"Zu teuer, nicht effektiv": Meinungen zu induktivem E-Auto-Laden auf A6

Ein technischer Meilenstein sorgt für hitzige Diskussionen: Der Start des induktiven Ladens auf der A6 polarisiert die Leser. 

Der vollständige Artikel, auf den sich die folgende Kommentar-Analyse bezieht, ist hier verfügbar: Revolution auf der A6: Diese deutsche Autobahn lädt das E-Auto beim Fahren

Besonders dominant sind zwei Lager: Während viele die enormen Kosten und die ökonomische Sinnhaftigkeit grundsätzlich infrage stellen, üben andere harte Kritik an technischen Risiken, Effizienz und praktischer Realisierbarkeit der neuen Infrastruktur. Dazu kommen Stimmen, die auf soziale Fairness und Abrechnung, politische Weichenstellungen sowie mögliche gesundheitliche Folgen fokussieren. Ein kleinerer, optimistischer Anteil hebt das Innovationspotenzial hervor. 

Verteilung der Meinung zu "So kontrovers diskutieren die Leser das induktive Laden auf der Autobahn"
Insgesamt schwingt in der Debatte viel Skepsis und technischer Pessimismus mit. FOCUS Online

Skepsis bei Kosten & Nutzen

Den größten Anteil der Leserschaft (34 Prozent) beschäftigen vor allem die enormen Kosten, die sie dem induktiven Ladesystem bescheinigen. Viele kritisieren, dass sowohl Bau als auch Unterhalt der Strecken kaum zu stemmen seien, die Allgemeinheit für eine einseitig nutzbare Infrastruktur zahlt und Reparaturen die Wirtschaftlichkeit in Frage stellen. Gefordert wird eine stärkere Nutzerfinanzierung.

"Ich bin pro E-Auto, aber das hat keine Zukunft. Zu teuer, nicht effektiv und Reparaturen an der Fahrbahn werden kompliziert."  Zum Originalkommentar

"Wieder ein Beispiel dafür, wie dieser Staat abermals Milliarden in den Sand setzt. Allein die Kosten. Was passiert, wenn ein Straßenabschnitt erneuert werden muss? Das ganze Gedöns muss rausgerissen und erneuert werden. Unbezahlbar!!! Dieses sinnlose Projekt muss sofort eingestampft werden."  Zum Originalkommentar

"Was für ein geförderter Unsinn. Wir gehen in unserem Businessplan davon aus, dass alle Strecken mit so was nachgerüstet werden, damit die Industrie Autos mit kleinerer Batterie baut. Das sollen die User mal selber zahlen und nicht per Umlage die Allgemeinheit. Der Bund hat offenbar auch zu viel Geld, bzw. zu wenig Expertise bei der Auswahl förderungswürdiger Projekte."  Zum Originalkommentar

"In der Praxis nicht umsetzbar. Es müsste die Straße neu gemacht werden, das ist unter normalen Bedingungen schon ein Problem in Deutschland. Was würde das Ganze kosten? Wenn man mal rechnet! Wie viele Autos können denn da gleichzeitig geladen werden? Oder fahren die dann direkt mit dem Strom?"  Zum Originalkommentar

Technische Bedenken

Mit einem Anteil von 22 Prozent gibt es erhebliche technische Bedenken. Leser bemängeln Ladeverluste, Wirkungsgrad und die Konkurrenzfähigkeit gegenüber Alternativen wie Wechselakkus. Es wird angezweifelt, ob das System praktisch, sicher und effizient genug funktioniert, um einen flächendeckenden Nutzen zu entfalten.

"Die einzelne Spule wird wohl 20kW übertragen können, nicht kWh! Theoretisch könnte man pro Fahrstunde somit 20kWh laden. Da sind aber noch viele Fragen offen, z.B. Abrechnungsmodus, Preise etc. Flächendeckend ist das kaum möglich aufzubauen, weil viel zu aufwendig und teuer. Also dürfte sich das auf Autobahnen beschränken, da die Fahrtzeiten auf anderen Straßen viel kürzer sind. Ich persönlich halte das Ganze für eine Schnapsidee. Man macht heute vieles, weil es machbar ist und vergisst dabei die Sinnhaftigkeit. Viel besser wäre es, die Fahrzeuge mit Wechselakkus auszurüsten, die dann innerhalb weniger Minuten wechselbar wären. Der Akku würde einem Stromversorger gehören, man bezahlt lediglich den Verbrauch. Aber diese Lösung hat man, wie so oft, bereits frühzeitig verschlafen."  Zum Originalkommentar

"Technisch ist das machbar. Der Wirkungsgrad und damit die Kosten werden das tote Pferd nicht zum Reiten einladen. Die Anfälligkeit des Systems wird auch nicht zu vernachlässigen sein."  Zum Originalkommentar

"Das ist zwar nicht eine wirklich neue Idee, aber schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. So könnte man einem der beiden Hauptprobleme der E-Autos, der Ladezeit, schon mal sehr gut begegnen. Aber, bekommt man überhaupt so viel Strom (es sind dann ja hunderte von Autos) umgesetzt, ohne dass die Straße schmilzt?"  Zum Originalkommentar

