Kostümierte Betrüger in Kroatien ändern plötzlich ihre Preise. Ein Tourist zahlt das Fünffache, die Aufregung geht durch die Medien.
München – Eine neue Betrugsmasche erschüttert Split, das immer gerne von Touristen besucht wird: Am weltberühmten Diokletianpalast nutzen verkleidete „römische Soldaten“ die Gutgläubigkeit von Urlaubern aus. Was als harmloses Touristenfoto beginnt, endet oft mit überhöhten Forderungen und Streit.

Falsche Soldaten am berühmten Diokletianpalast: Touristen aufs Kreuz gelegt
Das historische Zentrum von Split wird von einer dreisten Touristenabzocke heimgesucht. Zwei junge Männer in römischen Uniformen haben sich am berühmten Diokletianpalast als zweifelhafte Straßenkünstler etabliert, wie das kroatische Nachrichtenportal Slobodna Dalmacija berichtet.
Ihre Masche ist perfide durchdacht: Die kostümierten Männer sprechen ausländische Besucher an und laden sie zu einem Foto ein. Auf die Frage nach dem Preis geben sie sich bescheiden: „Wir sind Studenten, gebt uns, was ihr wollt“.
Preisschock nach dem Fotoshooting am UNESCO-Weltkulturerbe in Kroatien: Urlauber erschüttert
Ein aktueller Fall zeigt das dreiste Vorgehen der falschen Soldaten: Als Touristen fünf Euro für die gesamte Gruppe anboten und die Kostümierten zustimmten, änderte sich nach dem Fotoshooting plötzlich die Preisgestaltung. Die römischen Soldaten behaupteten dreist, der Preis betrage fünf Euro pro Person – insgesamt also 25 Euro statt der vereinbarten fünf Euro für alle. Oft müssen Touristen tief in die Tasche greifen, wie ein Tourist beweist.
„Nach einigem Streit gaben die Freunde 15 Euro, nur um die Sache zu beenden“, berichtet ein betroffener Tourist auf Reddit. Der Vorfall zeigt ein typisches Muster der Abzocke am beliebten Touristenmagnet.
Historischer Schauplatz wird zur Betrugsbühne: „Ziehen Touristen über den Tisch“
Das Peristyl, der zentrale Platz des Diokletianpalastes, wie split-dalmatien.com schreibt, wo einst Kaiser Diokletian Audienzen abhielt, dient heute als Kulisse für die zwielichtigen Geschäfte der Straßenkünstler.
UNESCO-Weltkulturerbe unter Druck: Tourismus als Fluch und Segen
Der Diokletianpalast steht exemplarisch für die Herausforderungen vieler UNESCO-Weltkulturerbestätten weltweit. Wie die UNESCO Deutschland betont, stehen Welterbestätten heute vor gewaltigen Herausforderungen: Klimawandel, Kriege, Naturkatastrophen, Bauvorhaben und ein Besucheraufkommen, das sensible Kulturstätten gefährdet. Die Welterbekonvention schreibt der Vermittlung von Welterbe eine ebenso große Bedeutung zu wie dem Schutz und Erhalt, doch der Massentourismus kann paradoxerweise zur Bedrohung für das werden, was er eigentlich bewundern möchte.
In den sozialen Medien häufen sich die Beschwerden über die aggressiven Verkaufsmethoden. „Sie haben eine normale Studentenbezahlung pro Stunde, aber da sie nur wenige Stunden am Tag arbeiten, ziehen sie Touristen über den Tisch“, kommentiert ein Nutzer die Praktiken.
Urlauber können sich erfolgreich wehren: „Geht einfach weg“
Die Empörung in Online-Foren ist groß. Betroffene Urlauber raten zu klaren Absprachen und zum Weggehen bei verdächtigen Angeboten. „Geht einfach weg, was können sie schon machen – Diokletian rufen?“, scherzt ein Kommentator über die machtlosen Straßenkünstler.
Tatsächlich haben die verkleideten Männer keine rechtliche Handhabe, Touristen zum Zahlen zu zwingen. Split und Kroatien als Land kämpfen bereits mit verschiedenen Touristenabzocken und die römischen Soldaten am Diokletianpalast fügen dieser Liste nun eine weitere fragwürdige Attraktion hinzu, die dem Ruf der kroatischen Küstenstadt schadet. (Quellen: Slobodna Dalmacija, split-dalmatien, reddit, ank)