Nach dem Boom kommt die Krise: Wärmepumpen-Absatz verzeichnet dramatischen Rückgang
Die Wärmepumpenindustrie steht vor Herausforderungen. Verwirrende Politik und sinkende Energiepreise bremsen den Boom aus.
Berlin – Dem Boom in der Wärmpumpenwelt wurde ein kräftiger Dämpfer verpasst. Dies geht aus den neuesten Zahlen des europäischen Wärmepumpenverbands EHPA hervor, die am Dienstag (27. Februar), vorgestellt wurden. Im vergangenen Jahr ist der Absatz von Wärmepumpen in 14 europäischen Ländern um fünf Prozent gesunken, nachdem der Verband zwischen 2021 und 2022 noch ein Wachstum von 37,6 Prozent verzeichnet hatte.
Energiepreise und verwirrende Politik sorgen für Ärger
Die 14 Länder, deren Verkaufszahlen bei der EHPA-Pressekonferenz präsentiert wurden, repräsentieren laut Verbandsangaben 90 Prozent des europäischen Wärmepumpenmarktes. Daher lassen sich aus diesen Zahlen verlässliche Trends ableiten.
Der Rückgang der Verkaufszahlen hat laut dem Verband verschiedene Ursachen. Zum einen hat es in verschiedenen Ländern Verunsicherung durch neue Förderpläne gegeben, wie beispielsweise in Deutschland in der Diskussion um das Heizungsgesetz. Zum anderen haben sich die Energiepreise verändert: Nach einem explosiven Anstieg im Jahr 2022 ist der Gaspreis im vergangenen Jahr stetig gesunken und liegt nun deutlich unter dem Strompreis. Der Verband kritisiert dies und fordert Maßnahmen zur langfristigen Senkung des Strompreises. Zudem hat ein neues EU-Verbot von Wärmepumpen mit sogenannten F-Gasen zu Rückschlägen in der Branche geführt.
„Wenn Europa es ernst meint mit der Unterstützung von Netto-Null-Industrien, der Dekarbonisierung und der Erreichung größerer Energieunabhängigkeit, kann es sich nicht leisten, zu zögern. Ein angemessener Aktionsplan zeigt den Wählern, dass die EU-Politiker sie unterstützen. Je länger wir warten, desto herausfordernder wird die Dekarbonisierung von Heiz- und Kühlsystemen sein“, so Thomas Nowak, Vorsitzender des Verbands.
Rechte Parteien machen Stimmung gegen Wärmepumpen
Besonders besorgniserregend für den Wärmepumpenverband ist die Tatsache, dass insbesondere politische Akteure am rechten Rand die Wärmepumpe als Wahlkampfthema entdeckt haben. In Deutschland ist dies besonders deutlich, wo die AfD die Wärmepumpe als „Kostenfalle“ bezeichnet und gegen die Technologie Stimmung macht.
Meine news
Die sinkenden Verkaufszahlen und die durch rechte Parolen geschürte Verbraucherunsicherheit haben bereits reale Auswirkungen für die Hersteller von Wärmepumpen. Laut EHPA sind bereits jetzt europaweit 3000 Arbeitsplätze betroffen, die entweder abgebaut oder in Kurzarbeit versetzt wurden, da sich der Markt nicht wie Ende 2022 angenommen entwickelt hat.

Unternehmen wie Daikin, Vaillant, Saunier Duval und Stiebel Eltron haben ihre Mitarbeiter bereits in Kurzarbeit geschickt, während der schwedische Hersteller Nibe plant, 500 Stellen abzubauen. Die französische Firma Groupe Atlantic hat die Arbeit in einem ihrer Werke auf nur noch zwei Tage pro Woche reduziert. Auch die irische Firma GlenDimplex, die in Frankreich und Deutschland Wärmepumpen produziert, hat Investitionen in neue Kapazitäten zurückgestellt.
Trotz dieser Herausforderungen hat die EU-Kommission das Ziel vorgegeben, bis 2030 rund 60 Millionen Wärmepumpen in der EU zu installieren, um die Klimaziele in Europa zu erreichen. Dies würde einer durchschnittlichen Absatzsteigerung von 17 Prozent pro Jahr entsprechen. Ob dieses Ziel angesichts der aktuellen Entwicklungen noch realisierbar ist, bleibt jedoch fraglich.
Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.