Bianca zieht in ein einsames italienisches Dorf: "Es war die größte Herausforderung, einfach Ja zu sagen"

Ein Haus, das weniger als eine Kugel Eis kosten kann: In Italien werden Häuser zu günstigen Preisen angeboten. Mit dem Angebot wollen die Kommunen eine Strategie gegen Abwanderung entwickeln, die wirtschaftliche Dynamik steigert und neue Einwohner gewinnt. 

Auch Sardinien hält an diesem Vorhaben fest. Auf der Insel werden immer wieder leerstehende Immobilien zu günstigen Konditionen angeboten. Der Fernsehsender "Euronews" berichtet von der Australierin Bianca Fontana, die den Umzug auf einen anderen Kontinent gewagt hat.

Australierin kauft Haus auf Sardinien

Bianca ist Teil der Gruppe von ausgewanderten Bewohnern, die sich von den Offerten der Insel angesprochen fühlen – nicht zuletzt wegen der traumhaften Strände. Sie zog im letzten Jahr nach Sardinien, nachdem sie ein stark renovierungsbedürftiges Haus gekauft hatte.

Die Australierin reflektiert über ihre Erfahrungen und sagt laut "Euronews": "Ehrlich gesagt, es war die größte Herausforderung, einfach Ja zu sagen. Denn diese Entscheidung kann einem Angst machen". Sie hat zudem einen YouTube-Kanal gegründet, auf dem sie über ihr Leben in Italien spricht.

Renovierung auf Sardinien mit finanzieller Unterstützung

Die Förderprogramme auf Sardinien umfassen laut der italienischen Immobilienplattform "Idealista" hauptsächlich Renovierungsarbeiten. Diese hat auch Bianca in Anspruch genommen. 

Sie erhielt Fördergelder und Baubewilligungen, die die Umbauten erleichterten. Nach etwa sechs Monaten sei die Bewilligung gekommen. Einige Monate später habe sie dann das Geld erhalten.

Renovierungsbedürftig, aber günstig: Auf Sardinien werden Häuser zum Spottpreis angeboten.
Renovierungsbedürftig, aber günstig: Auf Sardinien werden Häuser zum Spottpreis angeboten. Getty Images (Symbolbild)

Sardinien lockt mit speziellen Angeboten, um Entvölkerung entgegenzuwirken

Neben dem Immobilienprogramm bietet Sardinien auch Anreize für Familien, um der Herausforderung der niedrigen Geburtenrate von 0,91 Kindern je Frau zu begegnen. Das Förderpaket zielt darauf ab, die demografische Situation zu verbessern und die Bevölkerung zu stabilisieren. 

Hierzu gehören finanzielle Unterstützung für Familien und Mittel zur Förderung von Unternehmensgründungen. Diese Maßnahmen sollen die Region nicht nur attraktiver machen, sondern auch eine Abkehr von der Entvölkerung unterstützen. 

Ein anderes Dorf auf Sardinien hat sich etwas Kurioses gegen den Bevölkerungsschwund einfallen lassen: Nach der Trump-Wahl wurden hier Ein-Euro-Häuser und schnelle Verfahren speziell für US-Bürger angeboten. 

4 Fakten zur Mittelmeer-Insel Sardinien

  • Größe: Nach Sizilien die zweitgrößte Insel des Mittelmeers mit einer Fläche von etwa 24.000 km².
  • Lage: Etwa 180 km westlich des italienischen Festlands.
  • Einwohner: Rund 1,6 Millionen Menschen, was eine sehr geringe Bevölkerungsdichte von etwa 66 pro km² bedeutet.
  • Hauptstadt: Cagliari