Solarkonzern Meyer Burger zieht Konsequenzen: Modulproduktion in Deutschland wird eingestellt

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Meyer Burger bereitet die Schließung des Standorts im sächsischen Freiberg bereits für Ende April vor. © Sebastian Kahnert/dpa

Noch im Januar sendete das Solarunternehmen Meyer Burger einen Hilferuf an Bundeswirtschaftsminsister Robert Habeck, um die Solarmodulproduktion in Deutschland zu belassen. Nun zieht sich das Unternehmen zurück.

München – Meyer Burger bereitet die Schließung des Standorts im sächsischen Freiberg bereits für Ende April vor. Das gab das Unternehmen am Freitagmorgen bekannt.

Mitte Januar hatte das Schweizer Unternehmen angedroht, seine Solarmodulproduktion in Deutschland zu schließen, sollte die Bundesregierung nicht schnell handeln. Das Unternehmen kritisiert vor allem Dumpingpreise für Solarmodule aus China. Mit der Fabrik in Freiberg (Sachsen) besitzt das Unternehmen nach eigenen Angaben den größten Betrieb für Solarmodulproduktion in Europa. 

In fünf Jahren noch Solarproduktion in Deutschland? Habeck sagte „Ja“

Noch im Januar hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sich erneut für den Erhalt einer Solarmodulproduktion in Deutschland und Europa ausgesprochen. Dann könne man mitreden bei der technischen Entwicklung und „bei den digitalen Systemen, die wir in die Solaranlagen einbauen“, sagte der Grünen-Politiker am 23. Januar in Berlin beim Handelsblatt-Energiegipfel. „Wir sind gut beraten auch aus Resilienzgründen, dass wir jetzt einen Teil der Fertigungswissens in Deutschland und in Europa halten.“

Derzeit kämen 90 Prozent der Solarinstallationen aus China. Von den übrigen zehn Prozent komme ein Teil aus Europa und ein kleiner Teil aus Deutschland. Es werde darüber geredet, wie dies gehalten werden könne. Die Frage, ob es in fünf Jahren noch eine Solarindustrie in Deutschland geben werde, beantwortete Habeck mit „Ja“.

Das Solarunternehmen Meyer Burger hatte bereits eine Woche vor Habecks Aussagen mit der Schließung seiner Solarmodulproduktion in Deutschland gedroht und dies mit der Konkurrenz vor allem aus China begründet. Habeck sagte daraufhin, dass sein Ministerium mit Meyer Burger und mit anderen solaren Herstellern in intensivem, täglichem Kontakt sei.

Mit Material von dpa

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