„Müssen ihn zu Grabe tragen“: Beliebter Holz-Obelix ist nicht mehr zu retten – Ersatz gewünscht

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Muss zu Grabe getragen werden: der Obelix, der seit vielen Jahren vor dem Rathaus in Hohenpeißenberg liegt. Thomas Dorsch hofft, dass mithilfe von Spenden ein neuer angeschafft werden kann. © DP Pictures

Rund zwei Jahre, nachdem er saniert worden war, ist er nicht mehr zu retten, der große Obelix, der seit vielen Jahren im Gras vor dem Rathaus liegt. Nun werden Spender für einen Ersatz gesucht.

Hohenpeißenberg – Die meiste Zeit seines Lebens ist Obelix im Gras vor dem Hohenpeißenberger Rathaus gelegen. In weiß-blau gestreifter Hose, mit rotem Gürtel und roten Schuhen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, im Schatten eines Baumes, unweit seines abgelegten Hinkelsteins. Vor etlichen Jahren hatte sich der Holzkoloss dort niedergelegt und diesen Platz nur noch äußerst selten verlassen, sodass Obelix und das Rathaus für viele Bürger inzwischen zusammengehören. Dank des hölzernen Galliers wussten die Hohenpeißenberger Buben und Mädchen von klein auf, wo das Rathaus zu finden ist, nämlich da, wo der Obelix liegt.

Eigentlich hätte seine Karriere anders verlaufen sollen: Der hölzerne Koloss war von Künstler Michael Pratsch geschaffen worden, um in Schwaiganger als Hindernis bei Vielseitigkeitsturnieren zu dienen. Doch der dicke Bauch bereitete den Pferden immer wieder Probleme, weil die runde Form für die Tiere schwer einzuschätzen sei, hieß es, und Obelix wurde als Hindernis ausgemustert.

Obelix ist nicht mehr zu retten: Beliebter Holz-Koloss muss ersetzt werden

Zu Beginn war geplant, dass der Obelix am Hohenpeißenberger Badesee Platz finden sollte, wenn dieser fertiggestellt sein würde. Als Übergangslösung wurde er zum Rathaus gebracht. „Dort ist er so gut angekommen, dass er dann nicht mehr aufstehen wollte“, erzählt der Hohenpeißenberger Bürgermeister Thomas Dorsch beim Pressetermin. Und Obelix blieb liegen.

Doch nun sind seine Tage gezählt: Sein linker Arm ist abgebrochen – vermutlich, weil sich ein Rastender darauf niedergelassen hatte. An der Bruchstelle ist auch für medizinische Laien unschwer zu erkennen, dass es sich um einen komplizierten Splitterbruch handelt: Holzsplitter liegen in der Wiese, die Wunde offenbart, dass das Material unter dem Lack marode und morsch ist. „Dieser Schaden ist irreparabel“, sagt Dorsch.

Kunstwerk lag erst in Schwaiganger

In besseren Tagen trug der Gallier, der als Baby in den Kessel mit Zaubertrank gefallen war und seitdem über Zauberkräfte verfügte, immer einen großen Hinkelstein mit sich, für den Normalstarke einen Kran benötigt hätten, doch diese Zeiten sind für den Hohenpeißenberger Obelix nun endgültig vorbei. Der große Hinkelstein, der beim Bau der Umfahrung für ihn abgefallen war, liegt über ihm im Gras. Mit seinem gebrochenen Arm wird er ihn nie wieder aufheben können.

Die Krankengeschichte des Obelix begann vor rund dreieinhalb Jahren: Die Ameisen hatten die Holzfigur entdeckt und offensichtlich Geschmack an dem hölzernen Gallier gefunden. Sie hatten gewaltig an ihm genagt. Also war Obelix von Bauhof-Mitarbeitern abtransportiert und erstmal an einem vor Ameisen sicheren Ort zwischengelagert worden. Anschließend hatten ihn Bauhof-Mitarbeiter generalsaniert. Mehrere Tage lang war die Holzfigur abgedichtet, ausgebessert und schließlich neu lackiert worden. Nachdem die Sanierung beendet war, hatten Bauhof-Mitarbeiter den Obelix vor rund zwei Jahren wieder an seinen angestammten Platz vor dem Rathaus in Hohenpeißenberg abgelegt.

Mit Spenden zum neuen Obelix

„Wer rastet, der rostet“, besagt ein bekanntes Sprichwort. Auch, wenn es bei Obelix kein Rost war, das lange Im-Gras-Liegen hat dem hölzernen Koloss nicht gutgetan. Bald müssen seine Überreste entfernt werden. „Jetzt müssen wir ihn zu Grabe tragen“, sagt Dorsch. Da in Hohenpeißenberg das Rathaus und der Gallier zusammengehören, „wäre es schön, wenn wir wieder einen neuen Obelix hätten“, meint der Bürgermeister. Doch aus der Gemeindekasse könne der Nachfolger nicht finanziert werden. Er schätzt, dass es rund 5000 Euro kosten wird, bis ein neuer Obelix seinen Platz im Gras vor dem Rathaus einnehmen kann. Auch Baumspenden seien willkommen.

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„Wir würden uns sehr über Spenden freuen, damit wir wieder einen Obelix anschaffen können“, sagt Dorsch. Damit die Buben und Mädchen in Hohenpeißenberg auch künftig wüssten, wo das Rathaus zu finden sei: nämlich neben dem Obelix.

Spenden für den neuen Obelix können an die Konten der Gemeinde Hohenpeißenberg überwiesen werden: Sparkasse Oberland, IBAN: DE62 7035 1030 0000 2000 14 und Raiffeisenbank Pfaffenwinkel, IBAN: DE33 7016 9509 0002 5154 58

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