Nvidia-CEO Jensen Huang widerspricht der allgemeinen Wahrnehmung, dass die Berufsaussichten für die Generation Z düster seien. Er betont die steigende Nachfrage nach jungen Fachkräften, insbesondere im Zuge des Wachstums von Rechenzentren.
Laut Huang würden besonders Elektriker, Klempner und Tischler benötigt, um den Aufbau dieser Anlagen zu unterstützen: "Wir brauchen Hunderttausende von ihnen", sagte er gegenüber Channel 4 News. Auch in Deutschland haben Handwerksmeister beim Gehalt bis zum 60. Lebensjahr die Nase vorn.
Karriere-Option für Gen Z: 100.000 Dollar jährlich für 1500 Arbeiter – pro Rechenzentrum
Die Möglichkeit, ohne Hochschulabschluss ein solides Einkommen zu erzielen, lockt viele US-Amerikaner der Gen Z ins Handwerk. Der CEO des Weltmarktführers für KI-Chips gibt ihnen nun recht: "Der Bereich des Handwerks wird in jeder Volkswirtschaft einen Boom erleben. Man wird jedes Jahr doppelt, dreifach und vierfach so viel leisten müssen", betont er gegenüber dem Fernsehsender.
Das Magazin "Fortune" rechnet vor, dass ein einzelnes 23.000 Quadratmeter großes Rechenzentrum bis zu 1500 Bauarbeiter während der Bauphase beschäftigen kann, wobei viele von ihnen über 100.000 Dollar jährlich, umgerechnet 85.000 Euro, verdienen können. Nach Inbetriebnahme würden noch 50 Fachkräfte gebraucht.
Weitere CEOs pflichten Huang bei: "Uns gehen die Elektriker aus"
Der Fokus auf Handwerksberufe wird auch von anderen Wirtschaftsführern geteilt. Larry Fink von BlackRock äußerte Bedenken hinsichtlich eines drohenden Fachkräftemangels im Bereich des Rechenzentrumsbaus. "Uns werden die Elektriker ausgehen, die wir für den Aufbau von KI-Rechenzentren benötigen", zitiert ihn das Magazin. Ford-CEO Jim Farley sprach kürzlich sogar von 500.000 bis 600.000 fehlenden Fachkräften.

So finden junge Menschen den perfekten Job
Entscheidungswissenschaftler Prof. Johannes Seibert gibt der Gen Z folgende Tipps für die Karriereplanung nach dem Abitur:
- Lebensentscheidung: Die Wahl von Beruf oder Studium prägt nicht nur die Karriere, sondern beeinflusst auch Selbstbild und Zukunftschancen. Eine spätere Korrektur ist zwar möglich, kann jedoch psychisch belasten und gesamtwirtschaftliche Folgen nach sich ziehen.
- Orientierungslosigkeit: Viele Jugendliche treffen ihre Entscheidung am Ende der Schulzeit voreilig und ohne klare Zielvorstellung. Fehlende Unterstützung und mangelndes Verständnis für die Tragweite der Wahl führen häufig zu Studien- oder Ausbildungsabbrüchen.
- Zielklärung: Eine bewährte Methode zur Zielfindung ist der Vergleich extremer Optionen und die Analyse ihrer Vor- und Nachteile. Dabei sollte Ziele offen formuliert sein (z. B. "Ich angesehen sein will"), sodass mehrere Optionen (die Berufe Arzt, Rechtsanwalt oder in Zukunft vermehrt handwerklich Berufe) zum Erreichen dieses Ziels abgewogen werden können.
- Informationsflut: Trotz zahlreicher Informationsquellen sind viele Jugendliche überfordert und greifen auf naheliegende Optionen zurück. Projekte wie "KLUG Entscheiden!" helfen, individuelle und realistische Wege zu entdecken, ohne von der Vielfalt erdrückt zu werden.
- Zukunftsspielräume: Wer sich noch nicht festlegen möchte, sollte Optionen wählen, die möglichst viele Entwicklungsmöglichkeiten offenlassen. Studiengänge wie BWL bieten breite Grundlagen und spätere Spezialisierung, während berufsbegleitende Modelle Flexibilität ermöglichen.