Seniorenpolitisches Gesamtkonzept (SPGK) für den Landkreis Fürstenfeldbruck bekam ein Update und wurde dem Kreistag vorgestellt.
Landkreis Fürstenfeldbruck – Ende 2023 waren 30 Prozent der Landkreisbürger über 60 Jahre alt, 2035 sollen es 33 Prozent sein. Mit welchen Anforderungen müssen Kommunen dann rechnen? Hilfe dazu zeigt das Seniorenpolitische Gesamtkonzept (SPGK) für den Landkreis Fürstenfeldbruck, das nun upgedatet wurde und dem Kreistag kurz vorgestellt wurde.
Das erstmals 2010 erstellte Konzept bedurfte einer Aktualisierung und Anpassung an die veränderten Rahmenbedingungen. Die im Jahr 2022 begonnene Fortschreibung wurde im Juli 2025 mit maßgeblicher Unterstützung des Instituts SAGS fertiggestellt. Mit dem 700-seitigen Werk stellt sich der Landkreis den Herausforderungen des demografischen Wandels und setzt klare Ziele für eine lebenswerte Zukunft für ältere Bürger.
Analyse der Pflegeangebote im Landkreis
In insgesamt 13 Handlungsfeldern setzt sich das SPGK mit der Lebenswelt älterer Menschen auseinander und zeigt notwendige Versorgungsstrukturen auf. Für die Pflegebedarfsplanung wurden die bestehenden pflegerischen Angebote im Landkreis analysiert und der aktuelle sowie zukünftige Bedarf an Betreuungs- und Pflegeleistungen ermittelt. Im Hinblick auf den demografischen Wandel wurde zudem die Bevölkerungsentwicklung für den Landkreis fortgeschrieben.
Zahlreiche Experten aus dem Landkreis wurden bei der Fortschreibung mit einbezogen, sei es bei einem Expertenworkshop, Interviews oder bei der Teilnahme am Begleitgremium. Darüber hinaus wurden 5.000 Bürgerinnen und Bürger über 65 Jahre befragt.
Aus den erhobenen Daten wurden Maßnahmenempfehlungen für die 13 Handlungsfelder – von „Wohnen zu Hause“ über „bürgerliches Engagement und gesellschaftliche Teilhabe“ bis hin zu „Betreuung und Pflege“ – herausgearbeitet. Auch die Themen Demenz, Altersarmut, Einsamkeit, Vernetzungsmöglichkeiten und Digitalisierung rückten in den Fokus.
Maßnahmen sollen umgesetzt werden
Landkreis, Gemeinden und Städte sowie weiteren Akteuren der Seniorenarbeit sollen zukünftig diese Maßnahmen umsetzen. Es sollen sogenannte „Kümmerer“-Strukturen entstehen: Fach- und Beratungsstellen (z.B. für seniorengerechten Wohnraum, für pflegende Angehörige oder sozialrechtliche Fragen), Gesundheitswegweiser (z.B. Sportangebote, Depressionsprophylaxe), Infogruppen (z.B. Seniorenbeirat, Ehrenämter).
„Mit der Fortschreibung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes reagieren wir nicht nur auf gesellschaftliche Veränderungen, wie den demografischen Wandel, sondern schaffen die Grundlage für eine zielgerichtete, vernetzte und bedarfsgerechte Seniorenarbeit im Landkreis“, betont Landrat Thomas Karmasin. „Die Bedürfnisse älterer Menschen sind vielfältig – wir wollen ihnen mit Respekt, Wertschätzung und konkreten Angeboten begegnen. Die dafür erarbeiteten Maßnahmenvorschläge werden wir nur gemeinsam umsetzen können.“
Auch Sonja Thiele, Kreistag-Referentin Senioren und Demographie, ist zufrieden: „Zügig geschafft, Top-Qualität – einfach ein gutes Handbuch für die Zukunft.“ Nun müssten aber auch die finanziellen Mittel an diesen Bedarf angepasst werden, so FW-Fraktionsvorsitzende Sandra Meissner. Denn: All die vorgeschlagenen Maßnahmen sind keine Pflichtaufgaben der Kommunen, sondern freiwillige Leistungen.
Hier ist es zu finden
Das Seniorenpolitische Gesamtkonzept ist ab sofort auf den Webseiten www.aelter-werden-ffb.de und www.lra-ffb.de/gesundheit-soziales-asyl/senioren/seniorenpolitisches-gesamtkonzept zu finden. Nähere Informationen erhalten Interessierte zudem bei Frau Grätz unter 08141 519-957 bzw. per E-Mail unter seniorenpolitisches-gesamtkonzept@lra-ffb.de.
red/saf
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