiffe, 125 Flugzeuge und Hubschrauber sowie mehr als 90.000 Soldaten.
Laut der Moscow Times befand sich der Zerstörer Admiral Levchenko außerhalb der territorialen Gewässer Norwegens, aber noch innerhalb der exklusiven Wirtschaftszone, die als internationales Gewässer gilt. Dieser Begriff bedeutet lediglich, dass die Bodenschätze oder andere Ressourcen innerhalb dieses Gebiets dem jeweiligen Land gehören.
Russische Militärübung in der Arktis: Norwegisches Fischerschiff gerät ins Visier
Der Kapitän des Fischerbootes, Oystein Orten, berichtete, dass das russische Kriegsschiff ihn aufgefordert habe, die Ragnhild Kristine umzudrehen und das Gebiet zu verlassen. Orten lehnte dies jedoch ab, da sie noch ihre Langleinen einholen mussten. „Ich habe geantwortet, dass es außer Frage steht, dass wir uns bewegen“, sagte Orten gegenüber FriFagbevegelse.
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In der Folge näherte sich die Admiral Levchenko dem Fischerboot und feuerte kurz darauf einen Warnschuss ab, der nahe dem Fischerboot im Wasser einschlug. „Es war eine kräftige Explosion, unser Boot wurde erschüttert.“ Nach diesem Vorfall sahen sich die norwegischen Fischer gezwungen, umzukehren und wurden auf dem Rückweg vom russischen Kriegsschiff weiter verfolgt.
Russland zeigt sich in der Arktis: Deutschland stellt eigene Strategie vor
Vegard Finberg, ein Sprecher des norwegischen Militärs, bestätigte zwar die Begegnung, jedoch konnte er keinen Warnschuss feststellen. „Die Fischer haben die Situation möglicherweise anders wahrgenommen“, äußerte Finberg gegenüber dem Barents Observer in Bezug auf die Aussagen des Kapitäns.
In jüngster Zeit hat Russland sein Engagement in der Arktis verstärkt, was zu einer Zunahme von Vorfällen in der Region geführt hat, ähnlich wie bereits in der Ostsee. Die Ampel-Regierung beobachtet diese Entwicklung und plant Gegenmaßnahmen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat kürzlich eine Strategie für die Arktis vorgestellt.
In der Zwischenzeit gibt es in ihrer Partei eine Krise: Die gesamte Führungsebene der Grünen ist aufgrund schlechter Ergebnisse bei den Landtagswahlen zurückgetreten. (bb)