Ursache Unklar - Unheimlicher Virus bringt Teenager in Lebensgefahr

Ein Teenager aus Kanada befindet sich in einem Krankenhaus in der Provinz British Columbia in einem kritischen Zustand. Wie CBS berichtet, soll sich der junge Mann vermutlich mit einem noch unbekannten Virus infiziert haben.

Ursprung der Infektion ist noch unklar

Derzeit ist auch noch unklar, wie der Teenager sich mit dem Virus infiziert haben könnte. Kontakt zu infizierten Tieren soll er nicht gehabt haben, berichtet CBS weiter. Seit Freitag wird der Patient mit einer Atemwegserkrankung in Vancouver behandelt. 

Der Gesundheitsbeauftragte der Provinz, Dr. Bonnie Henry, erklärte gegenüber dem kanadischen Sender, dass der Teenager vor mehr als einer Woche gesund war und schließlich Symptome wie Augenschmerzen, Husten und Fieber entwickelt hatte. 

Experte vermutet Vogelgrippe hinter Infektion

Erste Tests deuten darauf hin, dass es sich um die H5N1-Vogelgrippe handelt, jedoch steht die Bestätigung noch aus. In der kanadischen Provinz wurden daraufhin rund drei Dutzend Personen, die Kontakt zu dem Teenager hatten, getestet. 

CBS meldet, dass bei keiner dieser Personen eine Infektion nachgewiesen wurde. Die Behörden versuchen derzeit noch herauszufinden, wie sich die Infektion entwickelt haben könnte. In British Columbia wurde das Virus kürzlich in Geflügel, Wildvögeln und einigen Kleintieren nachgewiesen.

Mikroskopaufnahme eines Influenzavirus, das Vogelgrippe verursacht.
Mikroskopaufnahme eines Influenzavirus, das Vogelgrippe verursacht. Getty Images

Vogelgrippe-Variante erhöht Pandemierisiko

Eine neue „Nature“-Studie zeigt, dass die aktuelle H5N1-Vogelgrippe-Variante nicht nur Kühe, sondern auch Mäuse und Frettchen infizieren kann. Das Virus vermehrt sich in den Milchdrüsen und der Lunge dieser Säugetiere und kann über Milch oder Atemwege weitergegeben werden. 

Dies weist auf ein mögliches erhöhtes Pandemierisiko durch Übertragung auf Menschen hin. Eine Mutationen des Virus, die zu einer verbesserten Übertragbarkeit auf den Menschen führen würden, wurden bisher jedoch nicht entdeckt.

Gleich in mehrfacher Hinsicht scheint sich das Vogelgrippe-Virus H5N1 bei Rindern ungewöhnlich zu verhalten
Gleich in mehrfacher Hinsicht scheint sich das Vogelgrippe-Virus H5N1 bei Rindern ungewöhnlich zu verhalten littlewolf1989 / stock.adobe.com

Im Frühjahr 2024 wurde erstmals in den USA das H5N1-Virus bei Milchkühen entdeckt. Forscher testeten, ob diese Virusvariante an Menschen angepasst ist und fanden heraus, dass sie sich an die Atemwegsrezeptoren von Vögeln und Menschen binden kann. Frühere Stämme von H5N1, die nicht in Kühen gefunden wurden, konnten dies hingegen nicht.

Fünf Fakten über die Vogelgrippe:

  • Die Krankheit wird durch Influenzaviren verursacht.
  • Wildvögel tragen die Viren im Magen-Darmtrakt und in den Atemwegen
  • Übertragen wird das Virus meist über ausgeschiedenen Kot infizierter Tiere
  • Übertragung auf den Menschen eher selten
  • Bisher sind 35 verschiedene Vogelarten betroffen (darunter bspw. Tauchenten, Möwen, Schwäne, Gänse, Greifvögel)

Österreich zum Vogelgrippe-Risikogebiet erklärt

Auch in Europa breitet sich die Vogelgrippe drastisch aus. In Österreich grassiert derzeit die Vogelgrippe, weshalb das gesamte Landesgebiet als Risikogebiet eingestuft wurde. Geflügelhalter müssen Maßnahmen ergreifen, um den Kontakt zwischen ihren Tieren und Wildvögeln zu verhindern. 

Bird Flu
Die Vogelgrippe ist einer der Kandidaten, um die nächste Pandemie auszulösen Getty Images

Das Gesundheitsministerium berichtet, dass bereits vier Geflügelbetriebe in Ober- und Niederösterreich betroffen sind, insgesamt rund 200.000 Tiere. In 25 Bezirken mit besonders hohem Risiko gelten strengere Regeln: Geflügel darf nicht mehr im Freien gefüttert werden und muss mit Dächern oder Netzen geschützt werden. Betriebe mit mehr als 50 Tieren müssen ihre Vögel im Stall halten. 

Das Virus, welches hochansteckend ist und meist zum Tod des infizierten Geflügels führt, kann von Wildvögeln übertragen werden. Menschen wurden bisher in Europa nicht infiziert. In der Slowakei ist ebenfalls ein größerer Ausbruch gemeldet worden, bei dem alle 400.000 Hühner auf der größten Hühnerfarm des Landes getötet werden mussten.