Wichtig für Besitzer von Öl-Heizungen: Ab jetzt gehen die Preise für Heizöl rauf
Wer seinen Öltank für die kommende Heizsaison noch nicht aufgefüllt hat, sollte das schleunigst nachholen. Denn bei den Preisen kippt die Stimmung.
München – Wer im Winter nochmal mit Öl heizen will, der hatte es dieses Jahr nicht einfach bei der Wahl des richtigen Zeitpunktes zum Auftanken. Während in den Vorkrisenzeiten die Heizölpreise relativ gut vorhersehbar waren – im Frühjahr eher niedrig, im Herbst dafür höher – spielen die Preise aufgrund des Kriegs in Nahost 2024 verrückt.
Heizölpreise steigen stark: Jetzt auf den nächsten Winter vorbereiten
Jetzt aber steigen die Ölpreise insgesamt – und damit auch die Heizölpreise – nochmal spürbar an. Erst vergangene Woche (21. / 22. August) fielen die Preise für 100 Liter Heizöl auf das Jahrestief von 93 Euro. Diesen Wert hatte es zuletzt Anfang Juni erreicht, zum ersten Mal seit einem Jahr. Wer also letzte Woche seinen Öltank aufgefüllt hat, hat sehr schlau gehandelt.
Für alle anderen die schlechte Nachricht: seit ein paar Tagen geht es wieder deutlich bergauf, am 28. August ist der Wert wieder bei 95,5 Euro/100 Liter Heizöl. Und aufgrund der nahenden Heizsaison ist es eher unwahrscheinlich, dass die Preise nochmal wirklich sinken. Die steigende Nachfrage lässt die Heizölpreise im Spätsommer in der Regel wieder steigen.
Allerdings darf man die Spannungen im Nahen Osten nicht außer Acht lassen. In den vergangenen Tagen waren die Ölpreise deswegen zusammen mit der Sorge vor einer möglichen Schließung libyscher Ölfelder um sieben Prozent gestiegen. Das hat sich auch an der Tankstelle bemerkbar gemacht: nachdem Benzin und Diesel am 21./22. August auf das Jahrestief gefallen waren, sind die Preise seitdem nochmal in die Höhe getrieben worden.
Heizöl wird teurer – CO₂-Preis steigt im Januar nochmal deutlich
Ebenfalls wichtig für Heizölkunden ist der 2025 erneut steigende CO₂-Preis. Ab 1. Januar 2025 wird der Preis pro Tonne CO₂ auf 50 Euro steigen. Das sind zehn Euro mehr als heute. Das wird sich bei allen bemerkbar machen, die fossile Energien benutzen, etwa zum Heizen oder an der Tankstelle. Hier nochmal tabellarisch abgebildet, wie sich der Preis in den kommenden Jahren ändern wird:
Jahr | CO2-Preis pro Tonne |
---|---|
2023 | 30 Euro |
2024 | 40 Euro |
2025 | 50 Euro |
2026 | 55 bis 65 Euro |
2027 | freie Preisbildung nach Angebot und Nachfrage! |
Der Anstieg wird aktuell von der Bundesregierung festgelegt, im Rahmen des nationalen Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG). Das BEHG greift bis einschließlich 2026. Danach steigt Deutschland in den europäischen Emissionshandel ein, kurz ETS. Damit wird der CO₂-Preis nicht mehr von der Regierung festgesetzt, sondern bildet sich am Markt anhand von Angebot und Nachfrage.
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Kosten für Heizen und Tanken steigen bald deutlich an
Die freie Preisbildung im ETS sollten Verbraucher und Verbraucherinnen besonders im Auge behalten. Ende August 2024 liegt der Preis am europäischen Markt bei rund 70 Euro pro Tonne CO₂. Er schwankt aber durchaus sehr stark, so erreichte er 2023 den Höchststand von 100 Euro.
Der Preis hängt von Angebot und Nachfrage ab: Wenn sehr viele Menschen und Unternehmen CO₂-Zertifikate brauchen (weil sie ihr Verhalten noch nicht umgestellt haben), dann wird der Preis immer höher. Das Angebot an Zertifikaten wird von der EU nämlich im Laufe der Zeit künstlich verringert.