"Die nächste Schnapsidee, so wie die bereits gescheiterte Oberleitung. Durch den unvermeidlichen großen Abstand der Spulen sind die Verluste enorm. Außerdem müssen die Spulen Eisenkerne haben, was das bei den Batterien gesparte Gewicht wieder kompensiert. Von den Kosten und deren Umlegung ganz zu schweigen."  Zum Originalkommentar

Infrastruktur-Hürden & Material-Aufwand

14 Prozent der Leser warnen vor den infrastrukturellen Herausforderungen – viele verweisen auf den miserablen Zustand vieler Autobahnen, hohe Bau- und Wartungskosten sowie den immensen Bedarf an Materialien wie Kupfer. Befürchtet wird ein langwieriges, teures und materialintensives Projekt ohne nachhaltigen Effekt.

"Das funktioniert doch nur, wenn die Autobahnen einen neuen Belag haben und das Auto einigermaßen ruhig auf der Autobahn fahren kann. Jetzt schaffen wir es nicht mal, die aktuellen Autobahnen so zu pflegen, dass man vernünftig darauf fahren kann, und dann wollen die auch bei der Schnapsidee Stromleitungen darin verbauen. Mal schauen, wie lange es die Stromleitungen aushalten, wenn die Autobahnen nach zwei Jahren aufreißen und sich ausdehnen. Kann niemand bezahlen."  Zum Originalkommentar

"Warum da Autofahren einfach gestalten, so lassen, wie es ist, lasst uns doch mal alles richtig kompliziert und teuer machen. Sollen jetzt alle Autobahnen aufgerissen werden, wo wir es noch nicht einmal schaffen, in 25 Jahren eine zu bauen? Und wo kommen denn die Rohstoffe, wie Kupfer, her für all die Spulen und Drähte? Egal ..."  Zum Originalkommentar

"Völlige Illusion bei tausenden Kilometern Autobahn, die mit Induktionsschleifen nachzurüsten wären. Woher kommt das Personal, das Geld, das Material dafür? Die Leute gehen doch heute schon auf die Barrikaden, wenn auch nur irgendwo ein Meter Straße zugebaut werden soll. Und die entsprechend ausgerüsteten Autos kosten dann wie viel? Die E-Autos kann sich heute schon kein "Normalo" leisten. Wer soll dann die Dinger kaufen? Wieder eine Schnapsidee, für die Millionen verbrannt werden, statt sie sinnvoll in die Infrastruktur zu investieren."  Zum Originalkommentar

Soziale Gerechtigkeit & Nutzerfinanzierung

Neun Prozent der Nutzer lenken die Aufmerksamkeit auf fehlende Klarheit bei Abrechnung, mögliche Zusatzkosten und soziale Ungleichheiten. Befürchtet wird, dass am Ende insbesondere Besserverdienende profitieren, während Allgemeinheit und Steuerzahler die Rechnung tragen.

"Wie wird das vom Autobesitzer bezahlt? Wer verrechnet das?"  Zum Originalkommentar

"Ja, clever: Wenn ich laden muss, einfach eine Strecke über die Autobahn fahren, die dann mit Sicherheit mautpflichtig ist. Wie wird dann der Strom abgerechnet? Geschenkt bekommt man als Deutscher doch nichts mehr…"  Zum Originalkommentar

"Strom für E-Autos muss man sich leisten können. Am Schnelllader kommen gerne über 80ct zusammen. (Shell 74ct, Ionity 81ct, ADAC 84ct,..) Was dann wohl das Laden während der Fahrt kosten wird? Technik für Reiche!"  Zum Originalkommentar

"Eigentlich will die E-Autos keiner, nur mit massiven Steuerzuschuss. Im Endeffekt zahlt die Allgemeinheit und die, die gar kein Auto haben, am meisten von ihren Steuern. Wer ein E-Auto haben will, soll es sich gerne kaufen, aber ohne die Allgemeinheit zu belasten."  Zum Originalkommentar

Gesundheitliche & sicherheitstechnische Risiken

Mit einem Anteil von 6 Prozent artikulieren Leser Sorgen bezüglich möglicher gesundheitlicher Risiken, etwa durch Elektrosmog – insbesondere für Menschen mit Herzschrittmachern oder anderen Einschränkungen. Auch werden allgemeine Langzeitfolgen von starken Induktionsfeldern hinterfragt.

