Vermisster Arian tot gefunden? Rekonstruktion des Falls geplant – Polizei meldet sich erneut zu Wort
Ein Landwirt entdeckte auf einer Wiese eine Kinderleiche. Es könnte der vermisste Arian sein. Unklar ist, warum der Körper bei früheren Suchaktionen nicht gefunden wurde.
Behrste – In den vergangenen Tagen war es ruhig geworden, um die Suche nach dem vermissten sechsjährigen Arian. Seit Montag, 24. Juni, ist eine neue Dynamik in dem Fall. Am Nachmittag hat ein Landwirt eine Kinderleiche bei Mäharbeiten gefunden. Der Fundort liegt rund 300 bis 500 Meter vom Fluss Oste und nur wenige Kilometer vom Wohnort des Jungen entfernt. Ob es sich dabei um Arian handelt, lasse sich derzeit nicht zweifelsfrei sagen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die „Ermittlungsgruppe Arian“ halte aber einen Zusammenhang mit dem verschwundenen Sechsjährigen für wahrscheinlich.
Vermisster Arian tot? Leiche eines Kindes im Landkreis Stade gefunden – Polizei will Fall rekonstruieren
Ende April hatte die Polizei die flächendeckende Suche zunächst eingestellt, aber im Mai gab es noch mal eine koordinierte Aktion. Im Einsatz waren Suchhunde, eine Reiterstaffel, Helikopter, Drohnen, ein Tornado-Flieger, ein Amphibienfahrzeug, Boote und Taucher. Warum damals der Junge nicht gefunden wurde, ist eine der offenen Fragen.
Auf Nachfrage von kreiszeitung.de sagte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Rotenburg, dass die Ermittlungsgruppe den Hergang rekonstruieren will. Dies ist aber erst möglich, wenn das Ergebnis der Rechtsmediziner vorliegt. Damit ist erst Ende der Woche zu rechnen. Dabei geht es auch um die Frage: Warum wurde bei den Suchaktionen in und über der Wiese der Körper des nun gefundenen Kindes nicht entdeckt?
Vermisster Arian gefunden? Polizei will ein Szenario nach Fund von Kinderleiche in Niedersachsen
Ein mögliches Szenario ist, dass der Leichnam erst nach dem großangelegten Sucheinsatz an den Fundort gekommen ist. Es ist auch nicht völlig auszuschließen, dass es sich um ein anderes Kind handelt.

Zum Hintergrund: In der Region im Landkreis Stade wird Arian seit dem 22. April vermisst. Der aus Elm, einem Ortsteil von Bremervörde zwischen Bremerhaven und Hamburg, stammende Junge wurde rund eine Woche lang von Einsatzkräften und freiwilligen Helfern an Land, aus der Luft und im Wasser gesucht – Tag und Nacht. Zeitweise waren bis zu 1200 Menschen beteiligt. Auch in den Wochen danach gab es immer wieder koordinierte Suchaktionen.
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Leiche eines Kindes auf Wiese entdeckt: Theorien der Polizei zum Vermissten Arian
Nach den vergeblichen Suchen hatte die Polizei angekündigt, dass die fünfköpfige Ermittlungsgruppe ihre Arbeit fortsetzen werde. Zuvor hatte die Behörde mitgeteilt, dass die Ermittler zwei Monate lang vorhandene Hinweise nach und nach abarbeiten sollten.
Es gab mehrere Vermutungen der Polizei zu der Frage, was Arian geschehen sein könnte. Als am wahrscheinlichsten galt demnach, dass der Junge einen Unfall ohne fremde Beteiligung hatte. Gegen einen Kriminalfall sprach damals, dass die Einsatzkräfte kleine Fußabdrücke an dem Fluss Oste fanden, die wahrscheinlich von Arian stammten. Mit Material der dpa.