„Haben Beweise dafür“: Selenskyj warnt Europa vor weiterem Putin-Angriff

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Russland bekriegt die Ukraine. Doch Putin soll mehr wollen: Selenskyj spricht von Beweisen für weitere Angriffspläne Moskaus auf Europa.

Kiew – Die Ukraine soll nur der Anfang sein: Kiew will erfahren haben, dass Russland weitere militärische Schläge in Europa plant. Während die ukrainische Hauptstadt erneut schweren Bombardierungen Moskaus ausgesetzt ist, warnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte den Kontinent vor neuen, nicht näher beschriebenen militärischen Schachzügen der Armeen des Kremls. Muss sich bald das nächste europäische Land vor einem Angriff Russlands fürchten?

Selenskyj: Russland bereitet neue Militäroperationen in Europa vor

„Wir stellen einen weiteren geistigen Rückschritt der russischen Führung fest und haben Beweise dafür, dass sie neue Militäroperationen in Europa vorbereitet“, schrieb Selenskyj in sozialen Medien. Er teilte die Beweise aber nicht und ging nicht näher auf konkrete Ziele ein. Die Ukraine werde seine Partner über die von unseren Geheimdiensten erlangten Erkenntnisse auf dem Laufenden halten. Zuvor hatte ihm der Leiter des militärischen Geheimdienstes HUR, Kyrylo Budanow, Bericht über die aktuelle Lage erstattet.

Selenskyj versprach, die Beweise über die angesprochenen russischen Militäroperationen mit den Partnern Kiews zu teilen. „Wir werden unsere Partner über die Fakten informieren, die unsere Nachrichtendienste aufgedeckt haben“, kündigte er an. „Wir bereiten gemeinsame Verteidigungsentscheidungen vor, insbesondere mit dem Vereinigten Königreich und der EU.“

Selenskyj berät in Großbritannien über Verteidigung

Selenskyj lobte zudem die westlichen Sanktionen gegen Moskau: „Wir sind zudem Zeugen des spürbaren Schadens, den die Sanktionen dem russischen Wirtschaftssystem zufügen. Dies bestätigt die Richtigkeit unseres Kurses, Russland durch die Verschärfung von Sanktionen und andere Druckmittel zur Beendigung des Krieges zu zwingen.“

Selenskyj wird am Montag (23. Juni 2025) für Gespräche über die Verteidigung gegenüber Russland mit Verbündeten in Großbritannien zusammentreffen. „Bei meinem heutigen Besuch im Vereinigten Königreich werde ich mit unseren Partnern genau dieses Thema erörtern – unsere Verteidigung, die das Fundament einer deutlich stärkeren gemeinsamen Sicherheit werden muss“, erklärte Selenskyj in Onlinediensten. „Wir werden auch über neue und kraftvolle Schritte verhandeln, um den Druck auf Russland wegen dieses Krieges zu erhöhen“, fügte Selenskyj hinzu.

Bomben über Kiew: Russischer Angriffskrieg in der Ukraine tobt schwerer als je zuvor

Obwohl sich der internationale Fokus nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen aktuell auf den Krieg zwischen Israel und den Iran richtet, tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine weiter. Bei Angriffen von Putins Truppen auf Kiew und die Umgebung der Hauptstadt sind nach Behördenangaben in der Nacht zum Montag mindestens fünf Menschen getötet worden. Im Bezirk Schewtschenkiwskyj im Westen Kiews sei ein Hochhaus teilweise zerstört worden, erklärte Innenminister Ihor Klymenko. Vier Menschen seien dabei getötet worden. Ein weiteres Todesopfer gab es demnach im südlich von Kiew gelegenen Bila Zerkwa. Rund 20 Menschen seien zudem verletzt worden.

Der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Timur Tkatschenko, sprach von einem „weiteren massiven Angriff auf die Hauptstadt“. Offenbar sei Kiew in „mehreren Wellen“ mit Drohnen attackiert worden. Wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten, waren in Kiew starke Explosionen zu hören. Sie hörten zudem das Geräusch einer über dem Stadtzentrum kreisenden Drohne sowie Schüsse.

Ukraine will Gegenschläge auf russischem Territorium ausbauen

Auch die Ukraine will seine Gegenschläge gegen den Aggressor Russland verstärken. Der ukrainische Armeechef Oleksandr Syrskyj kündigte die Ausweitung der ukrainischen Angriffe auf militärische Ziele in Russland an. „Natürlich werden wir weitermachen“, sagte Syrskyj laut einem am Sonntag veröffentlichten Pressebriefing.

Die Angriffe sollten sowohl verstärkt werden als auch tiefer in russisches Gebiet hineinreichen. Die geplante Ausweitung der ukrainischen Angriffe sei Teil der ukrainischen Selbstverteidigungsstrategie. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine läuft bereits mehr drei Jahre. Die Ukraine haben Moskau und Kiew haben ihre Drohnenangriffe zuletzt verstärkt. Bemühungen um eine Waffenruhe in der Ukraine scheiterten bislang. (cgsc mit dpa und afp)

Auch interessant

Kommentare