Einst von Trump geliefert: Video zeigt gnadenlose Ukraine-Waffe aus den USA

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Die ukrainischen Streitkräfte teilen ein Video, das die ganze Schlagkraft der Javelin dokumentiert. Kiew bekam die Waffe einst von Donald Trump. Bald wieder?

Kursk - Militärisch hat diese Waffe bei vielen Menschen in der Ukraine nach dem heimtückischen Überfall durch das Moskau-Regime aus Russland regelrechten Kultstatus. Nicht nur in Kiew haben sie ganze Wände von Hochhäusern mit Motiven zu der „St. Javelin“ bemalt, der „Heiligen Javelin“, wie sie die Panzerabwehrwaffe aus den USA im Ukraine-Krieg nennen.

Waffen im Ukraine-Krieg: Javelin fügt Russland schwere Verluste zu

Mittlerweile gibt es viele Hinweise darauf, dass die ukrainische Territorialverteidigung und die Armee des geschundenen Landes die russischen Panzer-Verbände des Kreml-Autokraten Wladimir Putin mit just dieser Waffe im Februar und im März 2022 in den Vororten der Hauptstadt Kiew sowie der Millionenstadt Charkiw aufgehalten haben.

Auch in der russischen Region Kursk, wo Putins Armee ukrainische Soldaten zurückdrängt, sorgt die Javelin wohl für empfindliche Panzer-Verluste unter den Russen. Das soll ein Video (siehe Tweet unten) belegen, das das ukrainische Verteidigungsministerium am Dienstag (26. November) auf seinen Social-Media-Kanälen teilen ließ.

Verluste für Wladimir Putin: Ukrainer schießen Russlands Panzer mit der Javelin ab

Es soll von der 36. Marinebrigade stammen, die, oder zumindest Teile von ihr, seit Wochen in der russischen Grenzregion Kursk kämpft. Ort und Zeitpunkt der Aufnahmen lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Zu sehen ist, wie ein Soldat offenbar vom Dach eines gepanzerten Fahrzeuges aus die Lenkwaffe einer Javelin verschießt. Sekunden später schlägt diese Lenkwaffe auf offenem Gelände wohl in einen russischen Panzer ein. Es kommt zu einer gewaltigen Explosion, in deren Folge das nicht klar identifizierbare Panzerfahrzeug in Flammen aufgeht.

Nicht nur die Detonation hat es in sich. Offenbar gibt es für die Besatzung des russischen Panzers schlicht kein Entkommen, während die Ukrainer Putins Panzer jetzt auch mit ihrer „Drachendrohne“ und dem flüssigem Metall Thermit angreifen. Moskaus Militär-Ingenieure finden offenbar kein Mittel gegen das Javelin Medium Antiarmor Weapon System, so die vollständige technische Bezeichnung der Panzerabwehrwaffe des Javelin Joint Venture, eines Zusammenschlusses mehrerer US-Rüstungskonzerne.

Ukrainische Zivilisten werden von der Armee in der Anwendung der Javelin-Panzerabwehrwaffen geschult.
Ukrainische Zivilisten werden von der Armee in der Anwendung der Javelin-Panzerabwehrwaffen geschult. © IMAGO/Mykola Tys

Waffen für die Ukraine: Javelin steuert selbständig in Wladimir Putins Panzer hinein

Zur technischen Einordnung: Die Javelin besteht aus einer schultergestützten Abschussvorrichtung und einer Lenkwaffe mit einer Reichweite von bis zu vier Kilometern sowie einem Gefechtskopf, der eine Hohlladung und einen vorfragmentierten Splittermantel beinhaltet. Der infrarotgelenkte Flugkörper steuert selbstständig ins Ziel, nachdem ein Soldat oder eine Soldatin das Ziel erfasst und abgedrückt hat. Denn: Es handelt sich um eine im Militärjargon sogenannte Fire-and-Forget-Waffe, die nach dem Start nicht mehr in ein Ziel gelenkt werden muss.

Wie die Kyiv Post (KP) im Spätsommer berichtete, soll Kiew Nachschub an jenen Javelin-Lenkwaffen erhalten. Die US-Armee hatte demnach mit dem Joint Venture Lockheed Martin und Raytheon Javelin einen Vertrag über 1,3 Milliarden US-Dollar zur Herstellung von Javelin-Anti-Panzerwaffen sowie zugehöriger Ausrüstung unterzeichnet. Darunter sollen dem Bericht zufolge rund 4000 Raketen für die ukrainischen Streitkräfte sein, um zuvor gelieferte Bestände aufzufüllen, schrieb die KP damals. Doch: Wie geht es nach dem 20. Januar 2025 weiter, wenn Donald Trump (Republikaner) als neuer US-Präsident vereidigt sein wird?

Ukraine-Politik unter Donald Trump: Republikaner lieferte Kiew einst die Javelin

Der 78-Jährige gilt als Kritiker US-amerikanischer Waffen-Lieferungen an das durch Putins Moskau-Regime brutal überfallene europäische Land. Wiederholt hatte der Ex-US-Präsident (2017 bis 2021) angekündigt, Militär-Hilfen kürzen oder ganz streichen zu wollen, um dafür eingeplante Steuergelder stattdessen in innenpolitische Themen zu investieren. Oder wagt der polarisierende Politiker kurzerhand eine Trendwende in seiner Ukraine-Politik?

Ukrainische Offizielle verwiesen jüngst im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) darauf, dass Trump es war, der ihnen während seiner ersten Amtszeit im Jahr 2018 erste Exemplare der schlagkräftigen Javelin-Panzerabwehrwaffen geschickt hatte. Von jenen Lenkwaffen also, die ohne Air-Burst-Schutzsysteme, die die russischen Panzer in der Regel nicht haben, quasi nicht zu verteidigen sind. Wie sich Panzer mit der Javelin bekämpfen lassen, dürften die ukrainischen Soldaten teils schon während Trumps erster Regierung gelernt haben. Mit jenen Javelin, die Trump ihnen geliefert hatte, als im Donbass schon die Kämpfe tobten. (pm)

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