Baerbock schnappt Top-Diplomatin UN-Job weg – jetzt verteidigt die Bundesregierung sie
Die Nominierung der scheidenden Außenministerin Baerbock für einen Spitzenposten bei der UN ruft nicht nur in Deutschland Kritik hervor.
Berlin – Annalena Baerbock wird 2025/26 als deutsche Kandidatin das Präsidentenamt der UN-Vollversammlung übernehmen. Dies ist das Ergebnis eines Kabinettsbeschlusses, der aktuell im Umlaufverfahren ist und nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Regierungskreisen bereits in Gang gesetzt wurde. Ursprünglich war die erfahrene deutsche Diplomatin Helga Schmid für diese Position vorgesehen.
Seit September 2024 war eigentlich alles geregelt: Helga Schmid, eine hochangesehene Diplomatin, galt als sichere Kandidatin für den Vorsitz der UN-Vollversammlung. Doch die Entscheidung der Bundesregierung, Baerbock an ihre Stelle zu setzen, hat nicht nur in Deutschland, sondern auch international Kritik ausgelöst.

Baerbocks Nominierung für den UN-Vorsitz: Diplomatin Helga Schmid verliert Posten
Laut Informationen der Bild haben die Mitgliedsstaaten der WEOG (Western European and Others Group), zu denen unter anderem Deutschland, Kanada, Australien und Israel gehören, bereits im Jahr 2015 beschlossen, dass Deutschland den Vorsitz der UN-Generalversammlung für die Sitzungsperiode 2025/26 übernehmen soll.
Die Entscheidung, Baerbock für den Posten zu nominieren, wurde insbesondere in diplomatischen Kreisen kritisch betrachtet. Viele sehen in dieser Entscheidung weniger eine Anerkennung Baerbocks als vielmehr eine politische Besetzung der Position. Kritiker werfen der Bundesregierung vor, eine erfahrene Diplomatin wie Schmid zugunsten eines politischen Aufstiegs von Baerbock zu verdrängen.
Laut Bild-Berichten soll Schmid erst kürzlich erfahren haben, dass sie den ein Jahr befristeten Posten in New York nicht übernehmen wird. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts unterstrich jedoch, dass die 64-Jährige eine hochqualifizierte und international anerkannte Diplomatin sei.
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Kritik an Baerbocks UN-Vorsitz-Nominierung: Bundesregierung verteidigt Entscheidung
Die scheidende Bundesregierung hat die Nominierung von Baerbock für den Vorsitz der UN-Generalversammlung gegen scharfe Kritik verteidigt. Baerbock sei „hoch qualifiziert für diesen Job“ und hoch anerkannt, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Daher habe sich das Kabinett „auch im Einvernehmen mit der künftigen potenziellen Bundesregierung darauf verständigt, Frau Baerbock zu nominieren“.
Der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hatte die Personalie scharf kritisiert. „Es ist eine Unverschämtheit, die beste und international erfahrenste deutsche Diplomatin durch ein Auslaufmodell zu ersetzen“, sagte Heusgen dem „Tagesspiegel“. Der „Rheinischen Post“ sagte er, die Nominierung werfe ein schlechtes Licht auf die deutsche Außenpolitik. (jal/dpa)