Umfragen zeigen alarmierenden Trend: Harris wegen Israel-Krieg bei bestimmter Wählergruppe in Zugzwang
Vor der US-Wahl bleibt das Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump knapp. Neue Umfragen zeigen nun einen Trend, der für die Demokraten zum Problem wird.
Washington, D.C. – Der Wahlkampf zur US-Wahl biegt langsam auf die Zielgerade ein: In knapp vier Wochen werden die Bürgerinnen und Bürger an die Wahlurnen gebeten und entscheiden, wer am Ende ins Weiße Haus einziehen wird. Die neusten Umfragen zur US-Wahl sehen weiterhin ein enges Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris. In einzelnen Staaten, besonders in den sogenannten Swing States, bleibt das Rennen weiterhin hoch spannend. Überschattet wird die Wahl in den USA im Jahr 2024 durch globale Ereignisse: Der Ukraine-Krieg wirft seine Schatten bis in die US-Politik und spaltet die Lager.
Doch nicht nur Wladimir Putins Angriffskrieg in der Ukraine beeinflusst die diesjährige US-Wahl. Die Lage in Nahost ist durch die jüngsten Entwicklungen und Israels Bodenoffensive im Libanon sowie wachsenden Spannungen zwischen Tel Aviv und Teheran angespannt wie lange nicht mehr. Die politische Unterstützung der USA für Israel könnte sich dabei für Harris zum Problem entwickeln. Eine bestimmte Wählergruppe wendet sich nämlich zunehmend von den Demokraten ab.
Neue Umfrage zur US-Wahl: Harris bei bestimmter Wählergruppe in Bedrängnis
Vor der US-Wahl hat sich an der Ausgangslage in den Vereinigten Staaten wenig verändert: Donald Trump wettert weiter und beschimpft weiter seine Kontrahentin. Harris hingegen setzt hingegen während ihrer Wahlkampfauftritte auf thematische Schwerpunkte, um Wählergruppen zu gewinnen. Doch nun könnte ihr die außenpolitische Linie der US-Politik zum Verhängnis werden. „Wenn Sie das höchste Amt der Welt anstreben, sollten Sie vielleicht auf die Wählerschaft hören, die Sie im November wählen soll“, sagte Abdullah Hammoud, der die Stadt Dearborn in Michigan regiert.
Hammoud bezog sich mit seiner Aussage auf die Haltung der USA im gegenwärtigen Israel-Konflikt. Aktuell besteht nämlich die Gefahr, dass die amerikanische Unterstützung für Israel Kamala Harris das Weiße Haus kosten wird, da sich die arabisch-amerikanische Wählergruppe von ihr abwenden könnte. Aktuelle Umfragen zur US-Wahl sehen diesen Trend ebenfalls. Wenn sie diesen Rückhalt bei den arabisch-amerikanischen Wählern zurückgewinnen wollen, müssen Harris und Präsident Biden „Rückgrat zeigen und Benjamin Netanjahu Paroli bieten“, sagte Hammoud weiter.
Harris vor US-Wahl unter Druck: Muslime wenden sich vermehrt Trump zu – Umfragen nennen Gründe
Wie die britische Times schreibt, hatten amerikanische Muslime vor vier Jahren überwiegend Joe Biden gewählt. Doch bei der diesjährigen US-Wahl hat sich der Trend umgedreht. Offenbar hat sich ein großer Teil bereits darauf vorbereitet, bei der Abstimmung in knapp vier Wochen aus Protest gegen die aktuelle US-Außenpolitik eher Donald Trump zu wählen. Kamala Harris ist diese Entwicklung demnach bewusst. In den vergangenen Tagen bemühte sie sich um Gespräche mit arabischen und muslimischen Führungsfiguren in Michigan, um den Trend vor der US-Wahl abzuwenden – bisher allerdings erfolglos. Trump hat derweil erneut mit Gerüchen über seinen Gesundheitszustand zu kämpfen.
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Im vergangenen August zeigte bereits eine Umfrage zur US-Wahl, dass nur 12 Prozent der muslimischen Wähler in Michigan Harris bevorzugen. Trump kam auf 18 Prozent und 40 Prozent sprachen sich für die Grüne Jill Stein aus. Diese sprach sich deutlich für ein sofortiges Verbot von Waffenlieferungen an Israel aus. Durchgeführt wurde die Befragung vom Council on American-Islamic Relations. Und auch laut jüngster Umfragen, unter anderem durchgeführt vom Arab American Institute, hat Harris gegenwärtig das Nachsehen gegen Trump.
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Umfragen vor US-Wahl: Knappes Rennen zwischen Harris und Trump erwartet
Zur Wahrheit gehört aber auch: Mit seinem Wahlprogramm und angestrebten Beschränkungen bei Einreisen in die USA hat Donald Trump bei den arabisch-amerikanischen Wählergruppierungen ebenfalls nicht den besten Stand. Daher werden beide Kontrahenten versuchen, in den verbleibenden Wochen vor der US-Wahl ihre Gunst bei den Wählerinnen und Wählern zu verbessern. Abseits von den Entwicklungen in Michigan hat Trump derweil das Nachsehen gegenüber Harris. Wie die New York Times berichtet, geht aus der jüngsten Umfrage zur US-Wahl, durchgeführt durch das Siena College, hervor, dass die Demokratin auf nationaler Ebene einen knappen Vorsprung innehat.
Die Zeitung stellt zudem fest, dass die Umfragen vor der US-Wahl aktuell eines der knappsten Rennen ums Weiße Haus in der modernen Geschichte zeigen. Während die Umfrage von Times/Siena einige klare Vorteile für Trump zeigt, deuten die Ergebnisse allerdings darauf hin, dass Harris bei Fragen Vertrauen und Wandel zunehmend Fortschritte macht und die Wählerinnen und Wähler überzeugen kann. (fbu)