Über 50 Tote in Afrika - Mysteriöse Krankheit lässt Patienten innerhalb von 48 Stunden sterben

Zwei gehäufte Ereignisse von Erkrankungen und Todesfällen in der Demokratischen Republik Kongo könnten auf eine noch unbekannte, äußerst tödliche Krankheit zurückzuführen sein. Nach Informationen der WHO, die diese im wöchentlichen Bulletin für die Region Afrika bekannt gab, sind bisher 431 Erkrankungen und 53 Todesfälle mit dem vermeintlichen Ausbruch in Verbindung gebracht worden. Ob es sich dabei tatsächlich um eine neue Krankheit handelt, bleibt ungewiss. 

Es ist ebenso möglich, dass bekannte Krankheiten für die vielen Todesfälle verantwortlich sind. Im Dezember 2024 wurde eine ähnlich unerklärliche Häufung von Todesfällen im Süden der Demokratischen Republik Kongo letztendlich auf Malaria, die an unterschiedlichen Symptomen erkannt werden kann, zurückgeführt.

Kinder essen Fledermaus und sterben

Die ersten zwölf erfassten Fälle traten bereits zwischen dem 10. und 27. Januar 2025 in Boloko und einem Nachbardorf auf. Dabei starben acht Kinder und Jugendliche. Berichten zufolge hatten die ersten drei verstorbenen Kinder eine Fledermaus gegessen. Ob hier ein Zusammenhang besteht, ist noch ungeklärt. 

Der zweite Krankheitscluster begann um den 30. Januar im Ort Bomate, etwa 100 Kilometer nördlich. Dort starben unter 419 Erkrankten insgesamt 45 Menschen – 22 von ihnen innerhalb von nur zwei Tagen nach den ersten Symptomen. Erste Tests auf Ebola- und Marburg-Virus waren negativ. Die WHO, die künftig ohne die USA und Argentinien auskommen muss, untersucht nun, ob es sich um Malaria, Typhus, Meningitis oder eine durch Wasser oder Lebensmittel übertragene Krankheit handeln könnte.

Krankheitssymptome sind unspezifisch

Bisher gibt es abgesehen von der zeitlichen und räumlichen Nähe keine Belege dafür, dass die beiden Ausbrüche miteinander in Verbindung stehen. Die meisten berichteten Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder Durchfall sind unspezifisch und könnten von verschiedenen Erregern stammen. 

Anzeichen eines hämorrhagischen Fiebers wie bei Ebola wurden nur beim ersten der beiden Ausbrüche beobachtet. Es ist möglich, dass der erste, kleinere Ausbruch mit einer Sterblichkeitsrate von 66 Prozent tatsächlich auf eine seltene Zoonose zurückzuführen ist, während der zweite Ausbruch mit einer Sterblichkeitsrate von etwa zehn Prozent durch bekannte Krankheiten oder Lebensmittelvergiftungen verursacht wurde.

Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung im Kongo

Solche ungeklärten Häufungen von Erkrankungen und Todesfällen treten besonders in Ländern mit schlechter Gesundheitsversorgung und chronischer Ernährungsunsicherheit häufiger auf. Die Menschen dort haben nur unregelmäßigen Zugang zu medizinischen Einrichtungen, die meist nicht in der Lage sind, Infektionskrankheiten routinemäßig zu identifizieren. Dadurch gibt es zu Beginn von Krankheitsausbrüchen oft nur wenige Informationen darüber, außer dass ungewöhnlich viele Menschen krank werden oder sterben. 

In chronisch unterernährten, medizinisch unterversorgten Bevölkerungsgruppen können zudem auch relativ häufige Krankheiten eine hohe Sterblichkeit verursachen. Daher ist es wahrscheinlich, dass hinter den Erkrankungen ein oder mehrere bekannte Krankheitserreger stecken. Wegen der schlechten medizinischen Infrastruktur kann es jedoch durchaus länger dauern, bis die genaue Ursache festgestellt ist.

Das Original zu diesem Beitrag "Was hinter der unbekannten Krankheit im Kongo steckt" stammt von Spektrum.de.