Wegen rüpelhaften Verhaltens: Ryanair fordert Alkohol-Limit für Passagiere

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Bei Ryanair ist der Geduldsfaden gerissen: Die Airline verlangt eine Alkoholgrenze für Passagiere am Flughafen. Zu oft würden Fluggäste ein rüpelhaftes Verhalten an den Tag legen.

Hintergrund für die Forderung der irischen Billigfluglinie ist eine Klage, die aktuell gegen einen solchen Störenfried läuft. Im April 2024 musste ein Ryanair-Flug umgeleitet werden, weil dieser an Bord Unruhe stiftete. Kostenpunkt für die außerplanmäßige Landung und Übernachtung in Porto: 15.350 Euro. Diesen Betrag fordert die Airline nun von dem Fluggast zurück.

Flugpassagiere sorgen immer häufiger für Zwischenfälle an Bord

Flugpassagiere sitzen im Flugzeug.
Mit ihrem störenden Verhalten sorgen manche Passagiere für eine außerplanmäßige Zwischenlandung. (Symbolbild) © Panthermedia/Imago

„All diese Kosten wären nicht angefallen, wenn dieser störende Passagier nicht eine Umleitung nach Porto erzwungen hätte, um die Sicherheit des Flugzeugs, der 160 Passagiere und der 6 Besatzungsmitglieder an Bord zu gewährleisten“, schreibt Ryanair in einer Mitteilung. Allein die Übernachtung der Passagiere und Crew machen 7.000 Euro auf der Rechnung aus. Hinzu kommen unter anderem 2.500 Euro für die Flughafengebühren und 1.800 Euro für eine Ersatz-Crew.

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Ryanair gibt vor allem den zuständigen EU-Behörden die Schuld an diesem Dilemma: „Die europäischen Regierungen versäumen es immer wieder, Maßnahmen zu ergreifen, wenn störende Passagiere die Sicherheit von Flugzeugen gefährden und sie zur Umleitung zwingen.“ Laut der International Air Transport Association (IATA), dem Dachverband der Fluggesellschaften, kommt es immer häufiger zu Zwischenfällen in Flugzeugen aufgrund von „rüpelhaften Passagieren“.

Zwischen 2021 und 2022 stieg die Anzahl von einem Vorfall pro 835 Flüge auf einen Vorfall pro 568 Flüge an. Darunter fällt Verhalten wie Nichteinhaltung von Regeln, verbale Attacken und Alkoholkonsum.

Maximal zwei alkoholische Getränke für Passagiere, fordert Ryanair

Um das störende Verhalten von Passagieren zu unterbinden, hat Ryanair den Verkauf von Alkohol an Bord bereits eingeschränkt, wie die Airline mitteilt. Das Problem sieht die Fluggesellschaft allerdings mehr an den Flughäfen, wo Passagiere sich bereits vor dem Boarding mit alkoholischen Getränken versorgen. „Bei Flugverspätungen konsumieren die Passagiere auf den Flughäfen jedoch übermäßig viel Alkohol, ohne dass der Kauf oder der Konsum eingeschränkt wird“, kritisiert Ryanair. Die Airline fordert, dass pro Passagier nicht mehr als zwei Getränke ausgeschenkt werden sollten. Dies könne über die Bordkarte überwacht werden, so wie es auch bei Duty-free-Artikeln der Fall sei.

„Es ist an der Zeit, dass die EU-Behörden Maßnahmen ergreifen, um den Verkauf von Alkohol auf Flughäfen einzuschränken“, fordert die Airline. Auf diese Weise könne ein sichereres und besseres Verhalten der Fluggäste an Bord der Flugzeuge und ein sichereres Reiseerlebnis für Passagiere und Besatzungen in ganz Europa gewährleistet werden.

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