"Elektrosmog ist erwiesen krebserregend. Als 20-Jähriger würde ich woanders lang fahren!"  Zum Originalkommentar

"Die unbezahlbare Möglichkeit testete man bereits in den 80er Jahren erfolgreich, also nichts technologisch Neues. Aber wer möchte schon hunderte Kilometer auf einem starken Induktionsfeld reisen? Gesund ist das bestimmt nicht."  Zum Originalkommentar

"Die Frage ist doch: Wozu? Damit man keinen Ladestopp alle paar hundert Kilometer einlegen muss? Das ist es wert, im Gegenzug stundenlang auf einem elektrischen Strahlungsfeld zu sitzen? Sobald ein Handymast in Sichtweite gebaut werden soll, laufen ganze Dörfer Sturm, nun setzt man sich mit 30 cm Abstand obendrauf? Wirklich? Wir sprechen hier immerhin von einem zweistelligen Kilowattbereich, der übertragen werden muss. Nebendran die Omma mit dem Herzschrittmacher, gute Nacht. Mein Resümee: Schnapsidee."  Zum Originalkommentar

Kritik an Politik und Energieplänen

Ebenfalls sechs Prozent kritisieren politische Entscheidungen und Förderungen. Sie sehen das Projekt als Beispiel für teure Fehlsteuerung, bemängeln die Glaubwürdigkeit der Verkehrswende und befürchten, dass öffentliche Mittel ineffizient eingesetzt werden.

""Revolution auf der Autobahn?" Hatten wir nicht schon genug "Revolutionen" bei der Energie- und Verkehrswende? Die Energie- und Verkehrswende ist von vornherein ein extrem teurer Flop. Die vollkommen unsinnige Abschaltung der bezahlten und funktionsfähigen Kernkraft sowie die exorbitant teure Energie- und Verkehrswende brechen der deutschen Wirtschaft den Hals."  Zum Originalkommentar

"Ladeverluste sind egal, da Sonne und Wind keine Stromrechnungen schicken. Einfach nur ganz fest daran glauben. Ich schlage vor, dass wir erst einmal einer ausländischen Firma 600 Millionen € schenken. Die werden es schon richten. Kann Habeck da nichts organisieren?"  Zum Originalkommentar

"Oder ganz einfach kapieren, dass der Klimaschwindel eh inzwischen aufgeflogen ist und ganz flott mal wieder anfangen, gute Verbrenner-Autos zu bauen? Aber dann müsste der Staat ja auf die Milliarden über Milliarden Steuern verzichten, die er mit der Besteuerung der Luft einnimmt. Das ist der Grund, warum er einfach nicht davon lassen kann."  Zum Originalkommentar

"Interessantes Anwendungsgebiet altbekannter Technik. Mal sehen, wie lange es dauert, bis die Politik das wieder kaputt macht. Sind die Grünen schon dagegen?"  Zum Originalkommentar

„Kleinere Akkus, weniger Rohstoffe – ein Schritt für die E-Mobilität?“

Fünf Prozent der Leserschaft sehen positive Ansätze und Innovationspotenzial in der neuen Technik. Sie heben hervor, dass induktives Laden der Elektromobilität durch günstigere Autos, geringeren Rohstoffbedarf und kleinere Batterien einen Schub verleihen könnte. Einzelne Kommentierende zeigen sich gespannt und offen für die Ergebnisse der Teststrecke.

"Bin gespannt auf die Ergebnisse des Versuchs. Klingt auf jeden Fall sehr vielversprechend das Ganze."  Zum Originalkommentar

"Sollte das irgendwann flächendeckend funktionieren, könnte man das größte Ärgernis bei E-Autos – den Akku – deutlich verkleinern und damit auch dem hohen Verbrauch an Rohstoffen und der chinesischen Abhängigkeit entgegenwirken... Dann könnten diese Fahrzeuge deutlich günstiger werden und auch für mich in Frage kommen."  Zum Originalkommentar

"Ausgehend von etwa 100kW übertragbarer Leistung braucht man diese Ladespuren natürlich nicht auf der kompletten Autobahnlänge und natürlich nur auf der rechten Spur. Man schwimmt ein paar Kilometer im Verkehr mit und lädt dabei nach. Ideale Lösung für hektische Vertreter oder schwere Gespanne."  Zum Originalkommentar

"Die Idee ist uralt – gut, dass das endlich mal getestet wird. Jetzt hätte ich noch gerne gewusst, wie lang die Teststrecke ist, wie viel Energie pro km übertragen werden kann und wie groß der Abstand zwischen Straße und Empfängerspule ist."  Zum Originalkommentar

Spott, Ironie und Sarkasmus

Die verbleibenden vier Prozent der Kommentare bündeln sich in ironischen und sarkastischen Bemerkungen zur Technik, Berichterstattung und vermeintlichen deutschen Innovationszyklen. Sie hinterfragen pointiert, ob das Projekt je Realität wird, bezweifeln die Fachkenntnis mancher Berichterstattung und spielen humorvoll mit Zukunftsängsten.

"Das hat bestimmt einen ganz berauschenden Wirkungsgrad!"  Zum Originalkommentar

"Lasst uns das System zur Marktreife bringen, um es dann für einen Spottpreis nach China zu verscherbeln und uns selbst verbieten es jemals zu nutzen…/s"  Zum Originalkommentar

"Und früher hatten alle Angst vor Handystrahlen, nun setzen sie sich drauf!"  Zum Originalkommentar

Die Teststrecke auf der A6 wirft viele Fragen auf: Ist das induktive Laden der von vielen erhoffte Durchbruch für die E-Mobilität oder ein teures Experiment ohne Perspektive? Teilen Sie Ihre Meinung! 

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