Atomeisbrecher aus Russland in der Arktis beschädigt – Reederei gibt sich bedeckt
Das massive russische Schiff „50 Jahre Sieg“ hat einen Frachter gestreift. Über die Ursache ist offiziell zunächst nichts bekannt.
Murmansk – Mit gigantischen Eisbrechern hält Russland Seerouten im hohen Norden auch im Winter offen. Eins dieser Schiffe war jetzt in einen Unfall verwickelt. Der russische Atomeisbrecher „50 Let Pobedy“ („50 Jahre Sieg“) ist in der Karasee mit einem Frachtschiff kollidiert. Sein Bug ist jetzt beschädigt.
Die russische Staatsreederei Atomflot in Murmansk bestätigte den Vorfall. Sie gab jedoch nur bekannt, dass der Eisbrecher während eines Einsatzes „in den rauen Bedingungen der Arktis“ einen Schaden erlitten habe. Von dem Zusammenstoß als Ursache war nicht die Rede.
Der Atomeisbrecher sei weiter seetüchtig, berichtete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass. Verletzte habe es nicht gegeben. Für die zwei Reaktoren und andere Systeme gebe es keine Gefahr. Fotos zeigten indes, dass die Bordwand mehrere Meter breit eingerissen war. Das 159 Meter lange Schiff wurde 1993 in Dienst gestellt. Die Karasee ist ein Teil des Polarmeeres in der Arktis nördlich von Russland.
Grönland in Arktis: Russland kommentiert Trump-Wunsch zurückhaltend
Der Vorfall ereignet sich in einer Zeit, in der die Arktis politisch im Fokus ist. US-Präsident Donald Trump hat zuletzt wiederholt sein Interesse an Grönland bekundet, das zwar weitgehend autonom ist, offiziell aber zum Königreich Dänemark gehört. Dabei schloss er auch wirtschaftlichen oder militärischen Zwang nicht aus, um die Kontrolle über die größte Insel der Erde zu erlangen.
Russland unter Präsident Wladimir Putin hatte zu Jahresanfang verhalten darauf reagiert: Die Arktis sei eine Zone nationalen Interesses für Russland, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Moskau beobachte die „dramatische Entwicklung“ aufmerksam, dies sei aber eher eine bilaterale Angelegenheit zwischen den USA und Dänemark.

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Atomeisbrecher aus Russland: Die Daten zum Model „50 Jahre Sieg“
Der Atomeisbrecher „50 Jahre Sieg“ ist laut dem Reiseanbieter Inventia mit 75.000 PS der stärkste Eisbrecher der Welt, und kann bis zu drei Meter dickes Eis brechen. Er ist das modernste Schiff der „Arktika-Klasse“ und ein Schwesterschiff der „Yamal“. 64 Außenkabinen und Suiten, sowie ein Restaurant, ein Innenpool und ein Hospital gehören demnach zur Ausstattung. (frs mit dpa)